Heer, Jakob
- Lebensdaten
- 1859 – 1925
- Geburtsort
- Töß bei Winterthur
- Sterbeort
- Zürich
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Lehrer ; Redakteur
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 118773593 | OGND | VIAF: 10641947
- Namensvarianten
-
- Heer, Jakob Christoph
- Heer, Jakob
- Heer, Jakob Christoph
- Heer, J. C.
- Heer, J. Ch.
- Heer, Jacob C.
- Heer, Jacob Christian
- Heer, Jacob Christoph
- Heer, Jakob C.
- Herr, Jakob C.
- Heer, Jacob
- Heer, Jakob Christof
- Heer, Jakob Christian
- Heer, Jacob Christof
- Herr, Jacob C.
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Heer, Jakob Christoph
Schriftsteller, * 17.7.1859 Töß bei Winterthur, † 20.8.1925 Zürich. (reformiert)
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Genealogie
Aus alten Kleinbauernfamilien in T.;
V Christoph (1833–1913), Monteur, Gemeindeammann;
M Elisabeth (1836–1911), T d. Bauern Lehmann;
⚭|Emma (1859–1936), T d. Adolf Goßweiler, Ing. u. Maler aus Dübendorf b. Zürich, u. d. Elisabeth Graf;
4 T, u. a. Margrit (* 1887, ⚭ Gsell), Bildhauerin in Rüschlikon, Tilde (* 1896, ⚭ Einhauser), Schriftstellerin;
N Gottlieb Heinr. (* 1903), Dr. phil., Schriftsteller in Z. -
Biographie
Nach Besuch des Gymnasiums in Winterthur (1872–74) bezog H. 1875 das Lehrerseminar Küßnacht (Lehrerprüfung 1879). 1879 wurde er Vikar in Glattfelden/Rhein, 1882 Lehrer in Oberdürnten am Bachtel. – Schon als Kind empfindsam und verträumt und deshalb vom Vater für lebensuntüchtig gehalten, schreibt H. während seiner Lehrerzeit Gedichte und Prosa. Sein Reisebericht „Ferien an der Adria“ (zuerst in der Thurgauer Zeitung, 1888 als Buch) macht ihn bekannt, er wird 1887 nach Zürich versetzt, verläßt 1890 den Schuldienst und wird aufgrund seiner Berichte über seine Ballonfahrten mit dem schweizerischen Luftschiffahrtspionier E. Spelterini Berichterstatter und 1892 – als Nachfolger C. Spittelers – Feuilletonredaktor der „Neuen Zürcher Zeitung“. Er schreibt den Walliser Hochgebirgsroman „An heiligen Wassern“ (1898, Gesamtauflage 1966 443 000, verfilmt 1932, 1960) der, nach dem Vorabdruck in der „Neuen Zürcher Zeitung“ heftig kritisiert, dann aber von A. Kröner für den Cotta-Verlag erworben, zu einem großen Erfolg wird. Auf Wunsch Kröners siedelt H. 1899 nach Stuttgart über und wird Mitarbeiter der „Gartenlaube“, in der er Erzählungen und Romane veröffentlicht, vor allem den Roman aus dem Engadin „Der König der Bernina“ (1900, Gesamtauflage 1966 474 000, verfilmt 1929, 1957), der „An heiligen Wassern“ an Erfolg noch übertrifft. Mit Kröner wegen dessen Eingriffen in den autobiographischen Roman „Joggeli“ (zuerst in der Gartenlaube, als Buch 1902) überworfen, kehrt H. 1902 in die Schweiz zurück und läßt sich 1904 in Ermatingen am Untersee, 1908 in Rüschlikon bei Zürich als freier Schriftstoller nieder. Er lebt vom reichen Ertrag seiner Bücher, muß aber wegen Inflationsverlusten – seine Werke erscheinen in Deutschland – 1922 zu einer Tochter nach Oberrode bei Hersfeld übersiedeln; 1923 kehrt er in die Schweiz, nach Stein am Rhein zurück.
Im Mittelpunkt der unterhaltenden, reich bewegten Handlungen in H.s schweizerischen Hochgebirgsromanen stehen Probleme der alle Hindernisse überwindenden Liebe und der in die unberührte Bergwelt einbrechenden Technik. Natur und Althergebrachtes versucht H. mit Technik und Zeitgeist zu versöhnen; mit seinen Bildern aus dem Gebirgsleben hat er zum Anstieg des Alpentourismus beigetragen.
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Werke
Weitere W u. a. Romane: Felix Notvest, 1901;
Der Wetterwart, 1905;
Laubgewind, 1908;
Der lange Balthasar, 1915;
Heinrichs Romfahrt, 1915;
Tobias Heider, 1923 (autobiogr.);
- Novellen: Der Spruch d. Fee, 1900;
Da träumen sie v. Lieb u. Glück, 1911;
Das größere Licht, 1922;
- Gedichte, 1913;
- Romane u. Novellen, 10 Bde., 1927;
Erinnerungen, 1927. | -
Nachlass
Nachlaß b. Margrit Gsell-Heer, Rüschlikon/Schweiz; J.-C.-H.-Archiv, Winterthur (Stadtbibl.).
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Literatur
G. H. Heer (N), J. C. H., 1927 (P);
M. M. Kulda, J. C. H., Versuch e. Monogr., Diss. Wien 1956 (ungedr., W, L);
Kosch, Lit.-Lex.;
HBLS (P). -
Porträts
Ölgem. v. C. Ritter (im Bes. v. M. Gsell-Heer, Rüschlikon), v. A. Schindler (im Bes. v. M. Kuhn-Heer, Zumikon/Schweiz).
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Autor/in
Margrit Gsell-Heer -
Zitierweise
Gsell-Heer, Margit, "Heer, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 193-194 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773593.html#ndbcontent