Kochmann, Martin
- Lebensdaten
- 1878 – 1936
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Halle/Saale
- Beruf/Funktion
- Pharmakologe ; Arzt
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 128187344 | OGND | VIAF: 47806552
- Namensvarianten
-
- Kochmann, Martin
- Kochmann, M.
- Cochmann, Martin
- Cochmann, M.
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Filmportal [2010-]
- Professorenkatalog der Universität Halle/Saale [2006-2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1980] Autor/in: Eulner, Hans-Heinz (1980)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Orte
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Kochmann, Martin
Pharmakologe, * 7.2.1878 Breslau, † 11.9.1936 Halle/Saale. (israelitisch, seit 1902 evangelisch)
-
Genealogie
Aus jüd. Kaufm.fam. in B.;
V Aron, Kaufm.;
M Olga Zweig;
⚭ 1908 Sophie, T d. Ratsherrn Gabbe in Greifswald;
2 S. -
Biographie
K. studierte Medizin in Berlin (1896–98) und in Breslau (1898–1901). 1902 wurde er in Jena zum doctor medicinae promoviert. Es folgten Assistentenjahre in Jena bei dem Pharmakologen Heinrich Kionka (1902–04), bei Jean-François Heymans in Gent (1904–06) und bei Hugo Schulz in Greifswald (1906–14), wo sich K. 1907 für Pharmakologie habilitierte und 1911 zum Professor ernannt wurde. 1914 ging er als Oberassistent zu Erich Harnack nach Halle und blieb auch unter Oscar Gros (1915–19) in dieser Stellung. 1921 wurde K. Ordinarius für Pharmakologie und Direktor des Pharmakologischen Instituts in Halle.
Als das „Reichsbürgergesetz“ erlassen wurde, bat K. 1935 selbst um seine Entlassung, die nach wenigen Tagen in Form der zwangsweisen Beurlaubung und Versetzung in den Ruhestand erfolgte. Gleichzeitig sicherte man ihm für seine „Bestrebungen, im Auslande wissenschaftliche Arbeitsmöglichkeiten zu erlangen“, ministerielle Unterstützung zu. Nachdem K. im Oktober 1935 das Institut formell übergeben und sich abgemeldet hatte, verhaftete man ihn im Sommer 1936 unter dem Verdacht der „Begünstigung staatsfeindlicher und hochverräterischer Bestrebungen“: im Institut waren – als polizeiliches Gewahrsamsgut schon seit 1928 eingelagert – größere Mengen von Cyankali aufgefunden worden. K. erhängte sich in der Untersuchungshaft.
K.s vielfach wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten – darunter allein circa 130 Beiträge in Fachzeitschriften – galten vor allem den Narkosemitteln und der Theorie ihrer Wirkungsweise, dem Eisen- und Calcium-Stoffwechsel und, in Zusammenarbeit mit holländischen Forschern (unter anderem Magnus in Utrecht), den weiblichen Sexualhormonen.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina (1924).
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Werke
Mehrere Kap. in: Heffters Hdb. d. Experimentellen Pharmakologie I, 1923: Inhalationsanaesthetica, S. 133-261, Alkohol, S. 262-388, Schlafmittel, S. 389-448, Theorie d. Wirkung d. Narkotica aus d. Alkoholreihe, S. 449-69;
ebd., Erg.-Werk 2, hrsg. v. W. Heubner u. J. Schüller, 1936: Narkotica d. Fettreihe;
Pharmakol. d. Verdauungsdrüsen, in: Bethes Hdb. d. normalen u. patholog. Physiol. III, 1927;
Methoden z. Unters. glattmuskeliger Organe, in: Abderhaldens Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden V, 5 A, 1936, S. 843-904. -
Literatur
R. Zaunick, in: Pharmazie 3, 1948, S. 335;
H.-H. Eulner, Aus d. Gesch. d. Pharmakol. Inst. zu Halle, in: Arzneimittelforsch. 5 1955, S. 553-57 (P);
Fischer;
Kürschner, Gel.-Kal., 1931;
Pogg. VII a. -
Porträts
Phot. (Pharmakolog. Inst. d. Univ. Halle).
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Autor/in
Hans-Heinz Eulner -
Zitierweise
Eulner, Hans-Heinz, "Kochmann, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 285 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128187344.html#ndbcontent