Gockel, Albert
- Lebensdaten
- 1860 – 1927
- Geburtsort
- Stockach (Baden)
- Sterbeort
- Freiburg im Üechtland (Schweiz)
- Beruf/Funktion
- Meteorologe ; Luftelektriker ; Physiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119013320 | OGND | VIAF: 114494785
- Namensvarianten
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- Gockel, Albert Wilhelm Friedrich Eduard
- Gockel, Albert
- Gockel, Albert Wilhelm Friedrich Eduard
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Gockel, Albert Wilhelm Friedrich Eduard
Meteorologe und Luftelektriker, * 27.11.1860 Stockach (Baden), † 4.3.1927 Freiburg im Üechtland (Schweiz). (katholisch)
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Genealogie
V Albert, Oberpostsekr.;
M Wilhelmine Trolle;
⚭ Freiburg i. Ü. 1902 Paula, T d. →Heinr. Baumhauer († 1926), Mineraloge u. Chemiker (s. NDB I); Schwager →Felix B. (1876–1960), Prof., Kunstmaler (s. Vollmer); kinderlos. -
Biographie
Nach Studienjahren in Freiburg/Breisgau und Würzburg und Vollendung seines Physikstudiums bei →K. F. Braun in Karlsruhe (Dr. phil. Heidelberg 1885) betätigte sich G. zunächst als Gymnasiallehrer. Schon zu dieser Zeit befaßte er sich mit luftelektrischen Fragen und schrieb sein Buch „Das Gewitter“ (1895, ³1925). Um sich ganz der wissenschaftlichen Tätigkeit widmen zu können, siedelte er 1895 nach Freiburg im Üechtland (Schweiz) über und nahm bei Josef von Kowalski eine Stelle als Assistent an. 1901 habilitierte er sich und 1909 wurde er zum ordentlichen Professor für kosmische Physik ernannt. – G. hatte lebhafte Freude an den atmosphärischen Erscheinungen und war ein ausgezeichneter Beobachter, zugleich ein fleißiger systematischer Forscher. Er führte zahlreiche Messungen des Potentialgefälles und der elektrischen Leitfähigkeit an verschiedenen Orten in der Schweiz aus, auf Berggipfeln, über Seen, in Gletscherspalten und Tunnels, aber auch in der Wüste Sahara. Es ging ihm vor allem darum, die Beziehungen zwischen den luftelektrischen Elementen und den meteorologischen Erscheinungen zu erforschen. Damit in Verbindung standen Untersuchungen über die natürliche Radioaktivität des Bodens und der Quellen. Vom Gedanken ausgehend, daß wegen der vom Boden stammenden Radioaktivität die luftelektrische Leitfähigkeit mit zunehmender Höhe über dem Boden rasch abnehmen müßte, unternahm er wissenschaftliche Ballonfahrten; überraschenderweise zeigte sich aber in größeren Höhen eine leichte Zunahme der Leitfähigkeit. Diese zunächst unerklärliche Erscheinung führte nach weiteren Untersuchungen zur Entdeckung der „Höhenstrahlung“ (heute „kosmischen Strahlung“) durch V. F. Hess. Weiterhin befaßte sich G. mit der Gewitterelektrizität und in den letzten Jahren seines Lebens mit den atmosphärischen Störungen der Radiowellen, den sogenannten „Parasiten“ und „Spherics“, sowie auch mit anderen meteorologischen Erscheinungen, der Trübung der Atmosphäre, der Sichtweite und der Polarisation des Himmelslichtes.
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Werke
Weitere W u. a. Die Luftelektrizität, 1908;
Die Radioaktivität v. Boden u. Quellen, 1914;
Luftelektr. Beobachtungen im schweizer. Mittelland, im Jura u. d. Alpen, in: Denkschrr. d. Schweizer. Naturforsch. Ges. 54, 1, 1917. -
Literatur
A. Stäger, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforsch. Ges., 108. J.verslg. in Basel, 1927, Anhang, S. 3-9 (W-Verz., P);
ders., in: Physikal. Zs. 28, 1927, S. 869 f. (P);
A. Peppler, in: Das Wetter 44, 1927, S. 97-100;
K. Keil, Hdwb. d. Meteorol., 1950, S. 212;
Pogg. IV-VI. -
Autor/in
Max Bider -
Zitierweise
Bider, Max, "Gockel, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 493 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119013320.html#ndbcontent