Meister Boppe
- Lebensdaten
- erwähnt 1275, gestorben nach 1287
- Beruf/Funktion
- fahrender Sänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 120635526 | OGND | VIAF: 79439659
- Namensvarianten
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- Boppe
- Boppe, Meister
- Meister Boppe
- Boppe
- Boppe, Meister
- Boppo
- Poppe, der Meister
- Meisther Boppe
- Boppe, Meisther
- Poppe, der Meisther
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Meister Boppe
fahrender Spruchdichter aus alemannischem Sprachgebiet, nachweisbar 1275-87.
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Biographie
Aus den Sprüchen von B. ergeben sich Beziehungen zu Bischof Konrad III. von Straßburg (1273–89), zu den Markgrafen Rudolf I. († 1288) und Hermann VII. († 1291) von Baden und zu König Rudolf von Habsburg († 1291). Seine Sprüche behandeln moralische und geistliche Themen in einfacher Sprache, ohne Überschwang oder Schwulst. In einem beklagt er den Tod Konrads von Würzburg. Der spätere Meistergesang feierte B. als einen seiner Gründer. Bis ins 16. Jahrhundert hielten sich seine Töne.
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Literatur
ADB III;
G. Tolle, Der Spruchdichter B., sein Leben und seine Werke, Diss. Göttingen 1887;
F. Karg, in: Vf.-Lex. d. MA I, Sp. 259 f. (W, L). -
Autor/in
Wolfgang Stammler -
Zitierweise
Stammler, Wolfgang, "Meister Boppe" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120635526.html#ndbcontent
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Boppe
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Biographie
Boppe. Meister Boppe dichtete gegen Ende des 13. Jahrhunderts und hielt sich vielleicht vorzugsweise in Basel auf. 1287 beklagt er den Tod Konrads von Würzburg, und König Rudolf wird öfter als einmal, aber nicht in gleicher Gesinnung erwähnt. Ein Spruch, der in den Jahren 1285—1287 gedichtet ist, zeigt ihn in naher Beziehung zum Markgrafen Rudolf von Baden, den er nebst seinem Sohne auch noch in einer andern Strophe ansingt. — An Mannigfaltigkeit läßt sein Sang nichts zu wünschen übrig, aber um so mehr an Poesie. Der Sänger gefällt sich in abstruser Gelehrsamkeit und bildlicher Deutung und macht durch lästige Rhetorik die Speise noch ekler. Interessanter als seine Angaben über allerlei wunderbare Thiere ist die sorgfältige Beschreibung des grimmen Wurmes, der in dichtem Walde im Gebirge Capitania haust; diese Schilderung — nicht der gleißnerischen Geistlichkeit, sondern des treuesten Thieres, das den Verbrecher selbst am Strange nicht verläßt, ist wenigstens aus dem Leben gegriffen. — Dem Tannhäuser ahmt er nach in der sinnlosen Aufzählung von Länder-, Völker- und Personen-Namen, sowie in einem scherzhaften Minneliede, in welchem die Angebetete Gewährung an allerlei unmögliche Bedingungen knüpft.|Auch die Weisen, deren er sich bedient, hat er, so weit man aus der Strophenform sehen kann, zum Theil mit andern Dichtern gemein. — Bei den Meistersängern stand „der starke Boppe“ in hohem Ansehn. Den Beinamen des Starken mag er schon bei seinen Lebzeiten geführt haben, aber schwerlich ist sein Name auf den Helden, der in spätern Gedichten neben Dietrich und Hildebrandt erscheint, übertragen worden, sondern umgekehrt.
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Literatur
v. d. Hagen, Minnesänger 4, 692 f. Wackernagel in Haupt's Zeitschrift für deutsches Alterthum 8, 347.
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Autor/in
Wilmans. -
Zitierweise
Wilmanns, Wilhelm, "Meister Boppe" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 149-150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120635526.html#adbcontent