Meurer, Friedrich
- Lebensdaten
- 1792 – 1866
- Geburtsort
- Pretzsch/Elbe
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Pharmazeut ; Apotheker
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 120772426 | OGND | VIAF: 5770930
- Namensvarianten
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- Meurer, Friedrich
- Meurer, Fridericus
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Meurer, Friedrich
Pharmazeut, * 18.10.1792 Pretzsch/Elbe, † 26.4.1866 Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
V →Gottlob Friedrich († 1836), Justizamtmann in Voigtsberg;
M Johanna Dorothea Sophia Küchler;
B →Moritz (1806–77), theol. Schriftst. u. Reformationshistoriker (s. ADB 21); Schwager Christian Friedrich Sartorius, Apothekenbes. in D.;
- ⚭ Pöllwitz 1831 Emilie Elisabeth, T d. sächs. Landakzise- Obereinnehmers Christian Friedrich Günther in Leipzig; kinderlos;
N →Gottlob Siegfried (s. 2). -
Biographie
M. begann 1806 in Leipzig eine Apothekerlehre, die er 1811 beendete. Danach arbeitete er als Gehilfe in Wittenberg und 1812 in der Dresdner Marien-Apotheke. Um am Kampf gegen →Napoleon I. teilnehmen zu können, trat er 1813 in das „Banner der freiwilligen Sachsen“ ein, verließ dieses aber bald, um die Verwaltung der Apotheke in Pretzsch zu übernehmen. Er gab diese Tätigkeit nach einem Jahr auf, um nunmehr in der preuß. Landwehr an den Freiheitskriegen teilzunehmen. Nach dem Militärdienst arbeitete M. in verschiedenen Apotheken und begann 1818 in Leipzig, einem langgehegten Wunsch folgend, das Medizinstudium, das er 1826 mit der Promotion abschloß. Einige Zeit war er praktischer Arzt, mußte jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufhören und übernahm 1830 die Verwaltung der seinem Freund und späteren Schwager Ch. F. Sartorius gehörenden Marien-Apotheke in Dresden.
1848 zog sich M. aus der praktischen Tätigkeit zurück, widmete sich seinen wissenschaftlichen Neigungen und erteilte den meisten der Dresdener Apotheker Unterricht in Chemie. Er trat nachdrücklich für eine wissenschaftliche Ausbildung der Pharmazeuten ein und wirkte maßgeblich an der Gestaltung der Abschlußprüfungen mit. Er erkannte deutlich, daß allein eine gediegene wissenschaftlich-chemische Ausbildung dem Apotheker eine Position schaffen könne, die über einen nur kaufmännisch ausgerichteten und eine sinnvolle pharmazeutische Tätigkeit einengenden Arzneimittelverkauf hinausgeht. M.s Einsatz für die Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit von Apotheker-Lehrlingen und -Gehilfen fand anläßlich seines 50jährigen Berufsjubiläums seine Würdigung in der „Meurer-Stiftung“ des Norddeutschen Apotheker-Vereins.
M.s hauptsächliche Verdienste lagen im standespolitischen Bereich. So führte er bald nach seiner Niederlassung in Dresden monatliche Zusammenkünfte der Prinzipale ein. Unter seiner Leitung wurde 1856 aus diesen Treffen der Verein Dresdener Apotheker gegründet, dem er bis 1864 vorstand. 1840 gelang M. der Anschluß der sächs. Apotheker an den Norddeutschen Apotheker-Verein, der zu dieser Zeit die einzige überregionale und damit wichtigste Standesvertretung der Apotheker war und aus dem später der Deutsche Apotheker-Verein hervorging. M.s wissenschaftliche Untersuchungen betrafen meist pharmazeutisch-analytische Fragen,|darunter auch, für den damaligen Apotheker charakteristisch, forensisch-chemische. Im „Archiv der Pharmazie“ sowie im „Pharmazeutisch-chemischen Zentralblatt“ publizierte er zahlreiche Aufsätze, Mitteilungen und Rezensionen. Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden mit der Wahl in die für die Ausarbeitung der Pharmacopoea Germanica eingesetzten Kommission gewürdigt. Aus wissenschaftlichen Erwägungen trat er für die Einbeziehung von Ärzten in die Kommission ein, allerdings erfolglos, weshalb er nach kurzer Mitarbeit wieder ausschied.
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Werke
De vitandis in praescribendo Mercurio sublimato corrosivo vitiis, Diss. Leipzig 1826;
Denkschr. üb. d. Standpunkt d. Pharmacie. 1845 (mit F. Bley). -
Literatur
J. Petzholdt, Nekr. d. Dr. F. M., in: Archiv d. Pharmazie 182, 1867, S. 193-208, Nachtrag v. L. F. Bley, ebd., S. 208-12;
H. Kaiser, 100 J. Meurer-Stiftung, in: Pharmazeut. Ztg. 101, 1956, S. 973;
H. Kaiser, Zum 100j. Todestag v. Arzt u. Apotheker Dr. med. F. M., ebd. 111, 1966, S. 547 f.;
B. Schneider. Dr. F. M. z. Gedächtnis, ebd. 111, 1966, S. 549 f.;
H.-D. Schwarz, in: Dt. Apotheker-Biogr. II, 1978, S. 427 f. -
Autor/in
Michael Engel -
Zitierweise
Engel, Michael, "Meurer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 266-267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120772426.html#ndbcontent