Arnpeck, Veit
- Lebensdaten
- zwischen 1435 und 1440 – 1495
- Geburtsort
- Freising
- Sterbeort
- Landshut
- Beruf/Funktion
- bayerischer Chronist ; Chronist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118645943 | OGND | VIAF: 30330306
- Namensvarianten
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- Arnpeck, Veit
- Aernpeck, Veit
- Areopagus, Vitus
- Arnbeck, Gui
- Arnpeck, Vitus
- Arnpeckhius, Vitus
- Arnpeckius, Vitus
- Guy, Arnbeck
- Veit, Arnpeck
- Veit, d'Arnspeck
- Vitalis, Arnpeckius
- Vitus, Areopagus
- Vitus, Arnpeckius
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Arnpeck, Veit
bayerischer Geschichtsschreiber, * zwischen 1435 und 1440 Freising, † Ende 1495 Landshut.
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Genealogie
V Christoph Arnpeck, Schuster in Freising.
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Biographie
A. besuchte die Schule in Amberg, studierte 1454-57 in Wien und war Geistlicher in Amberg, Freising und Landshut. Er ist unter den zahlreichen bayerischen Chronisten des 15. Jahrhunderts der bedeutendste Vorgänger Aventins. In der Hauptsache noch mittelalterlicher Kompilator, ohne viel Kritik und kaum berührt vom Humanismus seiner Zeit, überrascht er durch die große Zahl seiner Quellen, wobei er auch bereits weitgehend die Erzeugnisse der jungen Buchdruckerkunst heranzog. Er benützte auch ausländische Quellen und fast alle mit der bayerischen Geschichte in Verbindung stehenden Heiligenleben. Sein bedeutendstes Werk ist die bis zur Entstehungszeit 1491-1495 reichende „Chronica Baioariorum“ (mit 69 nachgewiesenen umfangreichen Quellen), gestaltet vielleicht unter dem Einfluß der glanzvollen Erscheinung Herzog Ludwigs des Reichen und dessen Landshuter Hofhaltung. Sie ist die wichtigste bayerische Landesgeschichte des Mittelalters, da der Stoff umfassend herangezogen und der Gesichtskreis sehr weit ist. Die von A. nach dem Vorgang des →Andreas von Regensburg angefertigte deutsche Bearbeitung dieser Chronik ist eine Übersetzung unter Hinzufügung meist deutscher Quellennachrichten und zeichnet sich besonders durch ihre volkstümliche Sprache aus. Die weiteren Werke A.s sind ein „Chronicon Austriacum“ (bis 1495 reichend) und ein „Liber de gestis episcoporum Frisingensium“ (bis 1495 reichend).
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Werke
Sämtl. Chroniken, hrsg. v. G. Leidinger, 1915.
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Literatur
ADB I;
G. Leidinger, Üb. d. Schrr. d. bayer. Chronisten V. A., 1893;
ders., V. A.s „Chronik d. Bayern“, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 1936, H. 5;
B. Schmeidler, in: Vf.-Lex. d. MA I, 1933, Sp. 140-42;
LThK. -
Autor/in
Hans Rall -
Zitierweise
Rall, Hans, "Arnpeck, Veit" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 393 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118645943.html#ndbcontent
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Arnpeck, Veit
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Biographie
Arnpeck: Veit A., bairischer Geschichtschreiber, geboren 1440 zu Landshut in Niederbaiern, † wahrscheinlich nach 1505, ist unter den Chronisten, welche Aventin's bedeutsame Wirksamkeit vorbereiteten, der hervorragendste. Nach Vollendung seiner Studien in Amberg und an der Universität Wien trat er in den geistlichen Stand und wirkte in seiner Vaterstadt Landshut als Hülfsgeistlicher, später Frühmesser und Benefiziat an der St. Martinskirche. Einige Jahre scheint er diese Stellen mit der Pfarrei zu St. Andreas in Freising vertauscht zu haben; 1495 aber treffen wir ihn wieder in Landshut, Dort mag Herzog Ludmio der Reiche. der Gründer der Universität Ingolstadt, durch seine hervorragenden Thaten und sein glänzendes Auftreten den historischen Sinn des Klerikers angeregt und auf die Geschichte seines engern Vaterlandes gelenkt haben. A. verfaßte ein „Chronicon Austriacum“ bis 1488, (Pez, „Scriptores rerum Austriacarum“ I.), ein, „Chronicon Baioariae“ bis 1495, (Petz, „Thesaurus anecdotorum“ III. 2), und einen „Liber de gestis episcoporum Frisingensium“ bis 1495 (Deutinger „Beiträge zur Geschichte des Erzbisthums München-Freising“ Bd. 3.) Das „Chronicon Baioariae,“ sein bedeutendstes Werk, hat A., dem Beispiele seines Vorgängers Andreas von Regensburg folgend, auch deutsch bearbeitet, jedoch nicht wörtlich übersetzt, sondern bald gekürzt, bald erweitert, auch um zehn Jahre weiter geführt. Als Chronik eines Ungenannten ist das Werk im ersten Bande der von v. Freyberg herausgegebenen Sammlung historischer Schriften, jedoch unvollständig und mangelhaft veröffentlicht. Für den Litterarhistoriker ist dieses deutsche Zeitbuch Arnpeck's merkwürdigstes Werk; denn hier schlägt er in volksthümlicher Erzählung und in Zurückdrängung alles gelehrten Beiwerkes einen Ton an, welcher der historischen Litteratur bisher fast völlig fremd geblieben war. Den Mangel einer gesunden Kritik theilt dies wie seine anderen Werke mit nahezu allen zeitgenössischen.
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Autor/in
Riezler. -
Zitierweise
Riezler, Sigmund Ritter von, "Arnpeck, Veit" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 596-597 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118645943.html#adbcontent