Grimpe, Georg
- Lebensdaten
- 1889 – 1936
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Zoologe ; Biologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116854995 | OGND | VIAF: 37678045
- Namensvarianten
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- Grimpe, Johann Georg
- Grimpe, Georg
- Grimpe, Johann Georg
- Grimpe, G.
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- Biographien der Entomologen der Welt (SDEI) [1974-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1966] Autor/in: Kumerloeve, Hans (1966)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
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Grimpe, Johann Georg
Zoologe, * 16.2.1889 Leipzig, † 22.1.1936 Leipzig. (lutherisch)
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Genealogie
V Georg (1853–1927), Bes. d. Hotels „Thüringer Hof“ in L., S d. Land- u. Gastwirts Joh. Frdr. Aug. u. d. Christiane Carol. Schrey;
M Hedwig (1858–1935), T d. Tischlerobermeisters Carl Aug. Werner u. d. Carol. Maria Mühlig;
⚭ Leipzig 1916 Elisabeth, T d. Sup. D. Albert Frdr. Herm. Rud. Bückmann in Hamburg-Harburg u. d. Elisabeth Kreusler. -
Biographie
Ab 1909 widmete sich G. in Leipzig dem Studium der Naturwissenschaften und insbesondere der Zoologie und vergleichenden Anatomie. Unter dem Einfluß Karl Chuns wandte er sich hier zunehmend der Erforschung der Meerestiere und vornehmlich der Tintenfische (Cephalopoda) zu. Auf diesem Gebiete wuchs er bald zum bekanntesten deutschen Experten heran und errang schließlich aufgrund umfassender Untersuchungen an den meeresbiologischen Anstalten in Neapel, Villefranche-sur-Mer, Helgoland, Monaco und so weiter internationalen Ruf. Bereits 1912 promovierte er mit einer Arbeit über das Blutgefäßsystem der Octopoda und assistierte anschließend bis 1920 am Leipziger Zoologischen|Garten, wo ihn besonders die wissenschaftliche Ausgestaltung des Aquariums und des Terrariums beschäftigte. Ab 1915 kehrte er außerdem als planmäßiger Assistent in das Zoologische Institut der Universität zurück, wo er später als Kustos die Betreuung und Neuaufstellung der umfangreichen Sammlungen durchführte. Aus beiden Arbeitsweisen, der wissenschaftlichen und der praktisch tiergärtnerischen, floß G. jene umfassende Kenntnis tierischer Formen, biologischer Zusammenhänge und des einschlägigen Schrifttums zu, die ihn zum Lehramt und zu weitgespannter publizistischer Tätigkeit prädestinierte. Während sich hier die Aufgaben ständig mehrten (nach 1925 Organisierung und – zunächst mit Erich Wagler, später allein – Herausgabe des meeresbiologischen Standardwerkes „Tierwelt der Nord- und Ostsee“, Mitarbeit an „Brehms Tierleben“ [I, ⁴1920], „Brehms Tierleben in einem Band“ [1928], ab 1927 Schriftleitung der internationalen Zeitschrift „Der Zoologische Garten“ und andere), wußte er an der Universität, seit 1922 als Privatdozent wirkend und 1928 zum außerordentlichen Professor ernannt, einen Schülerkreis um sich zu scharen, der ihm sachlich und menschlich gleichermaßen eng verbunden war. Obwohl G. seit seinem 24. Lebensjahre durch schwere Muskellähmungen an den Rollstuhl gefesselt war – er mußte sich fallweise, besonders auch auf zahlreichen beschwerlichen Exkursionen und Reisen, tragen lassen –, war er eine Persönlichkeit von ungewöhnlicher Vitalität und jugendlicher Begeisterungsfähigkeit, die sachlichen Ernst und staunenswerten Fleiß mit ungezwungenem Frohsinn zu vereinen wußte und an deren Güte und Hilfsbereitschaft wohl niemand vergeblich zu appellieren brauchte.
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Werke
Weitere W u. a. Das Blutgefäßsystem d. dibranchiaten Cephalopoden, T. 1, Octopoda, in: Zs. f. wiss. Zool. 104, 1913, S. 531-621;
Teutholog. Mitt. I-XIII, in: Zool. Anz. 46-95, 1916-31;
Die tier. Schmarotzer d. Menschen, 1920;
Systemat. Übersicht d. europ. Cephalopoden, zugleich Kat. sämtl. rezenter Gattungen d. Klasse, in: SB d. Naturforsch. Ges. Leipzig 45-48, 1922, S. 36-52;
Über e. merkwürdige Zwittergonade d. Herings (Clupea harengus L.), ebd. 49-52 (1922-25), 1926, S. 60-70;
Einiges üb. d. Geschl.verhältnisse d. Cephalopoden, in: Verhh. d. Dt. Zool. Ges. 27, 1922, S. 35-37;
Neues üb. d. Geschl.verhältnisse d. gefleckten Hyäne (Crocotta crocuta Erxleben), ebd. 28, 1923, S. 77-78;
Biolog. Beobachtungen an Sepia officinalis, ebd. 31, 1926, S. 148-53;
Zur Kenntnis d. Cephalopodenfauna d. Nordsee, in: Wiss. Meeresunterss., NF 16, 1925, S. 1-124 (Habil.schr.);
Btrr. z. Biol. v. Phyllum bioculatum Gray (Phasmidae), in: Zoolog. Jbb. (Abt. Syst.) 44, 1921, S. 227-66;
Über 2 jugendl. Männchen v. Argonauta argo L., ebd. (Abt. Allg. Zool.) 45, 1928, S. 77-98;
Pflege, Behandlung u. Zucht d. Cephalopoden f. biolog. u. physiolog. Zwecke, in: E. Abderhalden, Hdb. d. biol. Arbeitsmethoden IX, 5, 1928, S. 331-402;
Über d. Penis v. Struthio camelus L., in: Der Zoolog. Garten, NF 2, 1930, S. 184-93;
Stud. üb. d. Cephalopoden d. Sundagebietes, in: Jenaische Zs. f. Naturwiss. 67, 1932, S. 469-87;
Die Cephalopoden d. arkt. Gebietes, in: Fauna Arctica 6, 1933, S. 489-514. -
Literatur
K. M. Schneider, in: Der Zoolog. Garten, NF 8, 1936, vor S. 83 (P);
H. Kumerloeve, in: Mitt. d. Ver. Sächs. Ornithol. 5, 2, 1936;
H. Hoffmann, in: Archiv f. Molluskenkde. 68, 1936, S. 137-42 (W-Verz., ca. 50 Nr., P);
H. Dathe, in: Bll. f. Aquarien- u. Terrarienkde. 47, 1936, S. 91;
ders., in: Zs. f. Säugetierkde. 11, 1936, S. 336 f. (P vor S. 321);
ders., in: SB d. Naturforsch. Ges. Leipzig 63/64 (1936/37), 1938, S. 9 f.;
Pogg. VI, VII. -
Autor/in
Hans Kumerloeve -
Zitierweise
Kumerloeve, Hans, "Grimpe, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 93-94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116854995.html#ndbcontent