Flügge, Carl
- Lebensdaten
- 1847 – 1923
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Hygieniker ; Arzt
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 11922951X | OGND | VIAF: 47566782
- Namensvarianten
-
- Flügge, Carl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, Carl
- Flügge, Carl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, Carl
- Fluegge, Karl Georg Fried. Wilh.
- Fluegge, Karl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, C.
- Flügge, Carl Georg
- Flügge, Carl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, Karl
- Flügge, Karl Georg Fried. Wilh.
- Flügge, Karl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, Karl
- Flügge, Karl Georg Friedrich Wilhelm
- Fluegge, Carl Georg Fried. Wilh.
- Fluegge, Carl Georg Friedrich Wilhelm
- Flügge, Karl Georg
- Flügge, Carl Georg Fried. Wilh.
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Flügge, Carl Georg Friedrich Wilhelm
Hygieniker, * 9.12.1847 Hannover, † 12.10.1923 Berlin. (lutherisch)
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Genealogie
V Max Eduard (1811–92), Dr. med., SR, Arzt, S d. Amtmanns Rudolf in Uslar u. d. Caroline Wichmann (T d. Leibmedikus Joh. Ernst W., 1740-1802, s. ADB 42);
M Marie (1819–84), T d. →Karl Ludw. Frhr. v. Küster (1784–1861), aus Lüneburg, Goldschmied, anhalt-köthen. Geschäftsträger u. 1828-40 Ministerresident in St. Petersburg, u. d. Goldschmieds-T Marie Licht;
Vt Wilh. v. F. (preuß. Adel 1886, 1825-98), auf Speck usw., Mitgl. d. Reichstags. -
Biographie
1870 nach dem medizinischen Staatsexamen in Göttingen nahm F. als Arzt am Kriege teil, ließ sich dann als praktischer Arzt in Neuendorf nieder und wurde 1874 Assistent bei F. Hoffmann in Leipzig. 1878 habilitierte er sich in Berlin für Hygiene und arbeitete in einem Privatlaboratorium. 1881 ging er als außerordentlicher Professor nach Göttingen, wo er im Physiologischen Institut eine eigene Abteilung eingerichtet erhielt. 1883 übernahm er als Ordinarius in Göttingen die Leitung eines selbständigen hygienischen Institutes. 1887 wurde er Ordinarius in Breslau und 1909 Nachfolger M. Rubners in Berlin. Unter dem Einfluß Kochs beschäftigte er sich mit der Bakteriologie, die er für sein eigentliches Arbeitsfeld, die allgemeine und Sozialhygiene und die Epidemologie, nutzbar machte. Sein Hauptverdienst sind seine Untersuchungen über die Tröpfcheninfektion, das heißt die Übertragung von Krankheiten durch Anhusten und Anniesen, vor allem bei der Verbreitung von|Tuberkulose. Umfangreiche Studien galten der Luft- und Raumhygiene, so gab F. ein Desinfektionsverfahren mit Formaldehyd an. Auch wies er auf die Bedeutung des Wohnklimas für die Gesundheit hin. Auf dem Gebiet der Milchhygiene wies F. nach, daß eine vollständige Sterilisation der Milch ohne erhebliche Veränderungen nicht möglich sei, daß aber in der Praxis ein Aufkochen von 5 Minuten und schnelles Abkühlen ausreichend ist.
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Auszeichnungen
GR, Dr. iur. h. c. (Aberdeen), Mitgl. d. Reichsgesundheitsrats.
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Werke
W u. a. Btrr. z. Hygiene, 1879;
Lehrb. d. hygien. Unters.methoden, 1881;
Die Mikroorganismen, 1886, ³1896;
Grundriß d. Hygiene, 1889, 111940;
Großstadtwohnung u. Kleinhaussiedlung, 1916. -
Literatur
W. Kruse, in: Dt. med. Wschr. 43, 1917, S. 1542-44;
M. Hahn, ebd. 50, 1924, S. 20 f.;
ders., in: DBJ V, S. 69-73 (W, L, u. Tl. 1923, L);
A. Korft-Petersen, in: Zs. f. ärztl. Fortbildung 20, 1923, S. 663 f.;
B. Heymann, in: Zbl. f. Bakteriol., I. Abt., Referate 76, 1924, S. 88 f.;
ders., in: Zs. f. Tuberkulose 30, 1924, S. 356-62;
A. Grotjahn, in: Zs. f. Gesundheitsfürsorge u. Schulgesundheitspflege 37, 1924, S. 129-31;
R. Müller, Zum Gedächtnis v. C. F. u. A. Gärtner, in: Zbl. f. Bakteriol. 154, 1949, S. 2;
Fischer. -
Porträts
Phot. in: Bildnisse Göttinger Professoren aus 2 Jhh., 1937.
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Autor/in
Manfred Stürzbecher -
Zitierweise
Stürzbecher, Manfred, "Flügge, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 261-262 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11922951X.html#ndbcontent