Ewald, Paul
- Lebensdaten
- 1857 – 1911
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Erlangen
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Neutestamentler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116612908 | OGND | VIAF: 12547253
- Namensvarianten
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- Ewald, Paul
- Ewald, Herm. Aug. Paul
- Ewald, Hermann August Paul
- Ewald, Paul Hermann August
- Ewald, Paulus
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Ewald, Paul
evangelischer Theologe, * 13.1.1857 Leipzig, † 26.5.1911 Erlangen.
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Genealogie
V →Gustav (1816–84), Mitbegründer u. Teilh. der Schuhfabrik u. -großhandlung E. u. Bredt in Leipzig, Arztsohn aus Osnabrück;
M Emma (1818–77, ref.), T des Kaufm. Ferd. Bredt aus Industriellen- u. Kaufm.familie in Elberfeld (s. NDB II), u. der Friederike v. Carnap;
⚭ 1884 Katharina († 1925), T des Apothekers Bernh. Löschke in Penig; Schwager Gg. Loeschcke (1852–1915), Archäologe;
1 S, 5 T, u. a. Gottfried (* 1888), Prof. der Psychiatrie in Göttingen. -
Biographie
E. studierte seit 1875 in Leipzig und Erlangen Theologie, promovierte in Leipzig zum Dr. phil. und Licentiatus theol. und habilitierte sich dort 1883 für Dogmatik und neutestamentliche Exegese. Seit 1887 außerordentlicher Professor, wurde er 1890 als Ordinarius für neutestamentliche Theologie nach Wien berufen und 4 Jahre später als Professor für Dogmatik und neutestamentliche Exegese auf den Lehrstuhl von R. Frank nach Erlangen. Vorübergehend verwaltete er für den zurückgetretenen W. Caspari das Amt des Universitätspredigers (1908–09). Dann widmete er sich als Nachfolger Th. Zahns ganz dem Neuen Testament. Abgesehen von einigen kleineren Studien aus früheren Jahren, besonders über die Evangelienfrage, hatte er sich hierfür durch 2 Bände in Zahns Kommentarwerk über die Gefangenschaftsbriefe des Apostels Paulus ausgewiesen (1905/08). Doch bewahrte er sich ein bleibendes Interesse auch für die Fragen der systematischen Theologie, wie besonders seine Rektoratsrede „Über die christliche Glaubensgewißheit als Grundlage einer Weltanschauung“ (1906) zeigte, in der er, im Gegensatz zu allen religionsgeschichtlichen Ableitungsversuchen, den durch die Gestalt Christi geweckten Glauben an die freie Vergebungsgnade Gottes als „das große Rätsel der Religionsgeschichte, das große Mysterium des Christentums“ herausstellt. Auf der bayerischen Generalsynode 1913 kennzeichnete ihn H. Bezzel mit den Worten: „Tiefgrabende Wissenschaftlichkeit, männlich-ernster Glaube, ein tiefes und feines Gemüt haben ihn zu einem seelsorgerlichen Lehrer der akademischen Jugend werden lassen, dessen vorbildliche Treue das Wort der Lehre begleitete und schmückte.“
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Werke
Weitere W u. a. Der geschichtl. Christus in d. synopt. Evangelien, 1892: Hauptprobleme d. Evangelienfrage, 1893; Das Verhältnis d. systemat. Theol. z. Schriftwiss., 1895;
Wer war Jesus?, 1899; Aus dem Worte d. Lebens, 16 Predigten, hrsg. v. W. Lotz, 1912 (P). -
Literatur
Allg. Ev.Luth. Kirchenztg., 1911, S. 550;
Theol. Rdsch., 1913, S. 24;
K. Schornbaum, in: Ll. aus Franken I, 1919, S. 87 f.;
PRE;
BJ 16 (Tl. 1911, W, L). -
Autor/in
Hermann Strathmann -
Zitierweise
Strathmann, Hermann, "Ewald, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 697 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116612908.html#ndbcontent