Anton
- Lebensdaten
- vermutlich zwischen 1370 und 1380 – 1459
- Geburtsort
- Rentweinsdorf
- Beruf/Funktion
- Bischof von Bamberg ; Bischof ; Fürstbischof ; Geistlicher Fürst
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 120913801 | OGND | VIAF: 10688930
- Namensvarianten
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- Anton von Rotenhan
- Anton
- Anton von Rotenhan
- Anton, Bamberg, Bischof
- Anton, von Rotenhan
- Antonius, Bamberga, Episcopus
- Antonius, Episcopus Bambergensis
- Antonius, a Rotenhan
- Rotenhan, Anton von
- Rotenhan, Antonius a
- Anton, Bamberg, Bischoph
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Anton
Bischof von Bamberg, † 5.5.1459.
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Genealogie
Aus dem fränkischen Adelsgeschlecht von Rotenhan;
V Ludwig von Rotenhan;
M Felicitas von Redwitz. -
Biographie
A., 1412-24 Domdekan zu Bamberg, 1425-32 Dompropst zu Würzburg, 1431 Pfleger des Stifts Bamberg, wurde am 24.8.1432 zum Bischof geweiht und übernahm von seinem Vorgänger Friedrich von Aufseß gemeinsam mit seinem Domkapitel den sog. Immunitätenstreit mit der Bischofsstadt. Die bürgerlichen Forderungen, Stadtbefestigung gegen die Hussiten und Mitbesteuerung der kirchlichen Immunitätsbezirke in Bamberg unterstützte Kaiser Siegmund, wogegen das Konzil zu Basel 1434 gegen die Stadt entschied. Nachdem Bann und Interdikt wie auch Waffeneinsatz die aufständischen Bürger, die Bischof und Kapitel zeitweise aus der Stadt vertrieben und das Kloster Michelsberg¶ zerstörten, lange Zeit nicht beugen konnten, führten geschickte Verhandlungen A.s schließlich 1440 zum Ausgleich, zu Verbot des|Mauerbaus, aber Zugeständnissen in der Steuerfrage. - Im Schisma stand A. 1440-46 auf Seite der kurfürstlichen „Neutralität“, ließ sich dann jedoch für Eugen IV. gewinnen. Weitgespannte Fürsteneinungen, insbesondere mit Markgraf →Albrecht Achilles von Brandenburg, verwickelten A. in den Kampf Albrechts gegen die Reichsstadt Nürnberg (1449–1450) und in den sog. „Donauwörther Handel“ (1458). - Trotz dauernder Finanzschwierigkeiten baute A. die Altenburg und die Giechburg wie die Nagelkapelle im Dom weiter aus und es entstand die steinerne „obere Brücke“ in Bamberg.
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Literatur
ADB I;
J. v. Rotenhan, Gesch. d. Familie Rotenhan I, 1865, S. 85-93 (fehlerhaft);
F. Stein, Gesch. Frankens I, 1885, S. 411;
J. Looshorn, Gesch. d. Bistums Bamberg IV, 1900, S. 224 ff.;
Th. Knochenhauer-A. Chroust, Chronik d. Bamberger Immunitäts-Streits v. 1430-1435. Mit einem Urkk.anhang. in: Veröffentlichungen d. Ges. f. fränk. Gesch., 1. Reihe, 1. Bd., 1907;
Germania sacra 2, 1: Das Bistum Bamberg, bearb. v. E. v. Guttenberg, 1937, S. 253-61. -
Autor/in
Erich Freiherr von Guttenberg -
Zitierweise
Guttenberg, Erich Freiherr von, "Anton" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 314-315 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120913801.html#ndbcontent
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Anton von Rotenhan
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Biographie
Anton: A. von Rotenhan, vermuthlich zwischen 1370 und 1380 geb., † 5. Mai 1459. Seit 1398 Domherr zu Würzburg und Bamberg, wurde er hier 1431 Domdekan und schon das Jahr darauf, nach der Verzichtleistung des Fürstbischofs Friedrich von Bamberg, aus dem Geschlechte der Herren von Aufseß, zu dessen Nachfolger erwählt. Die Epoche, in die sein Wirken fiel, die Zeit der hussitischen Bewegung und der Concilien, war darnach angethan, die Kraft eines Mannes in seiner Stellung zu erproben. Sein Vorgänger hatte resignirt, weil er die zu Tage getretenen Schwierigkeiten zu überwältigen sich nicht getraute. Die Bamberger Bürgerschaft hatte in Folge eines Ueberfalles von Seiten der Hussiten, vor dem sie sich wegen der fehlenden Ummauerung der Stadt nicht hatte schützen können, beschlossen das Versäumte nachzuholen und dieselbe mit Mauern zu umgeben. Um die hiezu erforderlichen Kosten aufzubringen, glaubte die Bürgerschaft die herkömmliche Befreiung der in der Stadt wohnenden Untergebenen der Stifter und der Klöster, die sogen. Immunitäten nicht länger achten zu sollen. Kaiser Sigmund erkannte sogar in einer eigenen Urkunde das Befestigungsrecht der Stadt ausdrücklich an und hob die Immunitäten auf. Darüber war es schon vor der neuen Bischofswahl zu einem Zerwürfniß zwischen Clerus und Stadt gekommen und der Neuerwählte hatte sich verpflichten müssen, die Anmaßungen der Bürgerschaft zurückzuwerfen. Die Stadt hielt aber den von ihr eingenommenen Standpunkt unverwandt fest, die Anlage der Mauern wurde ausgeführt, die ihr Widerstrebenden zum Gehorsam gezwungen, auch manche Gewaltthätigkeit, wie z. B. gegen die Abtei St. Michel¶ begangen. Der Bischof und sein Capitel waren ausgewandert und betrieben nun die Belagerung der Stadt, nachdem das Baseler Concil sich entschieden gegen dieselbe erklärt hatte. Zuletzt kam es zu einer Art von Vertrag zwischen dem Bischof und der Stadt, in welcher die Bürgerschaft den Kürzern zog und die alte|Zustände wieder hergestellt wurden, als auch der charakterlose K. Sigmund die Stadt im Stiche ließ (1437). Die übrigen Ereignisse der Regierung Anton's von R. unterscheiden sich von dem Thun und Walten seiner Standesgenossen wenig und bieten nichts Hervorragendes mehr, so lange er auch noch gelebt und regiert hat.
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Literatur
S. Ussermann, Episcopatus Bambergensis. Ein bez. historisches Gedicht bei v. Liliencron: Die historischen Volkslieder der Deutschen. Bd. I. S. 348.
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Autor/in
Wegele. -
Zitierweise
Wegele, Franz Xaver von, "Anton" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 486-487 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120913801.html#adbcontent