Lohmeyer, Julius
- Lebensdaten
- 1834 – 1903
- Geburtsort
- Neisse
- Sterbeort
- Berlin-Charlottenburg
- Beruf/Funktion
- Jugendschriftsteller ; Apotheker ; Jugendbuchautor ; Journalist ; Herausgeber
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 117196614 | OGND | VIAF: 67236692
- Namensvarianten
-
- Lohmeyer, Julius
- Lohmayer, Jul.
- Lohmeyer, J.
- Lohmeyer, Jul.
- Lohmeyer, Karl Julius
- Lohmeyer, Carl Julius
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V →Karl (1799–1873), Apotheker, konstruierte 1838 d. nach ihm benannten Glockentelegraph, e. elektromagnet. Nadeltelegraphen, u. legte e. 200 m lange Übertragungsstrecke an, d. zu den ersten in Preußen gebauten gehörte (s. L), S d. →Carl (1770–1808), Kantor u. Rektor in Saalfeld (Ostpr.), dann Pfarrer in Mohrungen (Ostpr.), u. d. Maria Eleonora Brandt;
M Franziska (1812–91), T d. Ignaz Engler, Rotgerbermeister, Lederfabr. in Patschkau, u. d. Clara Eleonora Kurzer;
⚭ 1) Maria (1840–76), T d. Seifensiedermeisters Friedrich August Beck in Gera u. d. Juliane Dorothee Steingrüber, 2) Elfriede (1851–1920), T d. Pastors Luwig Hesse in Teupitz (Niederlausitz) u. d. Friederike Bechtold;
2 S, 1 T aus 1). -
Biographie
Nach dem Studium der Pharmazie übernahm L. die Hofapotheke in Elbing und trat bereits gelegentlich mit patriotischen Gedichten in der satirischen Berliner Zeitschrift „Kladderadatsch“ an die Öffentlichkeit. Seit 1868 widmete er sich, bestärkt von dem Literarhistoriker Fr. Kreyssig, ganz der Mitarbeit an dieser Zeitschrift, deren Schriftleitung er bis 1873 angehörte. Besondere Popularität erlangten seine vaterländischen Gedichte aus den Kriegsjahren 1870/71, die Eingang in Schulbücher und Anthologien fanden. L.s eigentliche Domäne aber war die Jugendliteratur. Als Autor, Herausgeber und Redakteur verfolgte er das Ziel, der deutschen Jugend das gesamte nationale Geistesleben zu vermitteln. 1872 begründete er die pädagogisch anerkannte, vom preuß. Unterrichtsministerium als „Muster guter Jugendliteratur“ empfohlene Zeitschrift „Die deutsche Jugend“ (Volksausgabe u. d. T.: Deutscher Jugendschatz für Knaben und Mädchen, 18 Bde., 1872–88; in Auswahl: Deutsche Jugend, 2 Bde., 1903), die bis 1893 von ihm herausgegeben wurde und namhafte Autoren wie Th. Storm, F. Dahn, H. Kletke, A. Träger, J. Sturm zu ihren Mitarbeitern zählte. Bis 1885 verfaßte L. über zwanzig Kinderbücher, die nicht zuletzt wegen der künstlerischen Illustrationen von F. Flinzer, O. Pletsch, C. Röhling u. a. hohe Auflagen erreichten. Von seinem 1878 gegründeten Witzblatt „Schalk“ erschienen bis 1886/87 neun Jahrgänge, seine „Illustrierte Kinderzeitung“ (1898/99) mußte nach einem Jahr ihr Erscheinen einstellen. Im Münchner Verlag F. J. Lehmann betreute er seit 1898 für herangewachsene Jugendliche die Reihe „Julius Lohmeyer's Vaterländische Jugendbücherei für Knaben und Mädchen“, von der bis 1912 28 Bände erschienen. Neben seiner literarischen Produktion von vornehmlich für die Jugend gedachten Romanen, Erzählungen, Novellen, Lustspielen, Gedichten war er unermüdlich tätig als „Anreger, Entwerfer, Organisator“ (Blüthgen). Die Herausgabe der „Studien-Mappen deutscher Künstler“ (1888-99) illustriert seine Idee einer Popularisierung der nationalen Kunst und Kultur ebenso wie das als Gesamtübersicht gedachte „Goldene Buch des deutschen Volkes an der Jahrhundertwende“ (1899), das, dem universalen Bildungsanspruch der Zeit gemäß, dem Leser in anschaulicher und leicht faßlicher Weise alle Gebiete der Wissenschaft und Kunst eröffnen sollte. Aus demselben Geist entstand die von 1901 bis zu seinem Tod von ihm herausgegebene „Deutsche Monatsschrift für das gesamte Leben der Gegenwart“. Die zur Unterstützung des Ausbaus der deutschen Seemacht von ihm gegründete „Freie Vereinigung für eine starke deutsche Flotte“ zeigt L.s vaterländische Gesinnung.
-
Werke
Weitere W u. a. Künstlerfestspiele, 1876;
Junges Blut, 1883 (Erzz.);
Gedichte e. Optimisten, 1885;
Fragemäulchen, 1885;
Lustige Koboldgeschichten, 1885;
Jugendwege u. Irrfahrten, 1886;
Der Tierstruwwelpeter, 1887;
Ein Kriegsgedenkbuch aus d. Kladderadatsch in Ernst u. Humor a. d. J. 1870–71, 1891;
Die Bescheidenen, 1898 (Novelle);
Humoresken, 1899;
Zur See, mein Volk! See-, Flotten- u. Meerespoesien f. Haus u. Schule, 1900;
Fünfzig Kinderlieder, 1903;
Ges. Dichtungen, 1903. -
Literatur
V. Blüthgen, in: Dt. Mschr. f. d. gesamte Leben d. Gegenwart 2, 1903, H. 10, S. 505-14;
ders., J. L. u. d. „Dt. Jugend“, in: Volks- u. Jugendschrift-Rdsch., 1905, S. 41-44;
P. Dehn, in: Ill. Ztg. 120, 1903, Nr. 3127, S. 857 (P);
J. Trojan, in: Das literar. Echo 5, 1903, S. 1297 f. (P);
Literar. Jb. 1, 1902 (W);
BJ VIII (Tl.), IX;
Brümmer;
Altpr. Biogr.;
Kosch, Lit.-Lex. - Zu V Karl:
T. Karras, Gesch. d. Telegraphie I, 1909, S. 143 f. -
Autor/in
Eva Maria Brockhoff -
Zitierweise
Brockhoff, Eva Maria, "Lohmeyer, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 133-134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117196614.html#ndbcontent