Mayer, Paul
- Lebensdaten
- 1848 – 1923
- Geburtsort
- Lüdenscheid (Westfalen)
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- Zoologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117547654 | OGND | VIAF: 94234868
- Namensvarianten
-
- Mayer, Paul
- Mayer, P.
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Mayer, Paul
Zoologe, Mikroskopiker, * 20.7.1848 Lüdenscheid (Westfalen), † 28.5.1923 Jena. (evangelisch)
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Genealogie
V Isidor (* ca. 1812), Rektor d. Prorealgymnasiums, S d. Kaufm. Calmann Mayer in Wesel;
M Dorothea Wilhelmine (* ca. 1812), T d. Pfarrers Wilhelm Detmar Sachse († v. 1844) in Borgeln;
⚭ Neapel N. N. (Dt.-Schweizerin);
1 S. -
Biographie
M. verließ das Gymnasium in Soest kurz vor dem Abschluß, um Apotheker zu werden. Nach mehreren Jahren Tätigkeit als Lehrling bzw. Apothekengehilfe studierte er seit 1871 drei Semester an der Univ. Greifswald zur Vorbereitung auf das pharmazeutische Staatsexamen. Er verblieb anschließend an der Universität und wurde Assistent im Botanischen Institut sowie Kustos am Botanischen Museum. M. entschloß sich zu einem erneuten Studium, erwarb nachträglich das Reifezeugnis und kam zu Beginn des WS 1874/75 nach Jena. Er reichte sogleich eine bereits fertiggestellte Dissertation über die Anatomie der Feuerwanze ein und wurde im Dezember 1874 von E. Haeckel promoviert. 1875/76 arbeitete er als Stipendiat der Länder Württemberg, Bayern und Preußen an der 1874 von A. Dohrn gegründeten Zoologischen Station in Neapel. Es folgte eine kurze Beschäftigung als Kustos am Zoologischen Museum in Berlin, seit 1877 war M. als Assistent Dohrns wieder in Neapel. Neben der Beschäftigung mit der Meeresfauna des Golfs von Neapel wurde die Entwicklung mikroskopischer Untersuchungsmethoden sein Hauptarbeitsgebiet. Die „Grundzüge der mikroskopischen Technik für Zoologen und Anatomen“ (1898, ⁴1910), die „Einführung in die Mikroskopie“ (1914, ²1922) und die „Zoomikrotechnik“ (1920) gehörten zu den wichtigsten zeitgenössischen Werken der zoologischen Mikrotechnik. M. entwickelte neue Methoden zum Fixieren, Einbetten, Schneiden und Färben der mikroskopischen Präparate. Er erfand das heute noch verwendete Färbungsgemisch „Hämalaun“ sowie einen neuen Mikrotom-Typ und verbesserte die binokularen Präpariermikroskope („Präparierstativ nach P. Mayer“ [1885], „Binokulares Präparierstativ nach P. Mayer“ [1923] gebaut von →Carl Zeiss in Jena.) – M. gab die von Dohrn 1878 begründeten „Zoologischen Jahresberichte“, das erste zoologische Referierorgan, bis zu deren Einstellung 1913 heraus.
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Werke
Weitere W u. a. Der Tonapparat d. Cikaden, in: Zs. f. wiss. Zool. 28, 1877, S. 79-92;
Zur Entwicklungsgesch. d. Decapoden, in: lenaische Zs. f. Med. u. Naturwiss. 11, 1877, S. 188-269;
Amphipode Krebse d. Familie Caprellidae, 1882, Nachtrag 1890;
Beruht d. Färbung d. Zellkerne auf e. chem. Vorgang od. nicht?, in: Anatom. Anz. 13, 1897, S. 313-22;
Nikolaus Kleinenberg †, ebd. 14, 1898, S. 267-71;
Grundzüge d. mikroskop. Technik f. Zoologen u. Anatomen, 1898, ⁴1910 (mit A. B. Lee);
Einführung in d. Mikroskopie, 1914, ²1922;
Zoomikrotechnik, Ein Wegweiser f. Zoologen u. Anatomen, 1920. – Umfangr. hs. Unterlagen, insbes. Briefwechsel (u. a. mit A. u. R. Dohrn, H. Linden, H. Eisig) im Archiv d. Zoolog. Station Neapel;
Briefe an E. Haeckel im Ernst-Haeckel-Haus d. Univ. Jena. -
Literatur
L. Plate, in: Dt. Ztg., Berlin, v. 12.6.1923;
T. Péterfi, in: Zs. f. wiss. Mikroskopie u. mikroskop. Technik 41, 1924, S. 145-54 (W-Verz., P);
H. v. Eggeling, in: Anatom. Anz. 58, 1924, S. 88-93 (W-Verz., P);
G. Uschmann, Gesch. d. Zool. u. d. zoolog. Anstalten in Jena 1779-1919, 1959, S. 107 f.;
W. E. Ankel, in: H. Freund u. A. Berg (Hrsg.), Gesch. d. Mikroskopie I: Biologie, 1963, S. 251-61 (Teil-W-Verz., P);
B. Bracegirdle, A Hist. of Microtechnique, 1978, S. 68 f., 107, 109, 285, 287. -
Autor/in
Gerhard H. Müller -
Zitierweise
Müller, Gerhard H., "Mayer, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 552-553 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117547654.html#ndbcontent