Engel, Jakob
- Dates of Life
- 1632 – 1714
- Place of birth
- Monticello bei San Vittore(Misox, Graubünden)
- Place of death
- Eichstätt (Oberbayern)
- Occupation
- Architekt
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118825631 | OGND | VIAF: 57411483
- Alternate Names
-
- Angelin, Jakob
- Angelin, Jacomo
- Angelini, Jacomo
- Angelini, Jakob
- Engel, Jacomo
- Engel, Jakob
- Angelin, Jakob
- Angelin, Jacomo
- Angelini, Jacomo
- Angelini, Jakob
- Engel, Jacomo
- Angelini, Giacomo
- Angelini, Giovanni Giacomo
- Angelino, Giovanni Giacomo d'
- Angelino, Jakob d'
- Angelino, Johann Jakob d'
- Angerino, Giovanni Giacomo
- Engel, Johann Jakob
- Engl, Jakob
- Engl, Johann Jakob
- Engel, Jacob
- Angelin, Jacob
- Angelini, Jacob
- Angelino, Jacob d'
- Angelino, Johann Jacob d'
- Engel, Johann Jacob
- Engl, Jacob
- Engl, Johann Jacob
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Engel (Angelin, Angelini), Jakob (Jacomo)
Architekt, * 1632 Monticello bei San Vittore(Misox, Graubünden), † 30.12.1714 Eichstätt (Oberbayern). (katholisch)
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Genealogy
V Domenico;
M Angelica;
B Karl (Carlo), Architekt;
⚭ Eichstätt 10.10.1671 Anna, T des Augsburger Boten Jakob Mayer. -
Biography
Über E.s Lehr- und Wanderzeit und die ersten eineinhalb Jahrzehnte seiner Tätigkeit fehlen bisher Belege. Erst seit der Berufung zum fürstbischöflichen Baumeister nach Eichstätt (um 1670) läßt sich sein außerordentlich fruchtbares Schaffen verfolgen, mit dem er bis zu seinem Tode das Bauwesen der Residenz und des Fürstbistums bestimmte. Der Wiederaufbau der 1634 zerstörten Stadt zur barocken Residenz war E.s Lebensaufgabe. Der Anteil des Bruders ist vorläufig nicht zu klären. 1702 holte man beide Brüder als technische Gutachter nach Schleißheim. E. besaß in Eichstätt Haus B 144 am Marktplatz. – Er ist einer der Graubündener Architekten und Bauorganisatoren, die sich im 17. und frühen 18. Jahrhundert nach Süddeutschland wandten und sich der einheimischen Baugesinnung anpaßten. Seine bedeutendste und bisher zu wenig gewürdigte Leistung gehört der Stadtbaukunst an. In Eichstätt konnte er, abgesehen von den Kirchenbauten, die wesentlichen Akzente der Hauptstraßen und Plätze bestimmen. Die schlichten, strengen Fassaden seiner Bürgerhäuser und Domherrnhöfe gaben dem Leonrodplatz, der Residenzstraße, der Großen und Kleinen Marktgasse ein einheitliches, vornehmes Gepräge. Seine schlichten Fensterumrahmungen mit gerader Abdachung oder abwechselnden Dreiecks- und Segmentgiebeln stehen in der Nachfolge Elias Holls. Seine polygonalen oder rechteckigen, als Gelenke zwischen den verschiedenen Räumen vermittelnden Eckerker, mit denen er die Straßeneingänge paarweise besetzte, bildeten süddeutsches Gemeingut. Die behäbig breiten Proportionen der Bauten E.s, ihr flaches Relief, ihre geschlossene Masse, die Vor- und Rücksprünge vermeidet, finden sich im schwäbischen Raum vorgebildet. – Im Bistum trat E. als Stadtbaumeister in Greding hervor, dessen Markt er durch den Neubau des Schlosses (1696) und des Rathauses (1699) entscheidend beeinflußte. In Arlesheim bei Basel richtete E. den mit Chorherrnhäusern besetzten, tief rechteckigen Domplatz auf die Zweiturmfassade der Domkirche zu, seines größten Kirchenbaues (1680-81, im Inneren 1759-61 vollständig umgestaltet).
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Works
Weitere W in Eichstätt u. a.: Dompropstei, 1672, Spitaltor, 1673 (zerstört), ehem. Spethscher Hof (Gasthof Krone), 1675, Häuserblock zw. Großer u. Kleiner Marktgasse, Marktplatz u. Peterskirche, 1680-90, Ulmer Hof (Gymnasium), 1688, Spethscher Hof in d. Ostenvorstadt (Städt. Krankenhaus), um 1690, ehem. Vizedomamt am Domplatz, 1694, Hl.-Geistspital u. -kirche, 1698, ehem. fürstbischöfl. Residenz (Amtsgericht, Westflügel, 1702 vollendet, Südflügel nach 1725), Schönborn-Hof (bischöfl. Palais, v. G. Gabrieli verändert), ehem. Stadtpropstei am Marktplatz (ebenfalls später v. Gabrieli umgebaut);
im Bistum Eichstätt: Kloster Marienberg b. Abenberg, 1677 beg., Pleinfeld, ehem. Mautnerhaus, 1695, Kloster Plankstetten, Gästeflügel, 1696, Umbau d. Pfarrkirche in Spalt, 1698/99, u. d. Hofkirche in Neumarkt/Opf., 1701/02, Schloß Pfünz b. Eichstätt, 1710 im Bau. -
Literature
Kunstdenkmäler Bayerns, Mittelfranken Bd. 1-3, 5, 7, 1924-39, Oberpfalz Bd. 12, 17, 1908/09;
R. Paulus, Der Baumeister Henrico Zuccalli, 1912, S. 40 u. 161;
A. M. Zendralli, Graubündner Baumeister u. Stukkatoren, 1930, S. 86 ff.;
H. Reinhardt, Der Architekt d. Arlesheimer Dombezirks, J. E., in: Anz. f. schweizer. Altertumskde. NF 34, 1932, S. 54 ff., 239;
P. Pobé, Die Domkirche in Ariesheim, Diss. Basel 1941;
H. Landolt, Schweizer Barockkirchen, 1948, S. 40 ff., Taf. 131-43;
J. Gantner u. A. Reinle, Die Kunstgesch. d. Schweiz III, 1956, S. 171 ff., 288. -
Author
Erich Herzog -
Citation
Herzog, Erich, "Engel, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 502-503 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118825631.html#ndbcontent