Glaser, Karl
- Lebensdaten
- 1841 – 1935
- Geburtsort
- Kirchheimbolanden (Pfalz)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116653604 | OGND | VIAF: 72150971
- Namensvarianten
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- Glaser, Karl Andreas
- Glaser, Karl
- Glaser, Karl Andreas
- Glaser, Carl
- Glaser, Carl Andreas
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Glaser, Karl Andreas
Chemiker, * 27.6.1841 Kirchheimbolanden (Pfalz), † 25.7.1935 Heidelberg. (evangelisch)
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Genealogie
V Frdr. Wilh. (1814–49), Dr. med., prakt. Arzt, S d. Rentamtmanns Carl Ludw., in Alzey, später Würzburg, u. d. Kath. Frieder. Ilgen;
M Regina Luise (1818–56), T d. Andreas Gießen in K. u. d. Luise Christine Baum;
Ur-Gvv →Joh. Gg. (1754–1814), kurpfälz. Beamter u. Fabrikant in Mannheim-Mühlau, Johannes Ilgen (1746–95), leining. Kammerrat in Bad Dürkheim;
⚭ 1) 1874 Anna Jakobine (1843–83), T d. →Franz Theodor Doflein (1791–1849), Zeichenlehrer, Expeditor d. Mainzer Ztg., 2) 1885 Elisabeth (1857–1941), T d. Geh. Finanzrats Karl Balthasar Kern († 1876);
2 S, 1 T aus 1), 1 S, 1 T aus 2);
N →Franz Doflein († 1924), Zoologe (s. NDB IV). -
Biographie
An den polytechnischen Schulen Nürnberg und München bildete sich G. 1856-59 zum Ingenieur aus, widmete sich aber, von den Vorlesungen Liebigs begeistert, dann dem Studium der Chemie, zunächst in Erlangen, später in Tübingen, wo er bei →Strecker 1864 promovierte. Er ging dann als Assistent und Mitarbeiter zu Kekulé nach Gent, mit diesem 1867 nach Bonn und habilitierte sich dort 1869. Seine Arbeiten trugen Bedeutendes zur Kenntnis der aromatischen Verbindungen bei. 1869 trat G. zusammen mit seinem Landsmann und Freund Heinrich Brunck in die Badische Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen ein. Er widmete sich dort der technischen Ausarbeitung des Verfahrens zur synthetischen Herstellung des Alizarinfarbstoffs auf der Grundlage der Entdeckungen von Graebe, Liebermann und Caro. Die Einführung der Druckschmelze durch G. brachte dabei einen wesentlichen Fortschritt. Er hat auch die wissenschaftliche Erkenntnis dieses Gebietes gefördert, unter anderem durch die Entdeckung der beiden wichtigen Verbindungen Carbazol und Phenanthren. 1877-78 unternahm G. im Auftrag der Firma Reisen nach Rußland und richtete eine Zweigfabrik für die Farbenherstellung ein. 1879 wurde er zum stellvertretenden Direktor ernannt und leitete nun die gesamten Farbenfabrikationsbetriebe des Werkes, wobei sein besonderes Geschick, neue im Laboratorium gefundene Produkte in die technische Fabrikation überzuführen, vorteilhaft zur Geltung kam. 1883 wurde G. zusammen mit Brunck in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Unter der Führung dieser beiden Männer nahm die BASF in der folgenden Zeit einen großen Aufschwung. 1895 schied G. aus der Geschäftsleitung aus. Er gehörte bis 1920 dem Aufsichtsrat an, von 1912 ab als dessen Vorsitzender.
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Werke
u. a. Über d. Verbindungen d. Naphthalins mit Brom, in: Ann. d. Chemie u. Pharmacie 135, 1865, S. 40;
Umwandlung d. Anilins zu Azobenzol, ebd. 142, 1867;
Unterss. üb. einige Derivate d. Zimtsäure I, II u. III, ebd. 143, 1867, S. 325, 147, 1868, S. 78, 154, 1870, S. 137. -
Literatur
R. Anschütz u. C. Müller, in: Zs. f. Angewandte Chemie 40, 1927, S. 273 (P);
M. A. Kunz, in: Berr. d. dt. ehem. Ges. 68 A, 1935, S. 166 ff.;
Die ehem. Industrie, 1935, S. 591;
Pogg. III, IV, VI, VII a. -
Autor/in
Curt Schuster -
Zitierweise
Schuster, Curt, "Glaser, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653604.html#ndbcontent