Smend, Rudolf
- Lebensdaten
- 1851 – 1913
- Geburtsort
- Lengerich (Westfalen)
- Sterbeort
- Ballenstedt (Harz)
- Beruf/Funktion
- reformierter Theologe ; Semitist ; Alttestamentler ; Theologe
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 117429880 | OGND | VIAF: 2332545
- Namensvarianten
-
- Smend, Rudolf
- Smend, Hermann Rudolf
- Smend, Rdf.
- Smend, Rudolf d. Ä.
- Smend, Rudolf der Ältere
- Smend, Rudolph
- Smend, Hermann Rudolph
- Smend, Rudolf der Älthere
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Smend, Hermann Rudolf
reformierter Theologe, Semitist, * 5.11. 1851 Lengerich (Westfalen), † 27. 12. 1913 Ballenstedt (Harz). (reformiert)
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Genealogie
Aus westfäl. Pastorenfam.;
V →Friedrich Hermann (1814–83), Pfarrer in L., 1857 Konsistorialrat in Münster, 1868 Dr. theol. h. c., S d. →Florenz Jakob (1777–1845), Sup. in Tecklenburg, u. d. Friederike Luise Hasenkamp;
M Adelheid (1818–94), aus Barmen-Wupperfelder Kaufmannsfam., Ur-Gvv →Hermann Rudolf (1730–1819), Pfarrer in L.;
Ov Hermann Rudolf (1806–74, ⚭ Luise Gauhe, 1811–46, Schw d. Adelheid Gauhe, s. o.), Pfarrer u. Schulinsp. in Leeden (Tecklenburger Land);
B →Julius (s. 2);
– ⚭ Hedwig Weymann (1853–1940);
2 S →Rudolf (s. 3), →Leopold (1890–1987), RA, 1 T Hanna Fischer (1891–1974);
E →Rudolf (* 1932), Alttestamentler, 1994–98 Präs. d. Göttinger Ak. d. Wiss. (s. Kürschner, Gel.-Kal. 2009; L). -
Biographie
Der Familientradition folgend, begann S. nach dem Abitur in Münster 1869 ein Studium der ev. Theologie, zunächst in Göttingen, wo er sein Interesse für die oriental. Sprachen entdeckte und →Julius Wellhausen (1844–1918) zum prägenden Lehrer wurde. Über Berlin wechselte er nach Bonn und wurde dort 1874 bei Johann Gildemeister (1812–90) mit einer Arbeit zur arab. Dichtung des 8. Jh. zum Dr. phil. promoviert. Nach der Promotion zum Lic. theol. und der alttestamentlichen Habilitation 1875 folgten Privatdozentenjahre in Halle, bevor S. 1880 Extraordinarius, 1881 Ordinarius für Altes Testament in Basel wurde. Hier knüpfte er Kontakte u. a. zu Jacob Burckhardt, Franz Overbeck und Jacob Wackernagel. 1889 kehrte er als Ordinarius für biblische Wissenschaften und semit. Sprachen nach Göttingen zurück (Prorektor 1897/98) und gab – in der Nachfolge Paul de Lagardes und unterstützt von Wellhausen und Alfred Rahlfs – 1907 mit einem Schreiben an Friedrich Althoff den wohl entscheidenden Gründungsimpuls für die bis heute fortgeführte Septuaginta-Edition. Zudem sorgte er auch für die finanzielle Absicherung dieses Jahrhundertunternehmens der Göttinger „Gesellschaft (seit 1940: Akademie) der Wissenschaften“.
Frühen pietistisch-reformierten Prägungen und überkommener Kirchlichkeit verpflichtet, bewegte sich S. als Wissenschaftler doch ganz in den Bahnen des historisch-kritischen Forschungsprogramms seiner akademischen Lehrer. Im Grenzgebiet mehrerer Disziplinen verband er weite religionsgeschichtliche Perspektiven auf die Glaubens- und Lebens(um)welten des Alten Testaments (Lehrbuch d. alttestamentl. Rel.gesch., 1893, ²1899) mit textkritischer Quellenscheidung und philologischem Gespür für die im sprachlichen Detail verborgenen Deutungsdimensionen. Neben Studien zu Entstehungsgeschichte und Textgestalt des Pentateuch (Die Erzählung d. Hexateuch auf ihre Quellen untersucht, 1912), zu Urkundenfunden und zum alttestamentlichen Gottesbild gelten die drei Bände über „Die Weisheit des Jesus Sirach“ (1906/07) als S.s auch stilistisch glänzende Hauptschrift.
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Auszeichnungen
Geh. Reg.rat (1910);
preuß. Roter Adler-Orden 4. Kl. -
Werke
Weitere W Der Prophet Ezechiel, 1880;
Die Listen d. Bücher Esra u. Nehemia, 1881;
Das hebr. Fragment d. Weisheit d. Jesus Sirach, 1897. -
Literatur
W. Baumgartner, in: Professoren d. Univ. Basel aus fünf Jhh., 1960, S. 240;
Rudolf Smend, Das Mosebild v. Heinrich Ewald bis Martin Noth, 1959;
ders., Dt. Alttestamentler in drei Jhh., 1989;
ders., Der geistige Vater d. Septuaginta-Unternehmens, in: Studien z. Septuaginta, Robert Hanhart zu Ehren, hg. v. D. Fraenkel u. a., 1990, S. 332–44;
BJ 18, Tl.;
Enc. Jud. 1971;
BBKL X (W, L). -
Autor/in
Friedrich Wilhelm Graf -
Zitierweise
Graf, Friedrich Wilhelm, "Smend, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 509 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117429880.html#ndbcontent