Hopfner, Friedrich
- Lebensdaten
- 1881 – 1949
- Geburtsort
- Trautenau (Böhmen)
- Sterbeort
- Hintersteinersee bei Kufstein (Tirol)
- Beruf/Funktion
- Geodät ; Geophysiker ; Geodät
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116981679 | OGND | VIAF: 8153636
- Namensvarianten
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- Hopfner, Friedrich
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Hopfner, Friedrich
Geodät und Geophysiker, * 28.10.1881 Trautenau (Böhmen), † 5.9.1949 Hintersteinersee bei Kufstein (Tirol). (katholisch)
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Genealogie
V Friedrich, Realschulprof.;
M Anna Tupetz;
B →Theodor (1886–1946), Prof. d. klass. Philol. a. d. Dt. Univ. Prag, bearb. d. Index z. d. 161 Bdn. d. Patrologia Graeca v. Migne (s. ÖBL);
- ⚭ 1908 Anny Wilhelm;
1 T. -
Biographie
Nach dem Besuch des deutschen Gymnasiums in Prag-Smichow widmete sich H. 1899-1904 dem Studium der Mathematik, Physik, Astronomie und Geophysik an den Universitäten Prag und München (Promotion Prag 1905). 1905-12 war er Assistent an den meteorologischen Instituten in Berlin, Innsbruck, Wien und am Maritimen Observatorium in Triest. Dann trat er als Adjunkt in das Gradmessungsbüro in Wien ein. Im 1. Weltkrieg diente er als Reserveoffizier und war ab 1916 Leiter des Feldwetterdienstes der Isonzoarmee. 1922 wurde er als Chefastronom in das neugeschaffene Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien, 1936 als Nachfolger R. Schumanns auf den Lehrstuhl für Höhere Geodäsie und Sphärische Astronomie an der TH Wien berufen. 1938 aus politischen Gründen pensioniert, führte er bis 1945 ein stilles, arbeitsreiches Gelehrtenleben. 1945 erneut an die Hochschule berufen, wurde H. im Studienjahr 1948 zum Rektor gewählt. Im letzten Monat seines Amtsjahres ertrank er bei einem Bootsausflug auf dem Hintersteinersee.
H.s wissenschaftliche Tätigkeit galt, dem Werdegang entsprechend, zunächst der Meteorologie, speziell der solaren Wärmestrahlung, in Triest den Gezeitenproblemen und schließlich, seit dem Eintritt ins Gradmessungsbüro, der Höheren Geodäsie. Die unter H. ausgearbeitete Methode der drahtlosen Fernsteuerung des Koinzidenzapparates zu Schweremessungen kam seit 1932 zur Anwendung. Er war 1933 an der Weltlängenbestimmung und an geophysikalischen Detailuntersuchungen mittels der Drehwaage beteiligt, ebenso an der Gründung einer Versuchsanstalt für geodätische Instrumente und Zeitmesser. Hauptziel seiner Bemühungen war das Studium der Figur der Erde. Seine kritischen Arbeiten haben zur Klärung dieses Problemkreises, einschließlich der Isostasie, viel beigetragen. Als Verfasser von Handbuchartikeln und Lehrbüchern hat sich H. bemüht, die Geodäsie auf eine strenge, mathematisch-physikalische Grundlage zu stellen.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1945);
Mitgl. (1927), seit 1946 Präs. d. Österr. Komm. f. d. Internat. Erdmessung. -
Werke
u. a. Die Figur d. Erde, 1927;
Die Gezeiten d. Meere, in: Hdb. d. Experimentalphysik, hrsg. v. W. Wien n. F. Harms, XXV, 2, 1931;
Die Figur d. Erde, Dichte u. Druck im Erdinneren, in: Hdb. d. Geophysik, hrsg. v. B. Gutenberg, I, 1933;
Die Gezeiten d. festen Erdkruste, ebd.;
Physikal. Geodäsie, 1933;
Grundlagen d. Höheren Geodäsie, 1949;
ca. 80 Aufsätze in Fachzss. -
Mithrsg.: Gerlands Btrr. z. Geophysik, 1930-39;
Ing.-Archiv, 1946-49. -
Literatur
H. Rohrer, in: Österr. Zs. f. Vermessungswesen 37, 1949, Nr. 4-6 (vollst. W-Verz., P);
K. Ledersteger, in: Zs. f. Vermessungswesen 75, 1950;
Nachrr. d. Math. Ges. in Wien 4, 1950, Nr. 10;
A. Defant, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 100, 1950 (P, Faks.);
Pogg. V-VII a;
ÖBL. -
Autor/in
Karl Ledersteger -
Zitierweise
Ledersteger, Karl, "Hopfner, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 612-613 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116981679.html#ndbcontent