Hagemann, Christian Carl
- Lebensdaten
- 1871 – 1945
- Geburtsort
- Harburg/Elbe
- Sterbeort
- Wiesbaden
- Beruf/Funktion
- Theaterintendant ; Theaterwissenschaftler ; Regisseur ; Hochschullehrer ; Autor ; Hauptmann
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 119368277 | OGND | VIAF: 79421080
- Namensvarianten
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- Hagemann, Christian Carl
- Hagemann, Carl
- Gageman, Karl
- Hagemann, Christian Albert Carl
- Hagemann, Christian Albert Karl
- Hagemann, Karl
- Hagemann, Christian Karl
- Gageman, Carl
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Hagemann, Christian Carl
Theaterintendant und Theaterwissenschaftler, * 22.9.1871 Harburg/Elbe, † 24.12.1945 Wiesbaden. (lutherisch)
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Genealogie
V Carl (1843–1916), Maurer u. Architekt, S d. Weißbindermeisters Christian in Duderstadt u. d. Sophie Charl. Gerke;
M Meta (1850–1925), T d. Spediteurs Albert Eyferth in H. u. d. Meta Mathies;
⚭ (⚮ 1912) →Emilie (1881–1922), Konzertsängerin, T d. Dr. med. →Hugo Racine (1855–1922), Geh. Medizinalrat, Kreisarzt in Essen, u. d. Emilie Wagner; kinderlos. -
Biographie
H. studierte zunächst Bauingenieurwesen an der TH Hannover, wechselte jedoch nach bestandener Vorprüfung zu philologisch-ästhetischen Studien in Rostock, Berlin und Heidelberg über; er war ältester Schüler Max Herrmanns in Berlin und wurde 1900 mit einer theaterwissenschaftlichen Arbeit in Heidelberg zum Dr. phil. promoviert. 1901 trat er als Redakteur in die „Rheinisch-Westfälische Zeitung“ ein, wurde 1906 Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, übernahm 1910 die Direktion des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und trat 1913 eine Weltreise an, um das Theater fremder Völker zu studieren. Seit 1915 war er wiederum Intendant in Mahnheim, ging 1920 als Intendant nach Wiesbaden und erhielt 1930 einen Lehrauftrag am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Berlin. Nach Kriegsende war er 1945 am Wiederaufbau des Wiesbadener Theaterlebens beteiligt.
H. kam ohne jegliche Bühnenpraxis aufgrund seiner vielbeachteten Theaterkritiken unmittelbar aus der Redaktion in die Theaterleitung. Beeinflußt von →Max Reinhardt und, für die Oper, von Hans Gregor, wandte er sich in seinen Inszenierungen vom Theaterrealismus ab und ersetzte die „Illusionsbühne“ durch seine „Idealbühne“; er wollte – auch von der Beleuchtung her, besonders aber in der Dekoration – vereinfachen und stilisieren, mit dem letzten Ziel, daß das Theater, wenn es mehr und mehr zum Kulturmittelpunkt wird, im Publikum das Gefühl der Lebenssteigerung erzeugt. H. hat mit seinem so geführten Theater großen Einfluß auf die deutsche Theaterkunst gehabt. Der Begriff „Stilbühne“ ist mit seinem Wirken eng verbunden.
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Werke
Gesch. d. Theaterzettels, Diss. Heidelberg 1900;
Wilhelmine Schröder-Devrient, 1904;
Spiele d. Völker, 1919;
Die Kunst d. Bühne, 1923;
Die schwarze Perle, 1937 (Komödie);
Bühne u. Welt, Erlebnisse u. Betrachtungen, 1948 (P);
- Hrsg.: Das Theater, 1904 ff. (Slg. v. Monographien). -
Literatur
H. J. Bengsch, C. H. u. d. Szenenform d. Schauspielbühne, Diss. München 1951;
H. Leyen, H.s theoret. Schrr., Diss. ebd. 1959;
Kosch, Theater-Lex. (W). -
Autor/in
Hans Knudsen -
Zitierweise
Knudsen, Hans, "Hagemann, Christian Carl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 468 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119368277.html#ndbcontent