Dates of Life
1927 – 1983
Place of birth
Lüdenscheid (Sauerland)
Place of death
Münster
Occupation
Erziehungswissenschaftler ; Pädagoge
Religious Denomination
römisch-katholisch
Authority Data
GND: 118702084 | OGND | VIAF: 44748883
Alternate Names
  • Blankertz, Herwig Paul Hermann
  • Blankertz, Herwig
  • Blankertz, Herwig Paul Hermann
  • more

Biografische Lexika/Biogramme

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Blankertz, Herwig, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702084.html [16.07.2024].

CC0

  • Seit den 1960er Jahren prägte Herwig Blankertz die Erziehungswissenschaft der Bundesrepublik durch seine kritisch-konstruktiven Beiträge zur Didaktik und Curriculumforschung, zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie zur Geschichte der Pädagogik. Ab 1970 nahm er in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und durch die wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs Kollegstufe NW Einfluss auf disziplin- bzw. bildungspolitische Entwicklungen.

    Dates of Life

    Geboren am 22. September 1927 in Lüdenscheid (Sauerland)
    Gestorben am 26. August 1983 (Verkehrsunfall) in Münster
    Grabstätte Zentralfriedhof in Münster
    Konfession römisch-katholisch
    Herwig Blankertz, LWL-Medienzentrum für Westfalen (InC)
    Herwig Blankertz, LWL-Medienzentrum für Westfalen (InC)
  • Curriculum Vitae

    22. September 1927 - Lüdenscheid (Sauerland)

    1934 - 1943 - Brüggen (Niederrhein); Mönchengladbach; seit 1938 Berlin-Schöneberg

    Schulbesuch (ohne Abschluss)

    Grundschule; seit 1938 Hohenzollernschule

    1943 - 1944 - Berlin

    Luftwaffenhelfer

    Schwere Flak-Abteilung 437

    1944 - 1944 - Berlin

    Reichsarbeitsdienst

    1944 - 1945 - Berlin-Spandau

    Kriegsteilnahme; Verwundung; US-amerikanische Kriegsgefangenschaft (Lazarett)

    Schützen-Ausbildungs-Kompanie; Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 309

    1945 - 1947 - Mönchengladbach

    Praktikant

    Düsseldorfer Kammgarnspinnerei, Werk Gladbach

    1947 - 1949 - Mönchengladbach

    Vorsemester; Lehrgang für Wollspinnerei; Technikerprüfung

    Textilingenieurschule

    1949 - 1952 - Mönchengladbach

    Ingenieurlehrgang für Baumwoll-Zellwoll-Spinnerei (Abschluss: Textilingenieur); Angestellter

    Baumwoll-Zellwoll-Spinnerei I. W. Keller, Rheydt; Baumwollspinnerei Lindgens Erben, Hochneukirch

    1952 - 1955 - Wilhelmshaven

    Studium der Berufspädagogik/Gewerbelehramt, einschließlich des praktisch-pädagogischen Jahrs an der Gewerblichen Berufsschule

    Pädagogische Hochschule für Gewerbelehre; Hochschule für Sozialwissenschaften

    1954 - Göttingen

    Prüfung für die Zulassung zum Hochschulstudium ohne Reifezeugnis (Begabtenprüfung)

    Universität

    1955 - Wilhelmshaven

    Staatsprüfung für das Gewerbelehramt in der Fachrichtung „Textil- und Ledergewerbe“

    Pädagogische Hochschule für Gewerbelehre; Hochschule für Sozialwissenschaften

    1955 - 1958 - Göttingen

    Studium der Pädagogik, Philosophie und Geschichte

    Universität

    1958 - Göttingen

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1958 - 1959 - Göttingen

    Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Erziehung und Unterricht

    Universität

    1959 - 1963 - Hamburg

    Dozent

    Pädagogisches Institut der Universität, Abt. II: Gewerbelehrerausbildung

    1962 - Mannheim

    Habilitation für Allgemeine Pädagogik

    Wirtschaftshochschule

    1963 - 1964 - Oldenburg

    Professor für Philosophie

    Pädagogische Hochschule

    1964 - 1969 - Berlin

    ordentlicher Professor für Wirtschaftspädagogik; Direktor des Instituts für Wirtschaftspädagogik

    Freie Universität

    1969 - 1983 - Münster

    ordentlicher Professor für Pädagogik und Philosophie (Dekan 1970/71)

    Universität

    1970 - 1972 - Düsseldorf

    Vorsitzender

    Planungskommission Kollegstufe NW des Kultusministeriums NRW

    1972 - 1982 - Münster

    Leiter (seit 1978 im Nebenamt)

    Wissenschaftliche Begleitung Kollegstufe NW

    26. August 1983 (Verkehrsunfall) - Münster
  • Genealogy

    Vater Kurt Blankertz 18.6.1900–1945 aus Brüggen (Niederrhein); Diplom-Kaufmann, NS-Funktionär (1934 Ortsgruppenleiter in Brüggen; seit 1938 Sachbearbeiter beim Reichskommissar für die Preisbildung in Berlin); seit Januar 1945 vermisst
    Großvater väterlicherseits Hermann Blankertz 14.3.1872–20.09.1934 aus Rheydt (heute Mönchengladbach-Rheydt); Kaufmann, Fabrikbesitzer in Brüggen; gest. ebenda
    Großmutter väterlicherseits Mathilde Helene Elisabeth Blankertz, geb. Baehren 10.6.1876–30.3.1961 aus München-Gladbach (heute Mönchengladbach); gest. in Brüggen
    Mutter Auguste Wilhelmine Margareta (Margit) Blankertz, geb. Peltzer 14.12.1905–8.6.1985 aus München-Gladbach; gest. ebenda
    Großvater mütterlicherseits Friedrich Wilhelm Paul Peltzer 1875–5.4.1922 aus Broich bei Mühlheim/Ruhr; gest. in München-Gladbach
    Großmutter mütterlicherseits Karin Agnes Theresia Karoline Peltzer, geb. Göblet
    Geschwister keine
    Heirat 12.4.1955 in Bünde (Westfalen)
    Ehefrau Gisela Elsbeth Hildegard Blankertz, geb. Färber 5.4.1930–23.2.2012 aus Bünde; gelernte Gewerbelehrerin; gest. in Münster
    Schwiegervater Ernst Friedrich Färber 30.3.1892–4.12.1965 aus Magdeburg; Dr. phil.; Romanist; Studienrat in Magdeburg, seit 1921 in Bünde; 1939–1947 Rektor der Oberschule für Mädchen ebenda; gest. ebenda
    Schwiegermutter Anne-Liese Johanne Auguste Färber, geb. Meyer 9.8.1896–3.6.1984 aus Bünde; Technische Lehrerin; gest. in Bünde
    Sohn Stefan Blankertz geb. 23.6.1956 Dr. rer. soz.; Anarchokapitalist; Theoretiker der Gestalttherapie; Schriftsteller
    Sohn Benjamin Blankertz geb. 13.1.1969 Mathematiker; Professor für Neurotechnologie an der TU Berlin
    weiteres Kind eine Tochter
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    Blankertz, Herwig (1927 – 1983)

    • Vater

      Kurt Blankertz

      18.6.1900–1945

      aus Brüggen (Niederrhein); Diplom-Kaufmann, NS-Funktionär (1934 Ortsgruppenleiter in Brüggen; seit 1938 Sachbearbeiter beim Reichskommissar für die Preisbildung in Berlin); seit Januar 1945 vermisst

      • Großvater väterlicherseits

        Hermann Blankertz

        14.3.1872–20.09.1934

        aus Rheydt (heute Mönchengladbach-Rheydt); Kaufmann, Fabrikbesitzer in Brüggen; gest. ebenda

      • Großmutter väterlicherseits

        Helene Blankertz

        10.6.1876–30.3.1961

        aus München-Gladbach (heute Mönchengladbach); gest. in Brüggen

    • Mutter

      Margit Blankertz

      14.12.1905–8.6.1985

      aus München-Gladbach; gest. ebenda

      • Großvater mütterlicherseits

        Paul Peltzer

        1875–5.4.1922

        aus Broich bei Mühlheim/Ruhr; gest. in München-Gladbach

      • Großmutter mütterlicherseits

        Karoline Peltzer

    • Heirat

      in

      Bünde (Westfalen)

      • Ehefrau

        Gisela Blankertz

        5.4.1930–23.2.2012

        aus Bünde; gelernte Gewerbelehrerin; gest. in Münster

  • Biografie

    Blankertz wuchs in Brüggen (Niederrhein), Mönchengladbach und Berlin auf. Hier besuchte er von 1938 bis 1943 die Hohenzollernschule, wurde danach als Luftwaffenhelfer und im Reichsarbeitsdienst eingesetzt und 1944 zur Wehrmacht einberufen. Kurz vor Kriegsende schwer verwundet, wurde er einige Monate in einem Lazarett für US-amerikanische Kriegsgefangene behandelt, kehrte nach Mönchengladbach zurück, arbeitete als Praktikant in der Textilindustrie und ließ sich in Mönchengladbach zum Textilingenieur ausbilden. 1952 begann er ein pädagogisches Hochschulstudium in Wilhelmshaven mit dem Ziel des Gewerbelehramts. Nach der Prüfung für die Zulassung zum Hochschulstudium ohne Reifezeugnis (Begabtenprüfung) 1954 legte er 1955 die staatliche Abschlussprüfung für das Gewerbelehramt in der Fachrichtung „Textil- und Ledergewerbe“ ab. Der Pädagoge Rudolf Jung (1903–1984), ein ehemaliger Assistent von Otto Selz (1881–1943), wurde sein wichtigster akademischer Lehrer und Förderer.

    1955 nahm Blankertz an der Universität Göttingen ein Studium der Pädagogik, Philosophie und Geschichte auf und wurde 1958 bei Erich Weniger (1894–1961) mit der Dissertation „Der Begriff der Pädagogik im Neukantianismus“ zum Dr. phil. promoviert. Blankertz gehörte neben Wolfgang Klafki (1927–2016), Klaus Mollenhauer (1928–1998) und Ilse Dahmer (1929–2019) zu jenen Schülern Wenigers, die sich später kritisch zu der von diesem, Herman Nohl (1879–1960) und Theodor Litt (1880–1962) vertretenen geisteswissenschaftlich-hermeneutisch geprägten Pädagogik positionierten. Blankertz’ monierte in kritischer, unübersehbar von der Frankfurter Schule beeinflusster Auseinandersetzung mit der geisteswissenschaftlichen Pädagogik die naive Vermittlung von Theorie und Praxis sowie die fehlende Reflexion der gesellschaftlichen Fundierung von Begriffen und Konzepten („Pädagogische Theorie und empirische Forschung“, 1966; „Pädagogik unter wissenschaftstheoretischer Kritik“, 1971). Dagegen sah er die Notwendigkeit zur Integration sozialwissenschaftlicher Methoden, Begriffe und Kriterien sowie zur Öffnung pädagogischer Forschung für Politik, Gesellschaft, Beruf, Ökonomie und Technik. Hierin spiegelt sich sein Anliegen einer kritisch-konstruktiven Weiterentwicklung der Pädagogik zu einer modernen Erziehungswissenschaft, die hierdurch ihre gesellschaftskritischen und emanzipatorischen Potenziale entfalten könne („Handlungsrelevanz pädagogischer Theorie“, 1978). Dies stellte für Blankertz das leitende Erkenntnisinteresse der Erziehungswissenschaft dar, und diesem Anspruch von Aufklärung blieb Blankertz zeitlebens verpflichtet.

    Während einer Dozententätigkeit in der Gewerbelehrerausbildung am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg von 1959 bis 1963 habilitierte sich Blankertz 1962 bei dem Neukantianer Wolfgang Ritzel (1913–2001) an der Wirtschaftshochschule Mannheim mit einer problemgeschichtlichen Studie über „Berufsbildung und Utilitarismus“ (1963). In dieser Arbeit bewertete er die Bedeutung des neuhumanistischen Bildungsgedankens für Berufserziehung und berufliches Schulwesen neu und sprach sich gegen die im modernen Bildungssystem verankerte Trennung von allgemeiner und beruflicher Bildung aus. Von traditionellen Wirtschaftspädagogen wie Karl Abraham (1904–1990) und Ernst Antony (1907–1959) kritisiert, die die Unabhängigkeit der Berufs- und Wirtschaftspädagogik von der Erziehungswissenschaft gefährdet sahen, erhielt Blankertz mit seiner Habilitation nicht die Lehrbefähigung für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, sondern für Allgemeine Pädagogik. Blankertz’ Kritik an der Habilitationsschrift von Heinrich Abels (1908–1968), in der die berufliche Bildung vermeintlich nur unzureichend bildungstheoretisch begründet wurde, war 1965 Auslöser der „Abel-Blankertz-Kontroverse“ in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik („Berufspädagogik im ‚Mittelraum‘. Bericht und kritische Anmerkungen zu Heinrich Abels Studie über das Berufsproblem“, 1965).

    1963 folgte Blankertz einem Ruf auf eine Professur für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg, 1964 wechselte er als Ordinarius für Wirtschaftspädagogik an die FU Berlin, 1969 als Nachfolger Ernst Lichtensteins (1900–1971) auf den Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik an die Universität Münster. Einen Ruf an die Universität Konstanz lehnte er 1971 ab.

    Blankertz’ historisch-kritisch Studie „Bildung im Zeitalter der großen Industrie“ (1969) knüpfte an seine Habilitationsschrift an, indem sie die Genese des in Allgemeinbildung und Berufsausbildung geteilten dualen Schul- und Bildungswesens aus der Geschichte der Pädagogik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nachzeichnete. Ebenfalls 1969 erschien sein Lehrbuch „Theorien und Modelle der Didaktik“ (1969), das als Standardwerk im Laufe der folgenden Jahrzehnte zahlreiche Auflagen und Übersetzungen erfuhr. Curriculumforschung, Lehrplantheorie und Unterrichtsdidaktik bildeten in Münster Blankertz’ Arbeits- und Forschungsschwerpunkte, wobei er beharrlich auf die bildungspolitischen Implikationen seiner Forschungen hinwies („Stand der Curriculumforschung und der pragmatischen Curriculumrevision im Hinblick auf die bildungspolitischen Zielvorstellungen des Bundes“, 1977).

    1972 wurde Blankertz von NRW-Kultusminister Jürgen Girgensohn (1924–2007) mit der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Kollegstufe NW beauftragt und von seinen Universitätspflichten entbunden. Das Reformprojekt sah eine Integration von studienbezogenen und berufsqualifizierenden Bildungsgängen vor und wurde von Blankertz als Testfall demokratischer Bildungsreform verstanden („Kollegstufenversuch in Nordrhein-Westfalen – Das Ende der gymnasialen Oberstufe und der Berufsschulen“, 1972; „Die Verbindung von Abitur und Berufsausbildung – Konzept und Modellversuch zur Fortsetzung expansiver Bildungspolitik“, 1977; „Lernen und Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe II“, 1986). Blankertz’ bildungspolitisches Engagement erhielt viel Anerkennung, provozierte aber auch Kritik. Wolfgang Brezinka (1928–2020) bezeichnete die von Blankertz konzipierte Kollegstufe 1981 als Pädagogik des „linksliberal-gesellschaftsutopischen Flügels der Neuen Linken“.

    1978 nahm Blankertz seine universitäre Lehrtätigkeit wieder auf und erarbeitete für die Fernuniversität-Gesamthochschule Hagen eine Vorlesungsreihe zur Geschichte der Pädagogik von der Aufklärung bis zur Gegenwart, die 1983 als Buch erschien. Blankertz verband darin ideen- und sozialgeschichtliche Ansätze, um die Grundfragen, Institutionen und Programme der Erziehung und Bildung in Studium, Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Beruf kritisch zu begreifen.

    Blankertz prägte die Erziehungswissenschaft in Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren durch seine Studien zur Theorie und Geschichte der Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft, zur Didaktik und Curriculumforschung, zur Arbeitslehre sowie zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bildungspolitisch wirkte er durch die Konzeption und Begleitung des Kollegstufenversuchs in Nordrhein-Westfalen wegweisend. Als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft von 1974 bis 1978 nahm Blankertz zudem Einfluss auf disziplin- und wissenschaftspolitische Entwicklungen. Von seinen zahlreichen Doktoranden und Schülern wurden viele einflussreich in der Erziehungswissenschaft, so Adolf Kell (1934–2021), Frank Achtenhagen (geb. 1938), Hilbert Meyer (geb. 1941), Helmut Mair (geb. 1943), Günter Kutscha (geb. 1943), Heiner Drerup (geb. 1945), Wolfgang Tietze (geb. 1945), Reinhard Uhle (geb. 1945), Hans-Peter Zedler (geb. 1945), Rudolf Strässer (geb. 1946), Dieter Lenzen (geb. 1947), Dieter Friedrichs (geb. 1947), Stefan Albisser (geb. 1948), Roland Naul (geb. 1948), Andreas Gruschka (geb. 1950) und Ingrid Lohmann (geb. 1953).

  • Awards

    1959–1962 Mitglied der Unterkommission „Berufliches Schulwesen“ des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen
    1964 Beiratsmitglied der Carl-Duisberg-Gesellschaft für Nachwuchsförderung, Köln
    1969–1974 Vorsitzender des Beirats „Arbeitslehre“ am Deutschen Institut für Fernstudien der Universität Tübingen
    1970–1978 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (1974–1978 Vorsitzender)
    1971–1977 Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats der Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt (Kärnten)
    1972–1974 Mitglied des Ausschusses „Lernprozesse – Sekundarstufe II“ der Bildungskommission des Deutschen Bildungsrats
    1973 Pfaff-Preis für Initiativen im Bildungswesen (als Vorsitzender der Planungskommission Kollegstufe NW)
    1973–1983 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Berlin (seit 1983 Vorsitzender)
    1980 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1980–1983 Beiratsmitglied des Instituts für die Didaktik der Mathematik der Universität Bielefeld
    1991 Herwig-Blankertz-Berufskolleg, Recklinghausen
    1994 Herwig-Blankertz-Schule, Hofgeismar und Wolfhagen (berufliche Schule des Landkreises Kassel)
  • Primary Sources

    Nachlass:

    Universitätsarchiv Münster, Bestand 276: Herwig Blankertz.

    Weitere Archivmaterialien:

    Bundesarchiv, B 251 (Deutscher Bildungsrat) 1029, 1037, 1056; B 154 (Deutscher Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen) 24.

    Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung – Archiv: DGFE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft) H (Historische Kommission) 2–4, 7, 9, 10, 12–14, 22; S (Schulpädagogik) 1; V (Vorstand) 141, 144–150, 152, 155, 159, 282–291, 481, 485–487, 550, 571, 573, 576, 578, 579, 581, 583, 585–591, 594, 596, 599, 601, 602, 605, 610, 611.

    Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung – Archiv: DBR (Deutscher Bildungsrat), 12–17.

    Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung – Archiv: DA (Deutscher Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesens), 56, 58, 59, 60.

    Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen, Nachlass Erich Weniger, 68.

    Adolf-Würth-Zentrum für Geschichte der Psychologie der Universität Würzburg, Nachlass Helmut von Bracken, U35. (Briefwechsel Rudolf Jung mit Helmut v. Bracken, mit Anhang: Herwig Blankertz, Der Begriff der Psychologie bei Richard Hönigwald, 1955)

    Gedruckte Quellen:

    Herwig Blankertz, Briefwechsel zwischen Heinz-Joachim Heydorn und Herwig Blankertz, in: Pädagogische Korrespondenz 34 (2005), S. 25–30.

    Herwig Blankertz, Einführungsbemerkungen zum Rousseau-Seminar 1981/82, in: Pädagogische Korrespondenz 47 (2013), S. 5–11.

  • Works

    Monografien und Sammelbände:

    Der Begriff der Pädagogik im Neukantianismus, 1959. (Diss. phil.)

    Berufsbildung und Utilitarismus. Problemgeschichtliche Untersuchungen, 1963, Neuausg. 1985. (Habilitationsschrift)

    Bildung und Brauchbarkeit. Texte von J. H. Campe und P. Villaume. Zur Theorie utilitärer Erziehung, 1965.

    Arbeitslehre in der Hauptschule, 1967, ³1969. (Hg.)

    Theorien und Modelle der Didaktik, 1969, ¹⁴2000; niederl. 1973, ²1975, ital. 1977, ²1984, schwed. 1987.

    Bildung im Zeitalter der großen Industrie. Pädagogik, Schule und Berufsausbildung im 19. Jahrhundert, 1969.

    Curriculumforschung. Strategien, Strukturierung, Konstruktion, 1971, ⁴1974. (Hg.)

    Fachdidaktische Curriculumforschung. Strukturansätze für Geschichte, Deutsche, Biologie, 1973, ²1974. (Hg.)

    Herwig Blankertz/Horst Ruprecht, Stand der Curriculumforschung und der pragmatischen Curriculumrevision im Hinblick auf die bildungspolitischen Zielvorstellungen des Bundes, 1977.

    Geschichte der Pädagogik von der Aufklärung bis zum 1. Weltkrieg, 5 Kurseinheiten, Studienbriefe der Fernuniversität-Gesamthochschule Hagen, 1981–1983.

    Die Geschichte der Pädagogik von der Aufklärung bis zur Gegenwart, 1982, ¹¹2015.

    Herwig Blankertz/Josef Derbolav/Adolf Kell/Günter Kutscha (Hg.), Sekundarstufe II. Jugendbildung zwischen Schule und Beruf, 2 T., 1982/83, ²1992.

    Lernen und Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe II. Abschlussbericht der Wissenschaftlichen Begleitung Kollegstufe NW zur Evaluation von vier doppeltqualifizierenden Bildungsgängen, 2 T., 1986 (Hg.); Kap. IV als Nachdr. u. d. T. Geschichte der Pädagogik von Weimar nach Bonn. Schulgeschichte 1920–1970, Studienbrief der Fernuniversität-Gesamthochschule Hagen, 1987.

    Aufsätze und Beiträge:

    Der Erzieher des Zauberbergs, in: Westermanns Pädagogische Beiträge 7 (1959), S. 285–291, Wiederabdr. in: Walter Müller (Hg.), Zauberberg – erneut bestiegen, 1981, ²1994, S. 65–80.

    Ist Wirtschaftspädagogik als Pädagogik möglich?, in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule. Monatsschrift für Wirtschaftspädagogik 57 (1961), S. 819–822.

    Berufspädagogik im „Mittelraum“. Bericht und kritische Anmerkungen zu Heinrich Abels Studie über das Berufsproblem, in: Die berufsbildende Schule 17 (1965), S. 244–249.

    Pädagogische Theorie und empirische Forschung, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, Ergänzungshefte N. F. 5 (1966), S. 65–78.

    Bildungstheorie und Ökonomie, in: Karlheinz Rebel (Hg.), Pädagogische Provokationen I. Texte zur Schulreform, 1966, S. 61–68, Wiederabdr. in: Günter Kutscha (Hg.), Ökonomie an Gymnasien, 1975, S. 59–72; erneuter Wiederabdr. in: Gerd Stein (Hg.), Kritische Pädagogik, 1979, S. 75–86.

    Bildungsbegriff, in: Ilse Dahmer/Wolfgang Klafki (Hg.), Geisteswissenschaftliche Pädagogik am Ausgang ihrer Epoche. Erich Weniger, 1968, S. 103–113.

    Pädagogik unter wissenschaftstheoretischer Kritik, in: Siegfried Oppolzer (Hg.), Erziehungswissenschaft 1971. Zwischen Herkunft und Zukunft der Gesellschaft, 1971, S. 20–33.

    Die Integration von studienbezogenen und berufsqualifizierenden Bildungsgängen, in: Zeitschrift für Pädagogik 17 (1971), S. 809–821, Abdr. v. Auszügen in: Herwart Kemper (Hg.), Quellentexte zur Theorie und Geschichte der Reformpädagogik. T. 3.2, 2008, S. 512–522.

    Kollegstufenversuch in Nordrhein-Westfalen. Das Ende der gymnasialen Oberstufe und der Berufsschulen, in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 68 (1972), S. 2–20, Wiederabdr. in Pädagogische Korrespondenz 66 (2022), S. 8–29.

    Der Konservative als Revolutionär. Zu H. J. Heydorns bildungstheoretischen Schriften, in: betrifft erziehung 5 (1972), S. 63–54, Wiederabdr. in Pädagogische Korrespondenz 34 (2005), S. 31–36.

    Demokratische Bildungsreform, kapitalistische Systemerhaltung, politische Erziehungswissenschaft. Versuch einer Analyse aus Anlaß des Kollegstufenmodells Nordrhein-Westfalen, in: Vierteljahrsschrift für Wissenschaftliche Pädagogik 49 (1973), S. 314–334.

    Herwig Blankertz/Andreas Gruschka, Handlungsforschung. Rückfall der Pädagogik in die Empiriefeindlichkeit oder neue Erfahrungsdimension?, in: Zeitschrift für Pädagogik 21 (1975), S. 677–686.

    Herwig Blankertz/Andreas Gruschka, Kollegstufe Nordrhein-Westfalen als Testfall demokratischer Bildungsreform, in: Paedagogica Europaea 10 (1975), S. 147–158.

    Was heißt „Erfolg“ oder „Scheitern“ von Bildungsreformen? Zur Wissenschaftstheorie und Ideologiekritik pädagogischer Evaluation, in: Gesellschaft zur Förderung Pädagogischer Forschung (Hg.), Organisationsprobleme der Wissenschaftlichen Begleitung, 1976, GFPF-Materialien Nr. 8.

    Die Verbindung von Abitur und Berufsausbildung. Konzept und Modellversuch zur Fortsetzung expansiver Bildungspolitik, in: Zeitschrift für Pädagogik 23 (1977), S. 329–343.

    Zur Bewährungskontrolle erzieherischen Handelns, in: Dietrich Benner (Hg.), Aspekte und Probleme einer pädagogischen Handlungswissenschaft, 1977, S. 43–57.

    Handlungsrelevanz pädagogischer Theorie. Selbstkritik und Perspektive der Erziehungswissenschaft am Ausgang der Bildungsreform, in: Zeitschrift für Pädagogik 24 (1978), S. 171–182, Wiederabdr. in Stefan Blankertz (Hg.), Herwig Blankertz. Kants Idee des Ewigen Friedens und andere Vorträge, 1984, S. 43–64.

    Kants Lehre vom Primat der praktischen Vernunft und die Rückfragen pädagogischer Theorie, in: Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik 58 (1982), S. 327–336.

    Geschichte der Pädagogik und Narrativität, in: Zeitschrift für Pädagogik 29 (1983), S. 1–9, Wiederabdr. in Stefan Blankertz (Hg.), Herwig Blankertz. Kants Idee des Ewigen Friedens und andere Vorträge, 1984, S. 25–42.

    Kants Idee des Ewigen Friedens, in: ebd., S. 13–24.

    Rousseau wechselt die Methode, in: Pädagogische Korrespondenz 7 (1990), S. 5–14.

    Reihenmitherausgeberschaft:

    Zeitschrift für Pädagogik 18–29, 1972–1983.

    Bibliografie:

    Gisela Blankertz, Bibliographie Herwig Blankertz, in: Günter Kutscha (Hg.), Bildung unter dem Anspruch von Aufklärung. Zur Pädagogik von Herwig Blankertz, 1989, S. 237–254.

  • Literature

    Monografien und Sammelbände:

    Günter Kutscha (Hg.), Bildung unter dem Anspruch der Aufklärung. Zur Pädagogik von Herwig Blankertz, 1989.

    Tim Zumhof/Andreas Oberdorf (Hg.), Herwig Blankertz und die pädagogische Historiografie, 2022. (P)

    Aufsätze und Beiträge:

    Wolfgang Brezinka, Die Pädagogik der Neuen Linken, 1981, S. 195.

    Christoph Lüth, Zur Dialektik der Bildung bei Herwig Blankertz mit Blick auf die Integrationsproblematik, in: Otto Hansmann/Winfried Marotzki (Hg.), Diskurs Bildungstheorie, Bd. 2, 1989, S. 471–507.

    Jürgen Oelkers, Pädagogische Reform und Wandel der Erziehungswissenschaft, in: Christa Berg/Carl-Ludwig Furck (Hg.), Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 6.1, 1998, S. 217–243.

    Heinz-Elmar Tenorth, Karrierekatalysator und Theoriediffusion. Notizen zur Blankertz-Schule in der Erziehungswissenschaft, in: Christel Adick/Margret Kaul/Lothar Wigger (Hg.), Was ist Erziehungswissenschaft, 2000, S. 97–125.

    Andreas Gruschka, Herwig Blankertz. Eine klassische Auslegung der „europäischen Bildungstradition“ vor der Herausforderung durch Ökonomie und Technik, in: Axel Bolder/Walter R. Heinz/Günter Kutscha (Hg.), Deregulierung der Arbeit. Pluralisierung der Bildung?, 2001, S. 294–314.

    Dietrich Benner, Hauptströmungen der Erziehungswissenschaft, ⁴2001, S. 273–318.

    Dietrich Benner/Herwart Kemper, Theorie und Geschichte der Reformpädagogik, T. 3.2, ²2009, S. 271–369.

    Günter Kutscha, Bildung im Medium des Berufs? Ein kritisch-konstruktiver Beitrag zur Auseinandersetzung mit der bildungstheoretischen Grundlegung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik durch Herwig Blankertz unter besonderer Berücksichtigung neuerer Beiträge zur Theorie der beruflichen Bildung, in: Pädagogische Korrespondenz 43 (2011), S. 65–83.

    Markus Rieger-Ladich, Pädagogik als kritische Theorie. Intellektuelle Stellungskämpfe nach 1945, in: Zeitschrift für Pädagogik 60. Beiheft (2014), S. 66–84.

    Wolfgang Keim, Erinnerung für die Zukunft? Herwig Blankertz’ vergessenes Kollegstufen-Konzept einer Verbindung allgemeiner und beruflicher Bildung vor dem Hintergrund von Humboldts Allgemeinbildungstheorie, in: Anke Wischmann/Susanne Spieker/David Salomon/Jürgen-Matthias Springer (Hg.), Neue Arbeitsverhältnisse. Neue Bildung, 2022, S. 66–90.

    Tim Zumhof/Andreas Oberdorf, Die alte Clique der traditionellen Wirtschaftspädagogen und halbwegs vernünftige Menschen. Herwig Blankertz und die Gründung der Kommission Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, in: Karin Büchter/Volkmar Herkner/Kristina Kögler/H.-Hugo Kremer/Ulrike Weyland (Hg.), 50 Jahre Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Kontinuität, Wandel und Perspektiven, 2024, S. 45–62.

    Lexikonartikel:

    Günter Kutscha, Art. „Blankertz, Herwig“, in: Antonius Lipsmeier/Dieter Münk (Hg.), Biographisches Handbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens, 2019, S. 81–85.

    Bernd Haunfelder, Art. „Blankertz, Herwig“, in: ders., Nordrhein-Westfalen. Land und Leute, 1946–2006. Ein biographisches Handbuch, 2006, S. 72–73.

    Winfried Böhm/Sabine Seichter, Art. „Blankertz, Herwig“, in: dies., Wörterbuch der Pädagogik, ¹⁷2018, S. 86.

    Andreas Gruschka, Art, „Herwig Blankertz: Berufsbildung und Utilitarismus (1963)“, in: Winfried Böhm/Birgitta Fuchs/Sabine Seichter (Hg.), Hauptwerke der Pädagogik, 2009, S. 46–49.

    Nachrufe:

    Wolfgang Fischer/Marian Heitger/Jörg Ruhloff, Zum Tod von Herwig Blankertz, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 59 (1983), S. 401 f.

    Günter Kutscha, Herwig Blankertz zum Gedenken. Berufs- und Wirtschaftspädagogik als kritische Erziehungswissenschaft, in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik 11 (1983), S. 811–821.

    Wolfgang Lempert, Nichts ist praktischer als eine gute Theorie. Zur Erinnerung an Herwig Blankertz, in: Neue Sammlung 23 (1983), S. 574–584.

    Hartmut von Hentig, Zum Tod von Herwig Blankertz. Unabhängig und engagiert, in: Die Zeit, Nr. 37 v. 9.9.1983.

    Wolfgang Fischer, Im Memoriam Herwig Blankertz, in: Heinz Dollinger (Hg.), Herwig Blankertz und Jürgen Henningsen zum Gedenken, 1984, S. 17–27.

  • Author

    Andreas Oberdorf (Münster)

  • Citation

    Oberdorf, Andreas, „Blankertz, Herwig“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118702084.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA