Gruscha, Anton Joseph
- Dates of Life
- 1820 – 1911
- Place of birth
- Wien
- Place of death
- Schloß Kranichberg (Niederösterreich)
- Occupation
- Erzbischof von Wien ; Kardinal
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 128447605 | OGND | VIAF: 69981321
- Alternate Names
-
- Gruscha, Anton Joseph
- Gruscha, Anton Josef
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Relations
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Gruscha, Anton Joseph
Erzbischof von Wien (seit 1890), Kardinal, * 3.11.1820 Wien, † 5.8.1911 Schloß Kranichberg (Niederösterreich).
-
Genealogy
V Joh. Wenzel (1789–1850), Schneider, S d. Anton u. d. Anna Maria Schlenker;
M Elisabeth, T d. Sattlers Karl Till u. d. Anna Maria Assen. -
Biography
1851 wurde G. Professor am Wiener Theresianum, 1863 an der Universität Wien, 1878 Apostolischer Feldvikar, 1890 Fürsterzbischof von Wien und 1891 Kardinal. – Er begann als Jungpriester in der christlichen Volksbewegung in Wien 1848. Er kämpfte für die Freiheit der Kirche, nicht aber für die Freiheit der Wirtschaft. G., Anti-Liberaler und Anti-Sozialist, sah im Proletariat seiner Zeit keinen Träger der Zukunft, sondern entlaufene oder entlassene Söhne der „Alten Gesellschaft“. Diese „Abwegigen“ zurückzuholen ins Haus des „Vaters“, in die Werkstatt des „Meisters“, kurz: in eine patriarchalische Ordnung, war sein Sozialprogramm. Dazu veranlaßte ihn Adolf Kolping. G. verpflanzte 1852 Kolpings 1847 in Elberfeld gegründete Gesellen- und Meistervereinigung nach Österreich. Der Zulauf war gewaltig. Auch A. Bebel wurde 1859 vorübergehend Mitglied des katholischen Gesellenvereines in Salzburg und erlebte erstmals soziale Tatbereitschaft, allerdings nicht in der Ausrichtung auf industrielle Gesellschaft. Unter kirchlicher Führung sollte ja im „Kolping-Werk“ die „Alte Gesellschaft“ durch „Väter“ und „Meister“, durch „Familien“ und „Zünfte“ wiedererstehen, vor allem ohne „Parteipolitik“. Abgesehen davon, daß die Kirche keine sozialreformerische Aufgabe besitzt, war dieses Programm nur ein schwaches Mittel für eine Entproletarisierung, jedoch tauglich und erfolgreich, Verproletarisierung zu verhindern. Darin bestand auch das Verdienst des „Wiener Gesellenvaters“ G.
-
Literature
O. Posch, A. G. u. d. österr. Katholizismus, Diss. Wien 1947 (ungedr.);
E. Hempfl, Entwicklung d. kath. Gesellenvereine in Österreich, Diss. Wien 1949 (ungedr.);
F. Bischof, Kardinal G. u. d. soz. Frage, Diss. Wien 1959 (ungedr.);
BJ 16 (Tl. 1911, L);
F. Loidl, in: Große Österreicher XV, 1963, S. 90-99 (L, P). -
Author
August M. Knoll -
Citation
Knoll, August M., "Gruscha, Anton Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 236 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128447605.html#ndbcontent