Geßner, Ernst
- Lebensdaten
- 1826 – 1897
- Geburtsort
- Lößnitz (Erzgebirge)
- Sterbeort
- Aue (Sachsen)
- Beruf/Funktion
- Maschinenfabrikant ; Ingenieur ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117543667 | OGND | VIAF: 42618024
- Namensvarianten
-
- Geßner, Ernst
- Gessner, Ernst
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Geßner, Ernst
Maschinenfabrikant, * 19.6.1826 Lößnitz (Erzgebirge), † 28.4.1897 Aue (Sachsen). (evangelisch)
-
Genealogie
V Chrstn. Traugott (* 1797), S d. Traugott Frdr. (1769–1822) (S d. David, 1731–1809), alle (auch weitere Vorfahren) Tuchfabr. u. Tuchmacher;
M Johanna Müller aus L.;
⚭ Aue 1852 Marie Lauckner (1833–1902); Schwäger David u. Ernst Lauckner, Inh. e. Baumwollspinnerei in A.;
3 S, 1 T, u. a. →Ernst (1853–1920) u. David (1859–1942 ?). -
Biographie
G. lernte das Tuchmacherhandwerk in Lößnitz, wanderte 1843-45 als Geselle und führte dann in Lößnitz die Buckskinfabrikation ein. 1849 erwarb er ein Fabrikgebäude in Aue. Als Schwager der Gebrüder Lauckner, die in Aue eine bedeutende Baumwollspinnerei besaßen und erfinderisch tätig waren, begann er nach der Revolution 1848/49, an der er teilnahm, Maschinen für seine Tuchfabrik zu bauen. Er erfand die Doppelrauhmaschine 1853, die „endlose Band- und Pelzbildung bei Reißkrempeln“ 1857, den „Florteiler“ für die Vorspinnkrempel und verband mit seiner Tuchfabrik eine Maschinenbauanstalt. Bald widmete er sich ausschließlich dem Bau seiner Textilmaschinen. Ein Brandunglück machte den Plan, die Fabrik nach Chemnitz zu verlegen, zunichte. Weitere Patente „Verbesserungen an Krempeln“ (1861), den Querlegtisch (1862), Walzenpressen, Kalander-Muldenpressen, Zylinderwalken, Hammerwalken (1867) probierte er in einer Tuchfabrik seiner Lößnitzer Verwandten aus. 1866 gelang ihm eine Verbesserung der Mule-Spinnmaschine, die er nach seiner Frau „Marie-Mule“ nannte, eine selbsttätige Feinspinnmaschine. Weitere Erfindungen waren: die Velourhebemaschine, die Doppelflor-Spinnkrempel, der Riemchenflorteiler und so weiter. In Geyer stattete er eine alte Spinnmühle mit Maschinen seines Systems aus als „Geßner Urtyp“. Bis 1893 wurden ihm immer neue Erfindungen patentiert, darunter die Universal-Rauhmaschine mit 24 rotierenden Walzen. In seiner Auer Fabrik baute er auch Werkzeugmaschinen und 1870 Eisenbahnwagen für den sächsischen Staat. G.s in alle Industriestaaten ausgeführte Maschinen haben die Textilindustrie stark vorwärts gebracht. Sein Sohn David ging 1877 nach Amerika und gründete in Massachussetts eine Maschinenfabrik. Der ältere Sohn Ernst, obwohl mehr künstlerisch veranlagt und Maler erzgebirgischer Landschaften, übernahm die Fabrik in Aue. Sie wurde 1920 AG, ist heute volkseigen und heißt Textima.
-
Literatur
S. Sieber, in: Festschr. z. 750-J.feier v. Aue, 1923, S. 57-59;
Festschr. d. Fa. Ernst G. AG, 1925 (P).| -
Quellen
Qu.: G.-Archiv Aue.
-
Autor/in
Siegfried Sieber -
Zitierweise
Sieber, Siegfried, "Geßner, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 351 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117543667.html#ndbcontent