Härle, Carl
- Lebensdaten
- 1879 – 1950
- Geburtsort
- Königseggwald (Württemberg)
- Sterbeort
- Mülheim/Ruhr
- Beruf/Funktion
- Werksdirektor ; Jurist ; Fremdsprachenkorrespondent
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 122703693 | OGND | VIAF: 25491480
- Namensvarianten
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- Härle, Carl
- Härle, Carl
- Härle, Karl
- Härle, Karl
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Härle, Carl
Werksdirektor, * 26.8.1879 Königseggwald (Württemberg), † 26.8.1950 Mülheim/Ruhr. (katholisch)
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Genealogie
V Fridolin (1844–1918), Braumeister, seit 1874 Pächter, seit 1896 Eigentümer d. Gfl. Königseggschen Brauerei in K. u. Landwirt, S d. Bauern Gottfried in Kirchdorf/Iller u. d. Monika Karrer;
M Bertha (1855–1928), T d. Wirts Joh. Nepomuk Angele in Ingerkingen b. Biberach/Riß u. d. Kreszenz Braunger; 14 Geschw., u. a. Julius, Prokurist d. Stahlwerks-Verband AG in Düsseldorf;
⚭ Mathilde (1885–1928), T d. →Gottlieb Schaefer (1850–1900), Dir. d. Zementfabr. in Biebrich/Rhein u. d. Eugenie Troll;
3 T, u. a. Maria (* 1918), Malerin. -
Biographie
H. arbeitete 1899-1901 als Bankangestellter und Fremdsprachenkorrespondent in London. Seit 1901 studierte er in Leipzig und Tübingen Rechtswissenschaft, wurde 1906 in Tübingen promoviert und legte 1908 das Assessorexamen in Stuttgart ab. Nach etwa einjähriger Tätigkeit bei der Krefelder Stahlwerke AG, mit deren Reorganisation ihn A. Thyssen betraut hatte, wurde er 1909 in die Firma Thyssen & Co. nach Mülheim berufen, die damals noch Muttergesellschaft des alten Thyssen-Konzerns war, und mit Gesamtprokura ausgestattet. Hier fiel H. unter anderem die Aufgabe zu, Thyssen bei der Um- und Neugliederung des Konzerns sowie bei der Durchführung sozialer Maßnahmen zu beraten. Als 1911 die Maschinenfabrik als Thyssen & Co. AG verselbständigt wurde, trat H. neben E. Roser in den Vorstand ein, ohne auf die Gesamtprokura für die Muttergesellschaft verzichten zu müssen. 1914/17 im Felde, wirkte er nach Kriegsende mit bei der Reorganisation des Konzerns. Der Ausgleich des Verlustes eines Viertels der Anlagen in Frankreich und Lothringen durch vorwiegend verbundwirtschaftliche Maßnahmen gilt mit Recht als eine originäre Leistung in der Geschichte der Eisenwirtschaft. Auf H.s Initiative hin wurde zur Abwendung sozialer Not die Stiftung Thyssen-Dank GmbH gegründet. Auf Grund seiner Fähigkeiten und Integrität berief ihn A. Thyssen zu seinem Testamentsvollstrecker (1926). H. wurde in der Folge als Vermögensverwalter der Erben Josef Thyssen tätig und war in dieser Eigenschaft Alleinvorstand der Firma Thyssen & Co. AG, Mitglied des Grubenvorstandes der August-Thyssen-Hütte Gewerkschaft, Aufsichtsratsmitglied der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, der Vereinigten Stahlwerke und anderer Unternehmen. Sein kulturelles Interesse kam in der Förderung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und des Folkwang-Museums in Essen zum Ausdruck, in deren Aufsichtsgremien er wirkte.|
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Auszeichnungen
Vorstand d. Zentraldombau-Ver. in Köln.
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Literatur
F. Pudor, Nekrologe aus d. rhein.-westfäl. Industriegebiet, 1955, S. 189 f. |
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Quellen
Qu.: Phoenix-Rheinrohr-Archiv, Duisburg-Ruhrort.
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Porträts
im Bes. v. Frau B. Schulte zur Hausen, Mülheim/Ruhr, sowie Maria Härle, Oberkassel b. Königswinter.
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Autor/in
Lutz Hatzfeld -
Zitierweise
Hatzfeld, Lutz, "Härle, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 450 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122703693.html#ndbcontent