Landshoff, Ludwig
- Dates of Life
- 1874 – 1941
- Place of birth
- Stettin
- Place of death
- New York
- Occupation
- Musikwissenschaftler ; Dirigent ; Komponist ; Herausgeber
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 116682418 | OGND | VIAF: 12570609
- Alternate Names
-
- Landshoff, Ludwig
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Relations
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Genealogy
V →Hermann (* 1842), Kaufm. in St.;
M Julie Lesser (* 1848), aus jüd. Kaufm.fam in St.;
Schw |Hedwig (⚭ →Samuel Fischer, † 1934, Verleger, s. NDB V), →Else (1877-n. 1935, ⚭ Ing. Edmund Levy), Sängerin (s. Kosch, Theater-Lex.);
- ⚭ →Philippine N. N. (1880–1943), Sängerin (Sopran). -
Biographical Presentation
L. erhielt seine umfangreiche musikalische Ausbildung zunächst bei →Heinr. Urban (Komposition) sowie bei →Max Friedländer und →Oskar Fleischer (Musikwissenschaft) in Berlin, später bei →Louis Thuille und →Max Reger (Komposition) in München. Hier wurde er 1900 bei →Adolf Sandberger mit einer Arbeit über den württembergischen Liederkomponisten Johann Rudolph Zumsteeg (1902) promoviert. Anschließend wirkte er als Operndirigent in verschiedenen deutschen Städten, u. a. in Aachen (1902–04), Kiel (1912/13), Breslau (1913–15), Würzburg (1915–20) und Hamburg. 1918 übernahm er die Leitung des Münchener Bach-Vereins bis zu dessen Auflösung 1928. Neben den Werken J. S. Bachs galt sein besonderes Augenmerk dem Werk der damals noch weitgehend unbeachteten Bach-Söhne, insbesondere Johann Christians, sowie anderer wenig bekannter Meister des 17. und 18. Jh., wie z. B. Hasse, Pergolesi und Jomelli. Nach seiner Übersiedlung 1928 nach Berlin gelang es ihm dort nicht, einen Chor zu finden oder aufzubauen, mit dem er seine Münchener Arbeit hätte fortsetzen können. Zusammen mit seiner Frau führte er jedoch weiterhin unbekannte Werke, insbesondere der römischen Schule des 17. Jh. auf. Daneben widmete sich L. den Musikhandschriften der Preuß. Staatsbibliothek, war gelegentlich als Dirigent beim Rundfunk tätig und hielt musikwissenschaftliche Vorlesungen an der Lessing-Hochschule. 1933 emigrierte er aus Deutschland und verbrachte die folgenden Jahre mit Forschungen vor allem über Vivaldi in Florenz, seit 1938 in Paris, dann in den Pyrenäen und schließlich in New York.
L. war ein großer Kenner der Musik des 17. und 18. Jh. einschließlich der Zeit der Wiener Klassik. Er beschäftigte sich mit den Werken dieser Zeit jedoch nicht nur unter einem historisch-wissenschaftlichen Aspekt, sondern stets auch als praktizierender Musiker. So liegt seine besondere Leistung in den zahlreichen, auf dem Boden einer minutiösen bibliographischen Arbeit entstandenen und sorgfältig kommentierten Ausgaben. Er trug damit wesentlich zur Wiederentdeckung der Musik J. Chr. Bachs sowie der ital. Bel-canto-Meister des 17. und 18. Jh. bei.
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Works
Die Aufführungspraxis Bachscher Chorwerke, in: Die Musik 21, 1928/29, S. 81-97;
Über d. vielstg. Accompagnement u. andere Fragen d. Generalbaß-Spiels, in: Festschr. z. 50. Geb.tage v. Adolf Sandberger, 1918, S. 189-208;
Mozarts Musik zu „König Thamos“, in: Wort u. Ton, München, 5. Nov. 1922;
Joh. Seb. Bach, Die 15 zweistg. Inventionen u. d. 15 dreistg. Sinfonien, Urtextausg., Revisionsber., 1933. -
Literature
F. Szymichowsky, J. R. Zumsteeg als Komponist v. Balladen u. Monodien, Diss. Frankfurt/M. 1932;
J. P. Larsen, Die Haydn-Überlieferung, 1939;
A. Einstein, In memoriam L. L., in: Musical Quarterly 28, 1942, S. 241-47;
N. Rastoptschina, in: Woprossy musykalno-ispolnitelskowo iskusstwa IV, hrsg. v. A. A. Nikolajew, 1967;
MGG VIII (W);
Riemann. -
Author
Sibylle Brunner -
Citation
Brunner, Sibylle, "Landshoff, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 518-519 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116682418.html#ndbcontent