Keller, Pius
- Lebensdaten
- 1825 – 1903
- Geburtsort
- Ballingshausen (Unterfranken)
- Sterbeort
- Münnerstadt (Unterfranken)
- Beruf/Funktion
- Augustinereremit ; Krichenhistoriker ; Historiker ; Einsiedler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118721682 | OGND | VIAF: 27866282
- Namensvarianten
-
- Keller, Johannes (Taufname)
- Keller, Pius
- Keller, Johannes (Taufname)
- keller, johannes
- Keller, P.
- Celler, Pius
- Celler, Johannes (Taufname)
- Celler, Johannes
- Celler, P.
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Keller, Pius (Taufname Johannes)
Augustinereremit, Kirchenhistoriker, * 30.9.1825 Ballingshausen (Unterfranken), † 15.3.1904 Münnerstadt (Unterfranken).
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Genealogie
V Johannes (* 1791), Bauer, S d. Johannes in B. u. d. Christiane Dietz;
M Margarete (* 1802), T d. Johannes Bauer in B. u. d. Ursula Gock. -
Biographie
K. widmete sich nach dem Besuch des Gymnasiums Münnerstadt (1837–44) dem philosophisch-theologischen und gleichzeitig dem philologischen Studium an der Universität Würzburg. 1847 bestand er die Prüfung für das Lehramt am Gymnasium (1849 Priesterweihe). Schon Gymnasiallehrer in Münnerstadt, trat er 1849 in das dortige Augustinerkloster ein. Bereits 1853 zum Prior gewählt, setzte er sich durch Wort und Beispiel für die Reform des klösterlichen Lebens und die strikte Beobachtung der Ordensregel ein. 1859 wurde er vom Ordensgeneral zum Generalkommissär der in der Säkularisation übriggebliebenen Klöster von Münnerstadt und Würzburg ernannt. 1872-79 war er außerdem Generalassistent des Ordens – eine Aufgabe, die ihm Verantwortung für alle Augustinerklöster in Mitteleuropa übertrug. Gleichzeitig wirkte er (mit kurzer Unterbrechung 1865–70) bis 1897 als angesehener Schulmann und Erzieher am Gymnasium. Auch sein Eifer im priesterlichen Dienst als Prediger, Beichtvater, Exerzitienmeister und Seelenführer war unermüdlich. Soweit es seine Zeit erlaubte, beschäftigte er sich auch noch mit ordensgeschichtlichen Studien.
Ein Hemmnis für die Entfaltung des Ordens in Deutschland waren namentlich die Beschränkungen, die die bayerische Regierung für die Aufnahme von Novizen festgelegt hatte. Durch die Gründung eines neuen Klosters außerhalb Bayerns an dem Wallfahrtsort Germershausen bei Göttingen (1864) suchte K. die Nachwuchsfrage zu lösen und dem Orden gleichzeitig ein neues Arbeitsfeld in der Seelsorge und in der norddeutschen Diaspora zu eröffnen. Trotz mancher Rückschläge im Kulturkampf erstarkte das Werk der inneren Erneuerung, und die Zahl der Mitglieder wuchs langsam an, so daß das Generalkapitel der Augustiner von 1895 wieder eine eigene Ordensprovinz in Deutschland errichten konnte. K. wurde zum ersten Provinzial gewählt (bis 1902). Seine starke religiöse Persönlichkeit war geprägt durch Gottvertrauen, liebenswürdige Bescheidenheit, selbstlose Sorge für die ihm Anvertrauten und kluge, zähe Verfolgung der als richtig erkannten Ziele. 1934 wurde für ihn ein Seligsprechungsprozeß eingeleitet.
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Werke
Monumentum Pietatis, 1860;
Index Episcoporum Ordinis Eremitarum sancti Augustini Germanorum, 1876;
Hdb. d. Augustiner-Eremiten, 1887. -
Mitarb.: Wetzer-Welte;
Kirchl. Handlex. I, hrsg. v. M. Buchberger, 1907. -
Literatur
Analecta Augustiniana 1, 1905/06, S. 62-64, 192-94;
M. Deml, in: Die Augustiner in Münnerstadt, 1935, S. 126-29;
L. Altenhöfer, Mit Leib u. Seele, 1954 (volkstüml. Lb.);
I. Dietz, in: Cor Unum 17, 1959, S. 146 f.;
A. Kunzelmann, ebd. 22, 1964, S. 12-18, 57-67;
G. Brune, ebd. 31, 1973, S. 1-13, 53-71;
H. Seller, in: 300 J. Humanist. Gymnasium Münnerstadt, 1968, S. 68-73;
D. Gesterkamp, Liber Mortuorum, 1972, S. 575, Nr. 1559. -
Autor/in
Adolar Zumkeller OSA -
Zitierweise
Zumkeller OSA, Adolar, "Keller, Pius" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 466 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721682.html#ndbcontent