Huene, Friedrich Freiherr

Lebensdaten
1875 – 1969
Geburtsort
Tübingen
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Paläontologe ; Paläontologe ; Geologe ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117049751 | OGND | VIAF: 59155001
Namensvarianten

  • Hoyningen genannt Huene, Friedrich Freiherr
  • Huene, Friedrich Freiherr
  • Hoyningen genannt Huene, Friedrich Freiherr
  • Huene, Friedrich von
  • Hoyningen Huene, Friedrich Richard von
  • Hoyningen Huene, Friedrich von
  • Hoyningen gen. Huene, Friedrich Richard von
  • Hoyningen, Friedrich von
  • Hoyningen-Huene, Friedrich von
  • Huen, F. R. von
  • Huene, F. de
  • Huene, F. v.
  • Huene, Federico von
  • Huene, Friedrich R. von
  • Huene, Friedrich R., Freiherr von
  • Huene, Friedrich Richard von
  • Huene, Friedrich von Hoyningen-
  • Huene, Friedrich, Frhr. v.
  • Huene, Friedrich, Frhr. von

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Zitierweise

Huene, Friedrich Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049751.html [31.01.2025].

CC0

  • Huene (Hoyningen-Huene), Friedrich Freiherr

    Paläontologe, * 22.3.1875 Tübingen, 4.4.1969 Tübingen. (evangelisch)

  • Genealogie

    V Johannes (1846–1906), auf Bremerfeld/Estland, Prof. a. d. Predigerschule in Basel, S d. Friedrich, auf Pajusby u. Forbushof/Livland, u. d. Joh. Henriette v. Stackelberg;
    M Alexandra (1846–1910), T d. Patrick Frhr. v. Stackelberg, auf Eyefer/Estland, u. d. Wilhelmine v. Kursell;
    Tübingen 1904 Theodora (1880–1962), T d. Prof. Dr. phil. Charles Edward Nelson Lawton ( 1907) u. d. Therese Bienemann;
    5 T.

  • Biographie

    H. wuchs in einem ebenso religiös wie naturwissenschaftlich geprägten Elternhaus auf. Erst zu Beginn des Hochschulstudiums entschied er sich für die Paläontologie als Lebensaufgabe, doch sah er auch in ihr vor allem ein Mittel zum Erkennen der göttlichen Schöpfung. Seine wissenschaftliche Arbeit galt zunächst der Stammesgeschichte wirbelloser Tiere des Erdaltertums und geologischen Fragen. Angeregt von E. Koken in Tübingen sowie E. Rütimeyer und R. Burckhardt in Basel, richtete sie sich dann auf die fossilen Wirbeltiere, insbesondere die Saurier, als deren Spezialist H. bald zu einem der bekanntesten deutschen Paläontologen wurde. Er war in erster Linie Forscher; der von ihm seit 1902 ausgeübten akademischen Lehrtätigkeit maß er weniger Bedeutung zu, und den Ruf auf einen südamerikan. Lehrstuhl lehnte er ab. Die persönlichen Verhältnisse erlaubten H. schon früh zahlreiche Reisen zu europäischen Museen und Fossilfundstellen. Später folgten Expeditionen und Ausgrabungen in Nordamerika, Brasilien, Argentinien und Afrika. Sie lieferten das oft tonnenschwere Material zu umfangreichen Monographien, in denen viele Gattungen und Arten, vor allem aus dem Bereich der Dinosaurier und säugerähnlichen Reptilien, erstmals beschrieben sind. Von großer Bedeutung für die Entwicklung der Wirbeltier-Paläontologie in Deutschland waren auch die hierbei geknüpften persönlichen Beziehungen zu Gelehrten fast aller Erdteile. Grabungen in Deutschland erweiterten sodann das Bild von der marinen und festländischen Saurierwelt der Trias- und Jurazeit. Zugleich entstand die bekannte Saurier-Sammlung des Tübinger Geologisch-Paläontologischen Instituts.

    In den Jahrzehnten seines Wirkens, dessen Beginn noch in die Pionierzeit der Wirbeltier-Paläontologie fällt, hat sich H. eine außerordentliche Formenkenntnis angeeignet. Seine Forschungsergebnisse sind in über 300 Veröffentlichungen, darunter einem Lehrbuch (1956), niedergelegt. Ein Teil von ihnen ist religiösen Inhalts und spiegelt das stete Bemühen um eine Synthese zwischen Theologie und Naturwissenschaften.

  • Werke

    u. a. Übersicht üb. d. Reptilien d. Trias, 1902;
    Die Dinosaurier d. europ. Triasformation, 1908;
    Die Ichthyosaurier d. Lias u. ihre Zusammenhänge, 1922;
    Die südafrikan. Karroo-Formation, 1925;
    Die fossile Reptilordnung Saurischia, 1932;
    Die fossilen Reptilien d. südamerikan. Gondwana-Landes, 1935/42;
    Weg u. Werk Gottes in Natur u. Bibel, 1937/38;
    Paläontol. u. Phylogenie d. Niederen Tetrapoden, 1956, Nachträge, 1959. -
    Autobiogr.: Arbeitserinnerungen, 1944 (W-Verz., P).

  • Literatur

    A. Seilacher u. F. Westphal, in: Jberr. u. Mitt. d. Oberrhein. Geolog. Ver. NF 51, 1969 (W, P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Frank Westphal
  • Zitierweise

    Westphal, Frank, "Huene, Friedrich Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 740-741 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049751.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA