Grubenmann, Johann Ulrich
- Lebensdaten
- 1709 – 1783
- Geburtsort
- Teufen Kanton Appenzell
- Sterbeort
- Teufen Kanton Appenzell
- Beruf/Funktion
- Brücken- und Kirchenbaumeister ; Architekt ; Tischler ; Zimmerer
- Konfession
- reformiert?
- Normdaten
- GND: 118698311 | OGND | VIAF: 27865848
- Namensvarianten
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- Grubenmann, Johann Ulrich
- Grubenmann, Hans Ulrich
- Grubenmann, Ulrich
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Grubenmann, Johann Ulrich
Brücken- und Kirchenbaumeister, * 23.3.1709 Teufen Kanton Appenzell, † 24.1.1783 Teufen Kanton Appenzell. (reformiert)
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Genealogie
V →Uly († 1736), Baumeister;
M N. N.;
B →Jakob (1694–1758), →Johannes (1707–71), beide Baumeister;
N (S d. Johs.) →Hans (1745–79), Baumeister, Johannes, Polier am Bau d. Wettingerbrücke, Klosterbaumeister v. Wettingen; Verwandte Hans Jak. Haltiner (1728–1805), 1. Geselle G.s, →Hans Ulrich Haltiner (1755–1814), Kirchen- u. Brückenbaumeister. -
Biographie
G. brachte als genialer Holzkonstrukteur nach dem Urteil moderner Statiker den Holzbau auf nicht mehr übertroffene Höhe. Obwohl er einfacher Zimmermeister ohne jede theoretische Ausbildung war, verfügte er über ein erstaunliches konstruktives Denken. Da es zu seiner Zeit noch keine eigentlichen statischen Berechnungen gab (erst 50 Jahre nach G. begründete Navier die Baustatik), studierte er die Ausführung seiner Konstruktionen an maßstabsgerechten Modellen, an denen er wahrscheinlich auch Belastungsproben vornahm. Er baute, zum Teil mit seinen Brüdern, zahlreiche noch heute in Gebrauch befindliche Holzbrücken von 30 und mehr Metern Spannweite. 1756-58 entwarf er die Brücke über den Rhein in Schaffhausen als freitragendes Spreng- und Hängewerk von 119 m Spannweite (Modell im Deutschen Museum, München). Diese wäre die weitest gespannte aller je gebauten freitragenden Holzbrücken geworden, wenn sie nicht zum Leidwesen des Erbauers auf Weisung der Regierung mit Mittelpfeiler hätte errichtet werden müssen (1799 verbrannt). 1764 entstand die Brücke über die Limmat bei Wettingen (Aargau) mit 61 m Spannweite. – Auch zahlreiche Kirchenbauten in der Ostschweiz stammen von G. und seinen Brüdern, der bedeutendste, Wädenswil (Kanton Zürich) 1764–67, meist queroval mit freigespannten Emporen, hängend an den als Sprengwerk ausgebildeten Brüstungen.|
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Auszeichnungen
Sieger in einem internationalen Wettbewerb für eine Holzbrücke über den Fluß Derry in Irland (nicht ausgeführt).
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Literatur
L (auch f. Fam.) F. Stüssi, Der Baumeister J. U. G., in: Neue Zürcher Ztg., Nr. 572 v. 21.2.1960;
J. Killer, Die Werke d. Baumeister G., 1941, ²1959 (P);
ders., in: Große Schweizer Forscher, hrsg. v. E. Fueter, ²1941 (P);
SKL I, IV;
ThB;
HBLS (P). - Ausstellung „Die Werke der Baumeister G.“ in d. ETH Zürich 25.1.-13.2.1960. -
Porträts
Gem. v. H. J. Brunschweiler (Teufen, Gemeindehaus), Abb. b. Killer (s. L) u. HBLS (P).
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Autor/in
Peter Meyer -
Zitierweise
Meyer, Peter, "Grubenmann, Johann Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 176 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118698311.html#ndbcontent