Fritz, Carl
- Lebensdaten
- 1864 – 1931
- Geburtsort
- Adelhausen auf dem Dinkelberg Kreis Lörrach
- Sterbeort
- Freiburg im Breisgau
- Beruf/Funktion
- Erzbischof von Freiburg ; Erzbischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116825855 | OGND | VIAF: 45063952
- Namensvarianten
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- Fritz, Carl
- Fritz, Karl
Vernetzte Angebote
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1961] Autor/in: Müller, Wolfgang (1961)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
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Fritz, Carl
Erzbischof von Freiburg (seit 1920), * 20.8.1864 Adelhausen auf dem Dinkelberg Kreis Lörrach, † 7.12.1931 Freiburg im Breisgau.
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Genealogie
V Wilh. (1837–97), Landwirt, S d. Landwirts Thomas in Pfaffenberg u. d. Agathe Zettler;
M Theresia (1827–1907), T d. Landwirts Chrstn. Herzog in Pfaffenberg u. d. Katharina Mayer. -
Biographie
Ein echter, wortkarger Alemanne, unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, studierte F. in Freiburg Theologie (Priesterweihe 1888). Vikarsjahre führten ihn nach Oberkirch (Renchtal) und Mannheim. Sein erstes Interesse lag am Aufbau eines katholischen Arbeitervereins. 1896-99 war er Pfarrer in der weitläufigen Schwarzwaldpfarrei Bernau, widmete sich dort wiederum vorzüglich sozialen Aufgaben und half durch genossenschaftliche Organisation den bedrängten Heimarbeitern. 1899 rief die Kirchenbehörde den mit Wirklichkeitssinn begabten Priester in die kirchliche Vermögensverwaltung als Kollegialmitglied des Katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe. Der dort sehr bewährte Verwaltungsfachmann wurde 1911 als Kanzleidirektor in das Ordinariat nach Freiburg versetzt (1916 Domkapitular, 1918 Generalvikar). Nach dem Tod des EB Thomas Nörber wurde F. zum Kapitularvikar und am 6.9.1920 zum Erzbischof gewählt. Die Bischofsweihe war am 28.10.1920. Er übernahm die sehr uasgedehnte Diözese in dem Augenblick, als alle Fesseln kirchlichen Lebens von seiten des Staates gefallen waren, sich aber auch antikirchliche und antichristliche Bewegungen ungehindert entfalten konnten. Zugleich drohte eine steigende Finanznot allen kirchlichen Belangen durch die unaufhaltsam wachsende Geldentwertung. Die den Realitäten nahe und sichere Leitung des Bischofs wirkte viel Gutes. Eine Diözesansynode 1921 entwickelte das Programm der durch die Zeit gestellten Aufgaben: ein intensiver Ausbau des kirchlichen Vereinswesens unter diözesaner Leitung, die Organisation des Religionsunterrichtes, jetzt auch in Handels- und Gewerbeschulen, die Herausgabe eines Supplementums zum Römischen Rituale unter stärkerer Berücksichtigung der Landessprache, eine Neubearbeitung des Diözesangesangbuches, Förderung der Exerzitienbewegung und der Volksmissionen. Die Neueinteilung der Dekanate zeigt die organisatorische Hand des Bischofs. Zwei große Feierlichkeiten fielen in seine Regierungszeit: das Hundertjahrjubiläum der Erzdiözese (1927) und der Deutsche Katholikentag in Freiburg (1929). Der Bischof gewann weniger durch mitreißendes Wort als durch bestimmende Erscheinung und autoritative Führung.
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Literatur
S. Hirt, in: Freiburger Diözesan-Archiv 64, 1936, S. 3-13;
ders., in: Oberrhein. Pastoralbl. 58, 1957, S. 274-91. -
Autor/in
Wolfgang Müller -
Zitierweise
Müller, Wolfgang, "Fritz, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116825855.html#ndbcontent