Calwer, Richard
- Dates of Life
- 1868 – 1927
- Place of birth
- Eßlingen/Neckar
- Place of death
- Berlin-Charlottenburg
- Occupation
- sozialistischer Wirtschaftspolitiker ; Journalist
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 121647722 | OGND | VIAF: 874865
- Alternate Names
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- Calwer, Richard
- Calwer, R.
- Kalwer, Richard
- Kalwer, R.
Linked Services
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1957] Autor/in: Mayer, Paul (1957)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
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Calwer, Richard
sozialistischer Wirtschaftspolitiker, * 21.1.1868 Eßlingen/Neckar, † 13.6.1927 Berlin-Charlottenburg (Selbstmord). (evangelisch)
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Genealogy
V Herm., Lokomotivführer;
M Fanny Lang;
⚭ Gertrud Gnadenfeld († 1927). -
Biography
C. war ein Pionier auf dem Gebiet der Wirtschaftskunde und gehörte um die Jahrhundertwende zu den namhaftesten Vertretern des Reformismus in der deutschen Sozialdemokratie. Nachdem er an den Universitäten Tübingen, München und Berlin zunächst Theologie, dann Nationalökonomie studiert hatte, trat er 1891 in die Redaktion des Arbeiterblattes „Braunschweiger Volksfreund“ ein. 1895 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder und wurde 1898 im Wahlkreis Braunschweig-Holzminden in den Reichtag gewählt. 1903 und 1907 kandidierte er erneut, unterlag aber in der Stichwahl. Da er seine reformistischen Ansichten, die er unabhängig von Ed. Bernstein entwickelt hatte, in freimütiger Weise außerhalb der Parteiorganisation vertrat, geriet er in Konflikt mit der Parteileitung, dem er sich 1909 durch seinen Austritt aus der SPD entzog. Dessen ungeachtet blieb er mit der Arbeiterbewegung weiterhin eng verbunden. 1908-13 leitete er die wirtschaftliche Rundschau der Korrespondenzblätter der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands und wirkte nach 1918 als Lehrer an den gewerkschaftlichen Unterrichtskursen in Berlin.
Nach seiner wirtschaftspolitischen Lehre sollte der Schwerpunkt der Arbeiterpolitik bei den Gewerkschaften und Genossenschaften liegen, für deren Zentralisierung sich C. einsetzte. Die Vergesellschaftung des Privateigentums hielt er nicht für das Allheilmittel, vielmehr sah er im Sozialismus in erster Linie eine Frage der Produktivität und der Verteilung, womit er moderne Stufen sozialistischen Denkens vorweggenommen hat.
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Works
Das Kommunist. Manifest u. d. heutige Soz.demokratie, 1894;
Einführung in d. Sozialismus, 1896;
Arbeiterkatechismus, 1896;
Die Kirche im Dienst d. Unternehmertums, 1899;
Arbeitsmarkt u. Arbeitsnachweis, 1899;
Arbeitsmarkt u. Handelsvertretung, 1901;
Die Berufsgefahren d. Steinarbeiter, 1901;
Die Meistbegünstigung d. Vereinigten Staaten v. Nordamerika, 1902;
Das Kost- u. Logiswesen im Handwerk, 1908;
Wschft.-lehre u. Wschft.pol., 1913;
Das soz.demokr. Progr., 1914;
Produktionspol., 1918. -
Literature
A. Winnig, R. C., in: Münchner Neueste Nachrr. v. 16.6.1927;
A. Lansburgh, Fall R. C., in: Die Bank, 2. Halbbd., 1927, S. 414-16. -
Author
Paul Mayer -
Citation
Mayer, Paul, "Calwer, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 102 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121647722.html#ndbcontent