Michaelis, August
- Lebensdaten
- 1847 – 1916
- Geburtsort
- Bierbergen (Niedersachsen)
- Sterbeort
- Rostock
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11757063X | OGND | VIAF: 42618654
- Namensvarianten
-
- Michaelis, August
- Michaelis, Carl Arnold August
- Michaelis, Karl Arnold August
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Michaelis, August
Chemiker, * 26.12.1847 Bierbergen (Niedersachsen), † 31.1.1916 Rostock. (evangelisch)
-
Genealogie
V →August (1804–59), Prediger, 1831-36 in Winsen/Luhe b. Lüneburg, später in B., S d. Münzmeisters →Georg Friedrich (1751–1807) u. d. Sophie Louise Neubourg (um 1771–1834);
M Jeanette v. Beaulieu;
⚭ 1) 1880 Eleonore Jacob, 2) Martha Jacob (Schwägerin) aus Hamburg;
3 S, 1 T aus 1). -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Göttingen studierte M. Chemie an den Universitäten Göttingen und Jena, wo er 1870 bei →A. Geuther mit einer Dissertation über das Pyrophosphorylchlorid promoviert wurde. Als Assistent am Polytechnikum Karlsruhe habilitierte er sich 1873 und wurde daselbst zum ao. Professor ernannt. 1880 folgte er einem Ruf als o. Professor für Allgemeine und Organische Chemie und Vorstand des Organischchemischen Laboratoriums an die TH Aachen. Seit 1890 wirkte er als o. Professor für Chemie und Pharmazie an der Univ. Rostock (1905/06 Rektor).
M.s bevorzugtes Arbeitsfeld war zunächst die Organophosphor-Chemie. In Ergänzung zu|den von A. W. Hofmann zugänglich gemachten aliphatischen Phosphor-Kohlenstoff-Verbindungen erschloß er das Gebiet der entsprechenden aromatisch substituierten Verbindungen. Er fand die noch heute angewendete Synthese für das Triphenylphosphin und entwickelte präparativ bedeutsame Methoden zur Darstellung von Phosphonaten aus Phosphorigsäuredi- und -triestern, die als „Michaelis-Becker“- und „Michaelis-Arbusow“-Reaktionen in die Literatur eingingen. Parallel zu den grundlegenden phosphororganischen Untersuchungen schuf M. durch Synthesen aromatischer Arsen-, Antimon- und Wismut-Verbindungen die präparativen Voraussetzungen für die chemotherapeutischen Arbeiten u. a. P. Ehrlichs. Später wandte er sich stärker der Chemie des Phenylhydrazins und der Synthese von Stickstoff-Heterocyclen zu. 1889 entdeckte er die Thionylamine als eine neue Klasse von Heterocumulenen.|
-
Auszeichnungen
Cothenius-Medaille d. Leopoldina (1880);
Mitgl. d. Leopoldina (1882);
Goldmedaille d. Weltausst. St. Louis (1904);
Geh. Hofrat (1913). -
Werke
Ca. 250 Experimentalarbeiten, vorwiegend in Liebigs Ann. d. Chemie u. d. Berr. d. Dt. Chem. Ges.;
Einf. in d. allg. Chemie u. d. physikalischchemischen Operationen, 1877. – Bearb.: Graham-Otto, Ausführt. Lehrb. d. anorgan. Chemie, ⁵1878-⁸1889. -
Literatur
Berr. d. Dt. Chem. Ges. 49, 1916, S. 468;
G. Schott, Zur Gesch. d. Chemie an d. Univ. Rostock, in: Wiss. Zs. d. Univ. Rostock 18, 1969, Math.-naturwiss. R., H. 8, S. 981-1017 (W-Verz., P);
J. u. M. Teller, in: Btrr. z. Gesch. d. Univ. Rostock, 1984, H. 6, S. 27-41 (W-Verz., P);
Wi. 1914;
Pogg. III-V. -
Autor/in
Herbert Teichmann -
Zitierweise
Teichmann, Herbert, "Michaelis, August" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 430-431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11757063X.html#ndbcontent