Griesbach, Hermann
- Lebensdaten
- 1854 – 1941
- Geburtsort
- Schwartau bei Lübeck
- Sterbeort
- Schwartau bei Lübeck
- Beruf/Funktion
- Hygieniker ; Naturwissenschaftler ; Arzt ; Lehrer ; Pädagoge
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 116834765 | OGND | VIAF: 250416853
- Namensvarianten
-
- Griesbach, Hermann Adolf
- Griesbach, Hermann
- Griesbach, Hermann Adolf
- Griesbach, H.
- Griesbach, Hermann Adolph
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Griesbach, Hermann Adolf
Hygieniker, * 9.4.1854 Schwartau bei Lübeck, † 23.6.1941 Schwartau bei Lübeck. (evangelisch)
-
Genealogie
V Gg. Christoph Alex. (1811–80), Apotheker, S d. Gg. Christoph (1775–1826), Wundarzt u. Amtschirurg (Wundarzt-S), u. d. Hanna Seebom;
M Emilie Auguste Wilhelmine (1811–99), T d. Eduard Moritz Böhme (1781–1827), oldenburg. Hofdekorateur, u. d. Elisabeth Luise Schäfermeyer;
Vt →Carl Ludolph (s. 2);
⚭ Cloppenburg 1895 Amalie (* 1872), T d. Ernst v. Heimburg (1833–1912), oldenburg. Geh. Reg.rat u. Amtshauptmann, u. d. Therese Ohmstede;
1 S, 1 T, u. a. Rolf (* 1899), Ob.medizinalrat, Dr. med., Gen.-sekr. d. Dt. Ausschusses z. Bekämpfung d. Tuberkulose. -
Biographie
G. studierte in Marburg, Leipzig, Göttingen, Berlin, Würzburg, Heidelberg, anfangs Biologie und Chemie, später Medizin. 1876 promovierte er in Leipzig zum Dr. phil., 1883 in Heidelberg zum doctor medicinae. Im selben Jahre habilitierte er sich in Basel für Zoologie und erhielt 1885 daselbst eine Dozentur für Histologie. Gleichzeitig war er Lehrer für Naturwissenschaften in Mühlhausen und (1890-1918) Professor für Biologie und Hygiene in Straßburg. 1919 ging er nach Gießen und wurde dort ordentlicher Honorarprofessor der Hygiene. – G. verfaßte über 200 wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Zoologie und Embryologie, der mikroskopischen Technik und Histochemie, der Chemie und Physiologie (Morphologie und Gerinnung des Blutes, Ermüdung, Reiz- und Sinnesphysiologie). Hervorzuheben ist sein Lehrbuch „Physikalisch-chemische Propädeutik“ (2 Bände, 1895–98, Neuauflage 1915). Besondere Verdienste erwarb er sich hinsichtlich der Schulhygiene: Dank seiner Praxis als Schullehrer gelang es ihm, hier Pionierarbeit zu leisten. Neben allgemein-hygienischen Verbesserungsvorschlägen im Schulwesen forderte er eine stärkere Berücksichtigung der Leibesübungen, eine bewußte Sexualpädagogik und regelmäßige schulärztliche Betreuung. Schon 1900 hatte er (auf der Deutschen Naturforscher- und Ärzteversammlung) den „Deutschen Verein für Schulhygiene“ und dessen Fachblatt „Gesunde Jugend“ gegründet; 1905 rief er das „Internationale Archiv für Schulhygiene“ ins Leben, das er bis 1914 herausgab. – Studienreisen führten ihn durch fast ganz Europa und Rußland. Fragen der Unterrichtsreform an Schule und Universität beschäftigten ihn ebenso wie paläontologische und genealogische Forschungen. Seine Arbeiten enthalten zahlreiche historische und biographische Angaben sowie gründliche Bibliographien. – Neben der Mitarbeit an der „Encyclopädie der Naturwissenschaften“ (1880-1900) und an Gotschlichs „Handbuch der Hygiene“ (1926-29) verfaßte G. ein „Medizinisches Wörter- und Nachschlagebuch“ (2 Teile, 1927). – Trotz seiner umfangreichen Publikationstätigkeit nahm er aktiven Anteil an vielen Fachkongressen seiner Zeit, unter anderem an über 20 Versammlungen der Deutschen Naturforscher und Ärzte.
-
Werke
Weitere W u. a. Gesundheit u. Schule, 1902;
Der Stand d. Schulhygiene in Dtld., in: Verhh. d. 75. Verslg. d. Naturforscher u. Ärzte in Kassel, 1903, I, S. 97-144;
Beziehungen zw. geistiger Ermüdung u. Hautsensibilität, in: Internat. Archiv f. Schulhygiene I, 1905, S. 317-417;
Hirnlokalisation u. Ermüdung, in: Pflügers Archiv f. d. ges. Physiol. 131, 1910, S. 1-69;
Physiol. u. Hygiene d. Ernährung …, 1915;
Arteriosklerose u. Hypertonie …, 1923;
Erregung, Ermüdung u. Methoden z. Nachweis ders. bei geistiger u. körperl. Betätigung …, in: Hdb. d. hygien. Unters.methoden, hrsg. v. E. Gotschlich, III, 1928, S. 352-470;
Die Geneal. d. Familien v. Griesbach u. Griesbach … in d. Zeit v. 11. b. z. 20. Jh. …, 1929 (Privatdruck);
Persönl. Hygiene u. schulhygien. Richtlinien an Päd. Hochschulen, 1930. -
Literatur
Hygien. u. biolog. Abhh., H. G. z. 70. Geb.tag, 1925 (W-Verz.);
Pagel;
Wi. 1912;
Pogg. IV, VII a;
Fischer. -
Porträts
Ölgem. (im Bes. v. Erika Thienhaus geb. Griesbach, Berlin-Charlottenburg).
-
Autor/in
Hans Ulrich Schulz -
Zitierweise
Schulz, Hans Ulrich, "Griesbach, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 60-61 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116834765.html#ndbcontent