Göttling, Johann Friedrich August
- Lebensdaten
- 1753 – 1809
- Geburtsort
- Derenburg bei Halberstadt
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Pharmazeut ; Apotheker ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116737166 | OGND | VIAF: 37675114
- Namensvarianten
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- Göttling, Johann Friedrich August
- Göttling, Johann Friedrich August
- Goettling, I. F. A.
- Goettling, Johann Friedrich August
- Göttling, Friedrich August
- Göttling, J. F.
- Göttling, J. F. A.
- Göttling, J. Fr. A.
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Göttling, Johann Friedrich August
Chemiker und Pharmazeut, * 5.6.1753 Derenburg bei Halberstadt, † 1.9.1809 Jena. (lutherisch)
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Genealogie
V Joh. Frdr. († 1758), Pfarrer in D. 1746–56;
M Christiane, T d. Rektors Mag. Joh. Christoph Würtzler in Halberstadt;
⚭ Löbstedt b. Jena 1789 Sophie (1760–1841), T d. Wilh. Heinr. Schultze (1728–90), Garnison- u. 2. Hofprediger in Weimar, Assessor d. Oberkonsistoriums, u. d. Pfarrers-T Friederika Wilh. Crudelius;
1 S, 1 T, u. a. →Karl Wilh. (1793–1869), Prof. d. Philol. (s. ADB IX). -
Biographie
G. wurde bei J. Ch. Wiegleb in Langensalza zum Pharmazeuten herangebildet. Um 1775 fand er Anstellung bei dem Besitzer der Weimarer Hofapotheke, dem chemischen Unterweiser Goethes, W. H. S. Buchholz, der, selbst als wissenschaftlicher Schriftsteller bekannt, G. zu eigener wissenschaftlicher, auch literarischer Arbeit anregte. Bereits seit 1779 gab G. einen „Almanach oder Taschen-Buch für Scheidekünstler und Apotheker“ heraus, das erste Periodicum für die Pharmazie (bis 1802 von G. selbst herausgegeben). 1785-87 wurde nach Übereinkunft zwischen Buchholz, Herzog Carl August und Goethe dem – als Universitätslehrer in Jena vorgesehenen – G. das Studium in Göttingen ermöglicht. Hier trat er besonders mit G. Ch. Lichtenberg in Beziehung. Studienreisen nach England, wo er auch Priestley und dessen Laboratorium kennenlernte, und nach Holland schlossen sich an. Nach Promotion zum Dr. phil. in Jena hielt G. seit 1789 hier als außerordentlicher Professor Vorlesungen über allgemeine Chemie, ab 1791 auch über pharmazeutische Chemie, und zwar in der philosophischen Fakultät. Durch Goethes Vermittlung war ihm schon vor seiner Amtsübernahme ein Laboratorium eingerichtet worden. Ein 1794 eröffnetes Institut zur Ausbildung von Pharmazeuten ging infolge geringer Beteiligung bald wieder ein. 1799 wurde G. zum ordentlichen Honorarprofessor und 1809 zum Ordinarius ernannt.
G.s unbestreitbares wissenschaftliches Verdienst besteht darin, daß er als einer der ersten in Deutschland gegen die Phlogistonhypothese Stellung nahm und für die Verbreitung der neuen, der „französischen Chemie“ (Lavoisier) wirkte. Nicht nur als Verfasser von Unterrichtswerken – sein Lehrbuch der physikalischen Chemie gehört zu den ältesten dieser Art – machte sich G. um die Ausbildung der Chemiker verdient. Er brachte mehrere Experimentierkästen heraus. Er bereicherte auch wesentlich die analytische Chemie. Seine Arbeiten erstreckten sich über die Verbindungen des Schwefels, Arsens, Phosphors, Quecksilbers und so weiter. Verschiedene Gase erregten sein Interesse. Ferner stellte er Untersuchungen über Kampfer, Harze und verschiedene Ätherarten an. Er beschäftigte sich mit der Verbesserung chemischer Apparaturen, so veränderte er zum Beispiel den Weigelschen Destillationskühler. Auf technischchemischem Gebiete entwickelte er eigene Verfahren. G. war in Thüringen der erste, der aus Rüben Zucker zu gewinnen versuchte.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina (1789).
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Werke
Weitere W u. a. Einl. in d. pharmazeut. Chemie, Altenburg 1778;
Chem. Versuche üb. e. verbesserte Methode, d. Salmiak zu bereiten, Weimar 1782;
Tabelle üb. d. Lehre v. d. Salzen u. ihren mittelsalzartigen Verbindungen, ebd. 1784;
Technolog. Taschenbuch f. Künstler, Fabrikanten u. Metallurgen, Göttingen 1784 (mit J. D. Brandis);
Vollst. ehem. Probier-Cabinet …, Jena 1790;
Versuch e. phys. Chemie, Jena 1792;
Btrr. z. Berichtigung d. antiphlogist. Chemie, 2 Stücke, Weimar 1794/98;
Hdb. d. theoret u. prakt. Chemie, 3 Bde., 1798-1800;
Phys.-chem. Enz. od. phys.-chem. Hausfreund, 3 Bde., 1804-07;
Die Sirup- u. Zuckerbereitung aus Runkelrüben, 1808;
Elementarbuch d. chem. Experimentierkunst, 2 Bde., 1808 f. -
Literatur
C. A. Hoffmann, Nekr., in: Journ. d. Pharmazie f. Ärzte, Apotheker u. Chemisten, hrsg. v. J. B. Trommsdorff, 18. Bd., 1809;
A. Schmitson, in: Nekr. d. Deutschen, 1811;
F. Chemnitius, Die Chemie in Jena v. Rolfinck bis Knorr (1629–1921), 1921, S. 24 ff.;
A. Gutbier, Goethe, Ghzg. Carl August u. d. Chemie in Jena, 1926;
H. Döbling, Die Chemie in Jena z. Goethezeit, 1928;
J. Schiff, J. F. A. G.s Briefe an Goethe, in: Jb. d. Goethe-Ges. 14, 1928, S. 130-46;
E. G. Dann, H. Gelder u. A. Adlung, Hervorragende dt. Apotheker d. 19. Jh., Dozenten d. Univ. Jena, in: Apotheker-Ztg. 45, 1930, S. 500 f. (W, L);
Günther Schmid, Goethe u. d. Naturwiss., 1940, insbes. S. 516 f.;
W. Schneider, Der Apotheker G., in: Die Pharmazeut. Industrie 17, 1955, S. 28-31 (Qu, L);
O. Bessler, Aus d. Gesch. d. pharmazeut. Lehre u. Forschung a. d. Univ. Jena, in: Btrr. z. Gesch. d. Math.-Naturwiss. Fak. d. Frdr.-Schiller-Univ. Jena, 1959, S. 47 f.;
R. Möller, Chemiker u. Pharmazeut d. Goethezeit … J. F. A. G, in: Die Pharmazie 17, 1962, S. 624-34 (L, Qu.);
J. R. Partington, A Hist. of Chemistry III, London 1962;
Ferchl;
Pogg. I. -
Autor/in
Rudolf Möller -
Zitierweise
Möller, Rudolf, "Göttling, Johann Friedrich August" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 580-581 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116737166.html#ndbcontent