Carlone, Diego
- Lebensdaten
- 1674 – 1750
- Geburtsort
- Scaria
- Sterbeort
- Scaria
- Beruf/Funktion
- Stukkateur ; Bildhauer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118668439 | OGND | VIAF: 77109702
- Namensvarianten
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- Carlone, Diego Francesco
- Carlone, Diego
- Carlone, Diego Francesco
- Carlon, Diego Francesco
- Carlone, Diego F.
- Carloni, Diego Francesco
- Carlos, Diego Francesco
- Caroloni, Diego Francesco
- Karlone, Diego
- Karlone, Diego Francesco
- Karlon, Diego Francesco
- Karlone, Diego F.
- Karloni, Diego Francesco
- Karlos, Diego Francesco
- Karoloni, Diego Francesco
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Carlone, Diego Francesco
Stukkator und Bildhauer, * 1674 Scaria, † 25.6.1750 Scaria. ((römisch)-katholisch)
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Genealogie
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Biographie
C. war Schüler und Werkstattnachfolger seines Vaters. Seine Dekorationskunst und sein Figurenstil hatten hier ihren Ausgangspunkt. In beiden jedoch vertrat er die jüngere Generation, die eine lockere, bewegtere und flüssigere Dekorationsweise heraufführte. Der Stuck zeigt anfangs die reichen und schweren Formen des frühen 18. Jahrhunderts Oberitaliens mit reich verkröpften, schon geschwungenen Gebälken, sehr bewegten, fließend einander ergänzenden und aufeinander bezogenen Formen wie in der westlichen Galerie des Schlosses Ludwigsburg, geht dann über zu leichten Hermenpilastern und zarten Blumenranken im Rundelsaal dort und schließlich zur heiteren Rokokodekoration des Schlosses Ansbach (1736–40). - Im Vergleich zum Werk seines Vaters spielt die figurale Plastik eine größere und selbständige Rolle in zahlreichen Altarfiguren (Karmelitenkirche Linz, 1712, Klosterkirche Weingarten¶, 1723–25) und in mythologischen Gestalten an den Wänden und in den Nischen der Schlösser (Ludwigsburg). Diese Figuren sind formvollendet, edel in der Haltung und - im Bereich des Profanen - elegant, geschmeidig und von einer idealen Schönheit. Gegenüber dem vollen plastischen Volumen der väterlichen Gewandfiguren äußert sich hier ein „modernes“ Empfinden im leichten, grazilen Körpertyp und der neuen räumlichen Funktion der die Gestalten weit und locker umhüllenden Draperien. Sie verraten ein leichtes Schaffen und meisterhaftes Können. Es ist dekorative Plastik im besten Sinne, entbehrt als solche aber – auch in den Altarfiguren wie der schönen Heiligen Anna in Weingarten – der Ausdruckskraft und -tiefe, die die gleichzeitige deutsche Plastik in hohem Maße kennzeichnet. - Im Anfang arbeitete C. in Österreich, unter ihm als wichtigster Stukkator Paolo d'Allio, der schon Mitarbeiter seines Vaters war. Die Hauptwerke entstanden in Deutschland in Weingarten, Ludwigsburg (1714–30) und in Einsiedeln in der Schweiz mit zahlreichen Altarfiguren und -reliefs (1730-38). Am Ende seines Lebens kehrte er nach Italien zurück, wo der bedeutendste Auftrag zwölf Stuckfiguren in Genua (Santa Maria di Carignano) nach Skizzen von F. Schiaffino waren. - Für die deutsche Barockplastik wurde C. besonders wichtig als Lehrer des größten schwäbischen Bildhauers des 18. Jahrhunderts, des genialen und phantasievollen Joseph Anton Feuchtmayer, der auch in seinen reifen Werken die stets neue Anregung, die ihm die Kompositionen C.s im Figürlichen und besonders in der vorbildlichen Reliefkunst (Einsiedeln) bedeuteten, erkennen läßt.
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Werke
Weitere W Chorausstattung d. Salzburger Kollegienkirche, 1707;
Hauptsäle d. Stiftes Lambach. 1707/08;
Schloß Kiesheim b. Salzburg (1709);
Servitenkirche Rattenberg (Tirol), 1707-09;
Sakristei d. Pfarrkirche Mülln, 1709;
Stift St. Florian, 1715;
Kloster Thyrnau b. Passau (Figur mit Nische, Bayer. Nat.mus., um 1715);
Kaisersaal Kremsmünster, 1719/20;
Pfarrkirche Scaria. -
Literatur
Die Kunstdenkmäler d. Schweiz, Kt. Schwyz I, Basel 1927;
Feulner (s. L zu 1), S. 8;
H. Decker, Barockplastik in d. Alpenländern, Wien 1943, S. 47 ff.;
W. Boeck, J. A. Feuchtmayer, 1948, S. 74 ff.;
Fleischhauer (s. L zu 1). -
Autor/in
Ursula Röhlig -
Zitierweise
Röhlig, Ursula, "Carlone, Diego" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 142-143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118668439.html#ndbcontent