Konrad von Hirsau
- Lebensdaten
- gestorben Ende 12. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- spiritueller Schriftsteller ; Benediktiner ; Philosoph ; Dichter ; Musiker ; Mönch ; Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118967762 | OGND | VIAF: 97745874
- Namensvarianten
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- Konrad
- Konrad von Hirschau
- Konrad von der Hirschau
- Konrad von Hirsau
- Konrad
- Konrad von Hirschau
- Konrad von der Hirschau
- Konrad, von Hirsau
- Conrad, de Hirsau
- Conradus, Hirsaugiensis
- Conradus, Hirschauensis
- Corrado, di Hirsau
- Konrad, von Hirschau
- Peregrinus
- Peregrinus Hirsaugiensis
- Conrad von Hirsau
- Conrad
- Conrad von Hirschau
- Conrad von der Hirschau
- Conrad, von Hirsau
- Konrad, de Hirsau
- Konradus, Hirsaugiensis
- Konradus, Hirschauensis
- Korrado, di Hirsau
- Conrad, von Hirschau
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Konrad von Hirsau
Benediktiner, spiritueller Schriftsteller, † Ende 12. Jahrhundert.
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Biographie
Die Nachrichten über das Leben K.s sind mager und aus späterer Zeit und daher mit Vorsicht zu verwenden. Selbst von seinem Namen ist nur die Initiale K (C im Lateinischen) sicher. Er war Lehrer im Kloster Hirsau¶. Die Datierung des „Altercatio“ zwingt hinfort, seinen Tod an das Ende des 12. Jahrhunderts zu setzen. – Die heute bekannten Schriften K.s sind in ihrem Inhalt, ihrem Zweck und ihrer Form stark schulmäßig bestimmt. Sein Werk gehört vor allem der monastischen Theologie an, aber wie bei verschiedenen bedeutenden Geistlichen des 12. Jahrhunderts hat es Vorstellungen und Begriffe der Frühscholastik übernommen. Es hat insbesondere enge Bindung an die Schule der Chorherren von Sankt Victor in Paris, vor allem an die Schriften Hugos von Sankt Victor. Das „Speculum virginum“ (1. Hälfte 12. Jahrhundert), der Dialog zwischen einem Priester (Peregrinus, Pseudonym K.s) und einer Nonne (Theodora), beschreibt genau das Wesen, den Zweck und die Pflichten des Lebens der Nonnen. Kostbares Zeugnis für die Spiritualität der Nonnen, fand es großen Anklang und wurde ins Mittelniederländische und Altschwedische übersetzt. Der „Dialogus super auctores“ (1. Hälfte 12. Jahrhunderts), unvollendet und wenig verbreitet, aber wichtig an sich, führt in die Lektüre der antiken und christlichen Autoren in den Schulen ein. Er rechtfertigt das Studium der artes liberales in der einzig möglichen Deutung als rigorose christliche Sittenlehre. Der „Dialogus de mundi contemptu vel amore“ bietet eine vernünftige Beweisführung, einen Priester zum mönchischen Leben zu bekehren. Die „Altercatio Pauli et Gamalielis“ (Ende 12. Jahrhundert) hört schnell auf, ein Streitgespräch über das Gesetz und die Gnade zu sein, und wechselt über zu einer Darlegung der Hauptlehren des christlichen Glaubens mit Hilfe typologischer und moralischer Auslegung eines Abrisses der historischen Bücher des Alten Testaments und der Evangelien. Es ist mehr ein Werk der Katechese als der Polemik. – Seine Werke sind zum größten Teil unvollendet, stellen unterschiedliche Entwürfe dar und machen wechselseitig viele Entlehnungen. Die Chronologie ist unklar.
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Werke
Weitere W u. a. De fructibus carnis et spiritus;
Allocutio ad Deum;
Sententiae morales. -
Wahrsch. v. K., aber noch nicht wiedergefunden: Dialogus de statu geminae senectutis et adolescentiae (bezeugt vom Autor, aber Titel unsicher);
De laudibus S. Benedicti;
De musica et tonis;
In gradibus humilitatis;
Carmina;
Sermones et Homeliae;
Epistulae;
Vitae. -
Altercatio Synagogae et Ecclesiae (…). Interlocutores Gamaliel et Paulus, 1537;
Dialogus de mundi contemptu vel amore attributué à Conrad d'Hirsau, hrsg. v. R. Bultot, 1966;
Accessus ad auctores, Bernard d'Utrecht, Conrad d'Hirsau, Dialogus super auctores, ²1970, hrsg. v. R. B. C. Huygens. -
Literatur
ADB 16;
M. Bernards, Speculum virginum, Geistigkeit u. Seelenleben d. Frau im HochMA, 1955;
ders., Zur Gesch.theol. d. „Speculum virginum“, in: Revue bénédictine 75, 1965, S. 277-303 (mit Auszug aus Speculum virginum);
ders., Um d. Zusammenhang zw. Speculum virginum, Dialogus de mundi contemptu vel amore u. verwandte Schrr., in: Recherches de théologie ancienne et médiévale 34, 1967, S. 84-130;
E. S. Greenhill, Die geistigen Voraussetzungen d. Bilderreihe d. Speculum virginum, 1962;
R. Bultot, L'auteur et la fonction littéraire du „De fructibus carnis et Spiritus“, in: Recherches de théologie ancienne et médiévale 30, 1963, S. 148-54;
ders., L'auteur de l'Altercatio Synagogae et Ecclesiae“: Conrad d'Hirsau?, ebd. 32, 1965, S. 263-76;
ders., Autour du Speculum virgimum, in: Revue d'Histoire ecclésiastique 64, 1969, S. 808-10;
Manitius -
Autor/in
Robert Bultot -
Zitierweise
Bultot, Robert, "Konrad von Hirsau" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 543 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118967762.html#ndbcontent
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Konrad von Hirschau
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Biographie
Konrad von |Hirschau (Philosoph, Dichter und Musiker), hat um die Mitte des 12. Jahrhunderts als Benedictinermönch im Kloster Hirschau in der Diöcese Speier¶ gelebt und ein Werkchen über Musik „De musica & tonis“, handschriftlich hinterlassen, welches mit den Worten beginnt „Musica est secundum cujusdam etc.“ Vgl. N. Forkel, Allgem. Litteratur der Mus., Leipzig 1792, S. 492. — Jöcher (Allgem. Gelehrten-Lex. I, S. 2053) setzt ihn gegen das Ende des 12. Jahrhunderts und führt außer dem genannten Werkchen noch an: Carmen de S. Benedicti laudibus. Speculum virginum. Matricularium. Didascalum. In Evangelia per annum. De vita Spiritus & fructu mortis. — Vgl. auch F. J. Fétis, Biographie univers. des Musiciens, woselbst das oben angeführte Werkchen über Musik „De musica & differentia tonorum“ betitelt ist und zugleich nachgewiesen wird, daß der Benedictinermönch K. aus der Diöcese Coeln (um 1100), welchem Forkel, Lichtenthal u. a. besondere Artikel widmen, mit K. von |Hirschau (1140) identisch ist.
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Autor/in
Bellermann. -
Zitierweise
Bellermann, "Konrad von Hirsau" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 642 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118967762.html#adbcontent