Guggenbühl, Jakob

Dates of Life
1816 – 1863
Place of birth
Meilen
Place of death
Montreux
Occupation
Arzt ; Gründer einer Kretin-Heilanstalt
Religious Denomination
protestantisch
Authority Data
GND: 116920165 | OGND | VIAF: 64770167
Alternate Names

  • Guggenbühl, Johann Jakob
  • Guggenbühl, Jakob
  • Guggenbühl, Johann Jakob
  • Guggenbühl, Johann Jakob
  • Guggenbühl, J.
  • Guggenbühl, Jacob
  • Guggenbühl, Johann Jacob
  • Guggenbühl, Johann Jacob

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Citation

Guggenbühl, Jakob, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116920165.html [02.02.2025].

CC0

  • Guggenbühl, Johann Jakob

    Arzt und Gründer einer Kretinen-Heilanstalt, * 13.8.1816 Meilen, 2.2.1863 Montreux. (zwinglianisch)

  • Genealogy

    Aus Bauernfam. in Obermeilen am Zürichsee;
    V Hans Jakob (1788–1838), S d. Rudolf;
    M Maria Hottinger aus Wädenswil ( 1823); ledig.

  • Biography

    G. studierte Medizin in Zürich, Genf und Bern, wo er doktorierte. Die Begegnung mit einem verwahrlosten Kretin im Sommer 1836 entschied sein Leben. Saussure und Troxler befürworteten die Höhenluft als Heilmittel. 1837-39 sammelte er als Arzt im Sernftal Erfahrungen. Fellenberg berief ihn 1840 an seine Erziehungsstätte Hofwil, wo er das Anstaltswesen kennenlernte. Er erließ einen Hilferuf zur Bekämpfung des Kretinismus. Forstmeister Karl Kasthofer bot ihm auf einer Alp des Abendbergs bei Interlaken, 1139 m über Meer, 30 Jucharten zum Kauf. 1841 eröffnete G. dort die Anstalt. Er hatte 10 bis 30 Zöglinge, außer Kretinen auch sonst schwachsinnige, drüsenkranke und rachitische Kinder. Pflegeschwestern und Lehrer halfen ihm. Die Behandlung hob zuerst die körperlichen Kräfte; es folgten Arbeitstherapie und Schwachsinnigenerziehung. Sonnen- und Kräuterbäder, Einreibungen, Milchkost, Phosphoräther und Jodeisen, Turnen, liebevolle Anleitung zu Garten- und Handarbeit, Sprech- und Anschauungsunterricht brachten die Entwicklung der Kinder wieder in Fluß. G.s Veröffentlichungen sind durch Krankengeschichten wertvoll. Obschon es nicht an Angriffen fehlte, strömten aus ganz Europa Lernende herbei. Zuwendungen legte er für eine ewige Stiftung an, die der Herzkranke an seinem Todestage der Herrnhuter Brüdergemeine vermachte. Da diese ablehnte, löste sich die Anstalt auf. Aber die Leistung ging nicht unter. Das Vorbild der Schwachsinnigenfürsorge hatte die Mit- und Nachwelt gewonnen.

  • Works

    L'Abendberg, Premier Rapport, 1844;
    Briefe üb. d. Abendberg u. d. Heilanstalt f. Cretinismus, 1846;
    Sendschreiben an Lord Ashley, 1851;
    Die Heilung u. Verhütung d. Cretinismus u. ihre neuesten Fortschritte, 1853;
    Die Erforschung d. Cretinismus u. Blödsinns, 1860.

  • Literature

    K. Alther, Neue Btrr. z. Gesch. d. schweizer. Schwachsinnigen-Bildungswesens u. d. ersten Anstaltsfürsorge d. Dr. G. auf d. Abendberg, in: Appenzeller-Ztg., 1908;
    ders., H. J. G. u. s. Abendberg-Stiftung im Schatten traditioneller Vorwürfe u. im Licht e. aktengemäßen Rechtfertigung, 1909 (P);
    ders., Gesch. d. Schwachsinnigenfürsorge in d. Schweiz, 1923;
    H. Rengger, Dr. med. J. G., Diss. Zürich 1927.

  • Author

    Heinz Balmer
  • Citation

    Balmer, Heinz, "Guggenbühl, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 294-295 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116920165.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA