Neithard von Thüngen
- Dates of Life
- 1545 – 1598
- Place of birth
- wohl Wüstensachsen (Rhön)
- Place of death
- Würzburg
- Occupation
- Bischof von Bamberg ; Bischof ; Fürstbischof ; Geistlicher Fürst
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118956957 | OGND | VIAF: 45101564
- Alternate Names
-
- Thüngen, Neithard von
- Neidhard von Thüngen
- Thüngen, Neidhard von
- Neidhart von Thüngen
- Thüngen, Neidhart von
- Neithard
- Neithard von Thüngen
- Thüngen, Neithard von
- Neidhard von Thüngen
- Thüngen, Neidhard von
- Neidhart von Thüngen
- Thüngen, Neidhart von
- Neithard
- Neithard, Bamberg, Bischof
- Neidhardt, Bamberg, Bischof
- Neidhardt, von Thüngen
- Neidhardus, Bamberga, Episcopus
- Neidhardus, Episcopus Bambergensis
- Neidhardus, a Thüngen
- Neidhart, Bamberg, Bischof
- Neidhart, von Thüngen
- Neithard, von Thüngen
- Neithardt, Bamberg, Bischof
- Neithardt, von Thüngen
- Thüngen, Neidhardt von
- Thüngen, Neidhardus a
- Thüngen, Neidhart von
- Thüngen, Neithard von
- Thüngen, Neithardt von
- Neithard, Bamberg, Bischoph
- Neidhardt, Bamberg, Bischoph
- Neidhart, Bamberg, Bischoph
- Neithardt, Bamberg, Bischoph
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Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Personen in Bavarikon [2013-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Relations
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Genealogy
Aus fränk. ritterschaftl., seit d. 12. Jh. nachweisbarem u. nach d. gleichnamigen Ort an der Wern benannten Geschl., Lutzische Linie. – V Karl (um 1520-vor 2.7.1576) zu Wüstensachsen u. Reußenberg, würzburg. Amtmann zu Homburg/Wern u. Fladungen, S d. Kaspar (1477/87-1532) u. d. Anna Riedesel zu Eisenbach;
M Elisabeth, T d. Balthasar v. Steinau gen. Steinruck u. d. Apollonia v. Ebersberg gen. Weyhers;
B →Reuß († 1587), →Philipp († 1598), beide Domizellare in W. -
Biographical Presentation
Seit 1553 Domizellar in Würzburg, studierte N. nach der Ausbildung an der dortigen Domschule in Köln, Freiburg (Breisgau), Löwen und Ingolstadt. 1571 wurde er Domscholaster und 1574 Domdekan in Würzburg, wo er die Propsteien der Stifte Neumünster (1574) und St. Burkard (1591) erhielt. Diplomatische Aufgaben führten ihn zum Reichstag, an den Kaiserhof und nach Rom, gleichzeitig war er Mitarbeiter von Bischof Julius Echter v. Mespelbrunn. Langwierige Auseinandersetzungen mit Hzg. Wilhelm V. von Bayern wurden dadurch ausgelöst, daß das Würzburger Domkapitel 1583 N. zum Dompropst wählte und damit Ansprüche Hzg. Ernsts von Bayern überging. N. verfügte seitdem über eine der reichsten Pfründen der Reichskirche.
Seit 1572 zudem Domizellar in Bamberg, wurde N. dort 1591 zum Domdekan und – nach dem Tode Ernst v. Mengersdorfs – zum Bischof gewählt. Die Kurie, der Kaiser und der bayer. Herzog hatten das Domkapitel zur Wahl eines eindeutig kath. Bischofs gedrängt. 1593 sandte ihm Clemens VIII. eine von der Congregatio Germanica ausgearbeitete Instruktion mit Reformmaßnahmen für die Diözese Bamberg. N. führte die Gegenreformation in engster Anlehnung an den Würzburger Bischof Julius Echter durch. 1594 erließ er ein Religionsmandat, das die Rückkehr der Andersgläubigen zur kath. Kirche befahl; 1595 setzten Visitationen zur Überwachung ein, 1597 wurden Protestanten mit Landesverweisung bedroht. Das Verhältnis N.s zum Domkapitel war geprägt durch gegensätzliche Auffassungen über die kath. Reform; es wurde durch persönliche Streitigkeiten mit dem konfessionell schwankenden Domdekan Johann Philipp v. Gebsattel, N.s Nachfolger als Fürstbischof (1599–1609), zusätzlich belastet. Gegen das Kapitel, die prot. Nachbarterritorien und die Ritterschaft fand er jedoch Rückhalt an den Herzögen Wilhelm und Maximilian von Bayern.
Vor dem Empfang der höheren Weihen lebte N. im Konkubinat. Erst 1596 empfing er die Priester-, 1597 die Bischofsweihe. Der sehr gebildete, persönlich jedoch eher schwache N. hatte wesentlichen Anteil an der Durchsetzung der Rekatholisierung in Bamberg, die sein zweiter Nachfolger Johann Gottfried v. Aschhausen (1609–22) zu Ende führen sollte.
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Literature
G. Zagel, Die Gegenref. im Bistum Bamberg unter Fürstbischof N. v. T. 1591–98, in: Archiv f. Gesch.|u. Altertumskde. v. Oberfranken 21, 1899, S. 19-128;
J. Looshorn, Die Gesch. d. Bisthums Bamberg V, 1903, S. 218-79;
R. Frhr. v. Thüngen, Das reichsritterl. Geschl. d. Freiherrn v. Thüngen, Lutzische Linie 1, 1926, S. 366-97 (P);
J. Kist, Fürst- u. Erzbistum Bamberg, 31960, S. 91-93;
Germania Sacra NF 26: Das Bistum Würzburg IV, bearb. v. A. Wendehorst, 1989, S. 318 f.;
D. J. Weiß, in: Fränk. Lb. 15, 1993, S. 63-83 (P);
Gatz III. -
Portraits
Grabdenkmal Michelsbergkirche Bamberg (1610);
Ölgem. (StA Bamberg);
Kupf. in: J. Salver, Imperialis Cathedralis Ecclesia Bambergensis in iconibus Episcoporum suorum S.R.I. Principum, 1717, Bl. 46. -
Author
Dieter J. Weiß -
Citation
Weiß, Dieter J., "Neithard von Thüngen" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 54-55. [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118956957.html#ndbcontent