Etichonen
- Dates of Life
- unbekannt
- Occupation
- elsässische Dynasten
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 124819796 | OGND | VIAF: 64950010
- Alternate Names
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- Egisheim, Grafen von
- Etichonen
- Egisheim, Grafen von
Quellen(nachweise)
Objekt/Werk(nachweise)
Relations
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Biographical Presentation
Die Herkunft des Geschlechtes ist unbekannt. Seit etwa 673 war Eticho (Adalricus, † nach 682) als fränkischer dux im Elsaß tätig, nachdem er sich vergeblich darum bemüht hatte, in Burgund festen Fuß zu fassen. Die Aufgabe des elsässischen Dukats im fränkischen Reichsverband bestand zweifellos darin, das Land gegen die Alemannen zu sichern. Nach deren endgültigen Eingliederung in das Frankenreich verschwand daher mit Etichos Enkel Liutfrid († nach 739) auch das elsässische Herzogtum. Durch die zahlreichen Klosterstiftungen haben Eticho (Ebersmünster) und seine Kinder, die heilige Odilia († um 720, Odilienberg, Hohenburg, Niedermünster), die Patronin des Elsaß, und Herzog →Adalbert († 722, Sankt Stephan¶ in Straßburg und Honau) sowie dessen Söhne Graf →Eberhard († 747, Murbach) und Liutfrid große Bedeutung für die Christianisierung wie für den Landesausbau erworben. Von einem nicht näher bekannten Sohne Etichos wurde das Kloster Masmünster gestiftet.
In den letzten Jahren Karls des Großen und vor allem unter Ludwig dem Frommen und Lothar I. gewann →Hugo Graf von Tours († 837), dessen Tochter →Irmgard († 851) 821 Lothar I. heiratete und 849 das Kloster Erstein stiftete, wieder im Elsaß und auch im Raum von Monza-Mailand großen Einfluß. Seine Tochter Adelheid heiratete den Welfen Konrad, den Bruder der Kaiserin →Judith. Hugo gehörte zu den Großen des Gesamtreiches, war 824 einer der Führer im Kampf gegen die Bretonen und 827 gegen die Sarazenen, nachdem er schon unter Karl dem Großen 811 eine Gesandtschaft nach Konstantinopel geleitet hatte, verlor aber, weil er bei Ludwig dem Frommen in Ungnade gefallen war, die Grafschaft Tours und allen Besitz im Westen. Sein Sohn Liutfrid († 865/66) vermochte sich aber als dux im Elsaß und in Oberitalien zu behaupten.
In den folgenden Jahrhunderten besaß das Geschlecht nur noch im Elsaß Einfluß. Otto der Große versuchte dessen gewohnheitsrechtliche Ansprüche auf Herrschaftsrechte zu beseitigen (Prozeß gegen den Grafen Guntram), jedoch behauptete es schließlich doch die Grafschaften im Nord- und Sundgau bis zu seinem Aussterben (im Sundgau schon um 1000). Durch die enge Verwandtschaft zu →Konrad II. gewann es erneut an Ansehen. Als Gegner →Heinrichs IV. und des mit diesem verbündeten Bischofs Otto von Straßburg und Herzog Friedrich von Schwaben spielte es als Grafen von Egisheim eine wichtige Rolle, besonders der Letzte des Geschlechtes, Hugo Graf von Egisheim-Dagsburg (ermordet 1089), Stifter von Sankt Leo in Toul. Das bekannteste Mitglied der Familie im 11. Jahrhundert war Bruno als Papst Leo IX. († 1054). Es spricht vieles dafür, daß die Habsburger und Lenzburger auf die E. zurückgehen.
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Literature
F. Vollmer, Die E., in: Stud. u. Vorarbb. z. Gesch. d. großfränk. u. frühdt. Adels, hrsg. v. G. Tellenbach, = F z. ob.rhein. Landesgesch. 4, 1957, S. 137-84 (L).
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Author
Hans Jürgen Rieckenberg -
Citation
Rieckenberg, Hans Jürgen, "Etichonen" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 664 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124819796.html#ndbcontent