Dibler, Michel
- Lebensdaten
- vermutlich um 1525 – 1593
- Geburtsort
- in Westfalen (?)
- Sterbeort
- Flensburg
- Beruf/Funktion
- Glocken- und Geschützgießer ; Glockengießer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118746316 | OGND | VIAF: 25397792
- Namensvarianten
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- Dybler, Michel
- Dübler, Michel
- Dibler, Michel
- Dybler, Michel
- Dübler, Michel
- Dübler, Michel
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Dibler (Dybler, Dübler), Michel
Glocken- und Geschützgießer, * um 1525 (?) in Westfalen (?), † 14.12.1593 Flensburg. (evangelisch)
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Genealogie
⚭ Flensburg 1.10.1559 Christine, T des Färbers Marcus Owes in Flensburg;
7 K. -
Biographie
D. erwarb 1563 das Bürgerrecht der Stadt Flensburg, nachdem er bereits seit 1559 dort nachweisbar ist. Im gleichen Jahr erhielt er vom dänischen König eine Bestallung als „Büchsengießer und Geschützmeister“. 1583 wurde er Mitglied der Bürgerschaftsvertretung, der sogenannten „Vierundzwanziger“, und 1585 Ratsverwandter. D. goß vor allem Kirchenglocken, aber auch Geschütze, Leuchter, Grapen und ähnliches. Insgesamt 27 Glocken lassen sich in Schleswig-Holstein und Dänemark nachweisen, von denen 15 heute noch erhalten sind. Die Hauptleistung des Meisters stellen die beiden Taufkessel dar, die er für die Nikolaikirche in Eckernförde (1588) und die Marienkirche in Flensburg (1591) lieferte. Spricht schon der Aufstieg vom unbekannten zugewanderten Gießer zum Ratsverwandten und damit zur sozialen Oberschicht seines Wirkungsortes für die menschlichen Qualitäten D.s, so zeigt die Verbreitung seiner Werke, daß auch sein handwerkliches Können bei den Zeitgenossen Anerkennung fand. Eine Betrachtung der erhaltenen Glocken des Meisters beweist, daß sein Gefühl für Formschönheit und geschmackvolle Ornamentierung stärker ausgeprägt war als bei anderen schleswig-holsteinischen Gießern seiner Zeit. Die beiden Taufkessel zeigen außerdem, daß er über den engen provinziellen Rahmen hinauswuchs und damit den Anschluß an die allgemeine Stilentwicklung gewann, wie sie sich in deutschen Kunstwerken des Frühbarock andeutet. Dieser Charakterzug seiner Arbeit gründet sich wahrscheinlich auf die Tatsache, daß er während seiner Lehrzeit - wohl in Westfalen -|Gelegenheit gehabt hat, sich mit dem Wesen der über die Niederlande nach Norden vordringenden Renaissancekunst Italiens vertraut zu machen.
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Literatur
H. J. Kuhlmann, M. D., Leben u. Wirken d. Flensburger Glockengießers, in: Nordelbingen 21, 1953, S. 58-84 (W-Kat.);
W. J. Müller, Bemerkungen z. kunstgesch. Stellung d. beiden Taufen d. M. D., ebd., S. 84-87. -
Autor/in
Hans Joachim Kuhlmann -
Zitierweise
Kuhlmann, Hans Joachim, "Dibler, Michel" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 633-634 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746316.html#ndbcontent