Körting, Johannes
- Lebensdaten
- 1856 – 1952
- Geburtsort
- Kemnade bei Bodenwerder/Weser
- Sterbeort
- Düsseldorf
- Beruf/Funktion
- Ingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 12655661X | OGND | VIAF: 20053752
- Namensvarianten
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- Körting, Johannes
- Körting, Johannes, der Ältere
- Kerting, I.
- Körting, Johannes
- Cörting, Johannes, der Ältere
- Certing, I.
- Cörting, Johannes
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Körting, Johannes
Ingenieur, * 9.5.1856 Kemnade bei Bodenwerder/Weser, † 13.2.1952 Düsseldorf. (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich Ludwig (1822–56), Lehrer in K., S d. Joh. Ehrenfried (s. Einl.);
M Auguste Caroline (1831–1903), T d. Bgm. Friedrich Wilhelm Feise in Hannover-Glocksee u. d. Joh. Luise Haase;
Vt →Ernst (s. 1);
- ⚭ 1) Hildesheim 1882 Agnes (1855–1906), T d. Hermann Sonne (1808–82), Rektor d. Andreanums in Hildesheim, u. d. Auguste Peters, 2) Berlin 1908 Dora (1882-ca. 1956), T d. Theodor Plaß;
3 S aus 1) (1 ⚔), u. a. →Ernst (1885–1950), Dipl.-Ing., Dozent, Dir. d. Paukerwerke Wien, →Johannes (* 1889), Dipl.-Ing., Dir. d. Askania-Werke 1925–33, Ober-Ing. d. Dt. Conti Gas 1933–36, Vorstandsmitgl. 1936–38, Prof. f. techn. Gasverwendung u. Industrie-Ofenbau TH Karlsruhe 1938–57, Dir. d. Gasinst., 1 S aus 2). -
Biographie
Wenige Wochen nach K.s Geburt starb der Vater an Typhus. Die Mutter kehrte nach Hannover zu ihrer Familie zurück, wo K. das Gymnasium besuchte und 1873 in die Vorschule des Polytechnikums eintrat. Nach praktischer Arbeit in der Maschinenfabrik von Bethel Henry Strousberg, der späteren Hanomag, studierte er 1874-78 an der Polytechnischen Schule unter anderem bei →Moritz Rühlmann Maschinenlehre und →Otto von Grove Maschinenteile. Nach vorübergehender Tätigkeit in der Carlshütte bei Delligsen und der Königshütte bei Lauterberg (Harz) wurde K. 1880 Reiseingenieur bei der Gebrüder Körting OHG in Hannover. Seine Vettern beauftragten ihn 1882 mit der Leitung ihres Berliner Zweighauses, aber schon 1884 kehrte er nach Hannover zurück, um die Verkaufsabteilung für Strahlapparate und Gasmotoren zu übernehmen. Er ergänzte seinen Vetter Ernst, indem er bei dessen Abwesenheit den Betrieb leitete, technische Berichte über die Arbeit der Firma verfaßte und es dadurch diesem ermöglichte, in Italien ganz seinen Erfindungen nachzugehen. Da K. die Großgasmaschinen verkaufte und mit Lizenznehmern wie Ehrhardt & Sehmer, Oechelhäuser und Thyssen verhandelte, konnte er auch wissenschaftliche Unterlagen zum Patentprozeß gegen die Gasmotorenfabrik Deutz liefern. Nach Umwandlung der Firma in eine AG trat K. 1903 aus der Zentrale aus.
In zwei Jahren baute K. in Düsseldorf die Niederlassung der Gebrüder Körting AG vorwiegend als Heizungsfirma auf, die für das Rheinland und Westfalen führend wurde. Sie lieferte Luft-, Dampf- und Warmwasserheizungen für Fabriken und Krankenhäuser sowie Anlagen zum temperierten Trockeninhalieren. Vor allem wendete er das Verfahren der Mild-Dampfheizung seines Vetters Ernst an. 1910 wurde K. Direktor der Baumaschinenfabrik Bünger AG in Düsseldorf, 1913 Teilhaber einer Maschinenfabrik in Lintorf, die er 1917 an die Maschinen- und Kranbau-AG Düsseldorf verkaufte, um bis 1920 selbst die Leitung dieser AG zu übernehmen. Danach war er bis 1946 Geschäftsführer der Gruppe Rheinland-Westfalen des Verbandes der Zentralheizungsindustrie, des späteren Reichsverbandes des Zentralheizungs- und Lüftungsfaches. An der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf war K. Sachverständiger für Fabrikwesen und Wärmetechnik, 1906-19 Stadtverordneter von Düsseldorf, 1920-22 Handelsrichter. Seit 1879 war er Mitglied des VDI, gehörte 1909-11 dessen Vorstand an und wurde 1948 sein Ehrenmitglied. Rietschel-Plakette vom Kongreß des Heizungs- und Lüftungsfachs (1930), VDI-Ehrenzeichen (1931); Ehrenbürger der TH Hannover.
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Werke
Über d. Frage d. freien Conkurrenz im Gasmotorenbau, 1886;
Heizung u. Lüftung, 2 T., 1907, ⁸1951-53;
Baumaschinen, 1913, ²1921;
- Über Gasmotoren, in: Journal f. Gasbeleuchtung, 1893, S. 172;
Gasmotorenbetrieb z. Erzeugung elektr. Energie, ebd., 1896, S. 529;
Wassergas im Vergleich mit anderen brennbaren Gasen, ebd., 1901, S. 353, 374 u. 512;
Wasser- u. E-Werke mit Gasbetrieb, ebd., S. 774, 798, 820 u. 859;
Kraft- od. Generator-Gasanlagen f. Druck- u. Sauggas, ebd., 1902, S. 579;
Die Betriebskosten v. Gasmotorenanlagen, in: VDI-Zs. 42, 1898, S. 702-06;
Die Anfeuchtung v. Luft in Spinnereien u. Webereien, ebd., S. 965-70;
Verbrennungskraftmaschinen u. die Rauchbelästigung d. Städte, ebd. 43, 1899, S. 197-202;
Wassergas im Vergleich mit anderen brennbaren Gasen, ebd. 44, 1900, S. 1301-08 u. 1345-48;
Die Entwicklung d. Industrie am Niederrhein i. d. letzten 50 J., ebd. 50, 1906, S. 1676-82;
Gasgeneratoren, ebd. 51, 1907, S. 1039 f.;
Ernst Körting z. Gedächtnis, in: Motortechn. Zs. 4, 1942, S. 59. -
Mitarbeiter: E. Schilling u. H. Bunte, Hdb. d. Gastechnik VIII, 1915. -
Literatur
VDI-Zs. 94, 1952, S. 472 (P);
Mitt. v. Prof. Johs. Körting d. J. -
Autor/in
Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß -
Zitierweise
Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Körting, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 400 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12655661X.html#ndbcontent