Egedacher, Johann Christoph
- Lebensdaten
- erwähnt 1703, gestorben 1747
- Sterbeort
- Salzburg
- Beruf/Funktion
- Orgelbauer
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 124651305 | OGND | VIAF: 50166401
- Namensvarianten
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- Eggendacher, Johann Christoph
- Egedacher, Johann Christoph
- Eggendacher, Johann Christoph
- Egedacher, Joh. Christoph
- Egedacher, Johann Christof
- Eggendacher, Johann Christof
- Egedacher, Joh. Christof
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Egedacher (Eggendacher), Johann Christoph
Orgelbauer, | † 1747 Salzburg.
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Genealogie
Orgelbauerfamilie aus Straubing, zu der auch Christoph († 1661), Orgelmacher, gehört;
V →Jos. Christoph (1646–1706), 1662-67 Orgelmacher in München, seit 1673 Hoforgelmacher in Salzburg;
B →Joh. Ignaz (1675–1744), Orgelmacher in Passau, übernahm 1690 die Werkstätte Leop. Freunds, in der zeitweilig auch s. B Joh. Franz (1678–1701) arbeitete;
S →Joh. Rochus (1714–85), Hoforgelmacher in Salzburg seit 1743;
E →Rochus Franz Ignaz (* 1749), Chorvikar in Salzburg u. Orgelmacher, führte 1785-87 die Werkstätte weiter, die dann auf Joh. Schmid überging. -
Biographie
E. war wie sein Bruder Johann Ignaz Schüler des Vaters. Auf Reisen zur Caspariniorgel nach Trient (1703) und nach Straßburg (1716), wo er bei Andreas Silbermann in die Lehre ging und mit ihm freundschaftlich verkehrte, bildete er sein Können im Sinne des altitalienischen und französischen Orgelbaustils aus. Auf dieser Grundlage schuf er aus der traditionellen Prinzipalorgel ein neues Werk, das den hochbarocken Kompositionen etwa Georg Muffats, Johann E. Eberlins und G. Pasterwitz' den entsprechenden einheitlichen Klang sicherte. In Anlehnung an die Bauweise Silbermanns verzichtete er dabei auf Rückpositive und versetzte deren Klangbestände als Oberwerk ins Hauptgehäuse. Der Prinzipalklang wurde durch Charakterstimmen und durch Zungenregister aufgelockert, das Werk damit um solistische Wirkungsmöglichkeiten bereichert. An die Stelle des traditionellen Spielschrankes trat der freistehende Spieltisch|vor dem Gehäuse. E.s größtes Werk ist die Orgel im Salzburger Dom. Spätere Arbeiten zielen unter französisch-elsässischem Einfluß zugunsten eines Gesamtklanges nach systematischeren Dispositionen der Register. – Vom Bruder Johann Ignaz in Passau zugleich ausgebaut und vereinfacht, wurde E.s Stil in Süddeutschland vorherrschend. Seine Werkstätte erlosch mit Rochus E. zur Zeit der Aufhebung der österreichischen Klöster durch Joseph II. (1783), die den Niedergang der Orgelbaukunst zur Folge hatte. – 1704-43 Hoforgelmacher in Salzburg.
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Werke
W u. a. Orgeln: 1706 Salzburg, Dom III/42 (= III Manuale, 42 klingende Stimmen); 1718 ebenda III/44 (dieser zweite Umbau und die beiden früheren Formen zeigen den Klangwandel an.); 1718 Salem/Bodensee II/34. - zu Bruder Johann Ignaz: 1731 Zwettl (Niederösterr.) III/35; 1731-33 Passau, Dom III/39; 1732 Vornbach/Inn II/20.
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Literatur
J. B. Samber, Continuatio ad manuductionem organicam, Salzburg 1707 (mit Beschreibung d. 1. Fassung d. Salzburger Domorgel u. Anl. zum Registrieren);
A. Dawidowicz, Orgelbaumeister u. Orgeln in Osttirol, Diss. Wien 1949 (ungedr.);
R. Quoika, Die altösterr. Orgel d. späten Gotik, d. Renaissance u. d. Barock, 1953;
ders., in: MGG III, Sp. 1150-56 (W, L, auch f. V u. B);
O. Eberstaller, Orgeln u. Orgelbauer in Österreich, 1955. -
Porträts
Ölgem. (mit Joh. Bapt. Gf. Thurn-Valsassina u. Leop. Mozart) (Stadtmus. Salzburg).
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Autor/in
Rudolf Quoika -
Zitierweise
Quoika, Rudolf, "Egedacher, Johann Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 321-322 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651305.html#ndbcontent