Brucker, Jakob

Dates of Life
1696 – 1770
Place of birth
Augsburg
Place of death
Augsburg
Occupation
evangelischer Theologe ; Philosophiehistoriker ; Philosoph ; Historiker ; Schriftsteller ; Pfarrer ; Gymnasiallehrer ; Rektor
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116725966 | OGND | VIAF: 27095699
Alternate Names

  • Brucker, Johann Jakob
  • Brucker, Jakob
  • Brucker, Johann Jakob
  • Brucker, Iacob
  • Brucker, Jacob
  • Brucker, Jacobus
  • Brucker, Joh. Jac.
  • Brucker, Johann J.
  • Brucker, Johann Jacob
  • Bruckerus, Iacobus
  • Bruckerus, Jacobus
  • Bruckerus, Johannes J.
  • Bruckerus, Johannes Jacobus
  • Brucker, Jakobus
  • Bruckerus, Jakobus
  • Bruckerus, Johannes Jakobus

Linked Services

Relations

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Brucker, Jakob, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116725966.html [31.01.2025].

CC0

  • Brucker, Johann Jakob

    evangelischer Theologe, Philosophiehistoriker, * 22.1.1696 Augsburg, 26.11.1770 Augsburg.

  • Genealogy

    V Jakob (Prucker, 1710), Schneider aus Straßburg, S des Jakob Pruckner;
    M Regina (1666–96), T des Josias Weiß in Augsburg und der Juditha Reißner;
    1) Augsburg Dor. Regina ( 1731), T des Rektors Philipp Jakob Croph ( 1742), 2) 1732 Anna Barb., T des Johann Jakob Mayer, Kaufmann und Ratsherr in Kaufbeuren; 11 K, u. a. Karl Friedrich (1733–71), Diakonus, Christoph Heinrich (1741–90), Archigrammataeus der Stadt Augsburg.

  • Biography

    B. studierte in Jena bei Johann Franz Buddeus Theologie und wurde von seinem Freund Carl Friedrich Buddeus zu seiner Geschichte der Philosophie angeregt. Als Lateinschuldirektor und Geistlicher in Kaufbeuren schrieb er das umfassende Werk, in dem Neuplatonismus und Scholastik abgelehnt, Sokrates, Aristoteles, Melanchthon und Buddeus hoch und die christliche Religion als die allervortrefflichste Philosophie gewertet werden, um dem Leser Gedanken der klügsten Menschen zu vermitteln, ihn zur Kritik und durch Tugendregeln zur Willensverbesserung zu leiten und so dem Reiche Gottes zu dienen. Wie als Gelehrter, so wirkte dieser erste deutsche Philosophiehistoriker auch als dem Pietismus nahestehender, toleranter Geistlicher und Jugenderzieher vorbildlich, seit 1744 bis zu seinem Tode in Augsburg. Um die Seelen der Kinder besorgt, verfaßte er eine neue Schulordnung. 1731 wurde er durch die Mitgliedschaft bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1736 durch diejenige bei der Deutschen Gesellschaft in Leipzig geehrt; 1741 erhielt er den theologischen Doktortitel.

  • Works

    Tentamen Introductionis in Historiam doctrinae logicae de Ideis, Augsburg 1718;
    Balth. Gracian kluger Welt- u. Staatsmann, ebenda 1729;
    Kurtze Fragen aus d. Philos. Historie, 9 Bde., Ulm 1731 bis 1736;
    Pinacotheca Scriptorum nostra aetate litteris illustrium, Augsburg 1741 (auch dt.);
    Hist. critica Philosophiae a mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta, Leipzig 1742–44;
    Ehren-Tempel der Dt. Gelehrsamkeit …, Augsburg 1747–49;
    die Hl. Schr. d. AT u. NT, Leipzig 1757–70, Bd. 12-19.

  • Literature

    ADB III u. XLVII;
    P. v. Stetten, in: Schwäb. Archiv I, hrsg. v. Ph. W. G. Hausleitner, Stuttgart 1790, S. 281-305;
    L. Zapf, Augsburg. Bibl. II, Augsburg 1795, S. 1057 (W);
    K. Alt, J. B., ein Schulmeister d. 18. Jh., Diss. Erlangen 1926;
    ders., Die Lateinschule d. freien Reichsstadt Kaufbeuren u. ihr berühmtester Rektor Mag. J. B., 1929. - Zu Phil. Jak. Croph: ADB IV.

  • Portraits

    Kupf. v. J. J. Haid, 1740 (Staats- u. Stadtbibl. Augsburg);
    ders., Schabbl., 1745;
    J. F. Wein, Das gesamte Augspurg. Ev. Ministerium, T. 2, Nr. 199, um 1749, Schabbl.;
    vgl. Singer I, S. 79.

  • Author

    Gertrud Kahl-Furthmann
  • Citation

    Kahl-Fuhrtmann, Gertrud, "Brucker, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 647 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116725966.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Brucker, Johann Jakob

  • Biography

    Brucker: Johann Jakob B., geb. 1696 zu Augsburg, nachdem er in Jena studirt hatte, Pfarrer in Kaufbeuern und in seiner Vaterstadt, wo er 1770 starb, ist durch seine umfangreichen Schriften ("Kurze Fragen aus der philosophischen Historie“, 7 Bde., 1731—36; „Historia critica philosophiae a mundi incunabulis“ etc. 5 voll., 1742—44, 2. Aufl. 1766—67 mit einem 6. Bd. als Anhang) der eigentliche Begründer der Geschichte der Philosophie in der Neuzeit geworden. Sein ausdauernder Fleiß in dem Zusammentragen des weit Zerstreuten Materials, die Gewissenhaftigkeit, mit der er den leisesten Regungen des philosophirenden, ja überhaupt des denkenden Menschengeistes nachgeht, der nüchterne Blick, den er nicht selten bei der Behandlung der zu seiner Zeit schwebenden Streitfragen an den Tag legt, verdienen alle Anerkennung, manche Partien des lateinischen Hauptwerks mögen noch heute mit Nutzen gelesen werden. Dagegen ist die Kritik überall erst im Entstehen, an einer historischen Würdigung des Entwicklungsganges fehlt es durchaus, die einzelnen Lehrgebäude erscheinen trotz alles Aufwandes an systematisirender Anordnung lediglich neben einander gestellt, statt in den geschichtlichen Verhältnissen wird in dem Stolze oder gar in dem bösen Willen der Philosophen der Grund gesucht für ihr von der Wahrheit oder auch von der einseitigen Wolffischen Anschauungsweise abweichenden Ansichten. B. ist endlich nicht Philosoph genug um die schwierigeren Probleme, namentlich der älteren Speculation richtig zu erfassen, und so sieht er beispielsweise in den wichtigsten Stellen des Aristotelischen Systems nur Unverstand und hohles Gerede, nichtssagende Worte, durch welche der Urheber seine Unwissenheit habe verbergen und für sich den Schein der Originalität habe erwecken wollen. — Ein Auszug aus dem größeren Werke „Institutiones hist. philosophiae, usui academ. iuventutis adornatae“, 1747 und öfter, war lange als Handbuch im Gebrauch.

  • Author

    v. Hertling.
  • Citation

    Hertling, von; Roth, Fr., "Brucker, Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 397 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116725966.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA