Heide, Walter
- Lebensdaten
- 1894 – 1945 oder 1957
- Geburtsort
- Iserlohn
- Beruf/Funktion
- politischer Publizist ; Zeitungswissenschaftler ; Politiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116604468 | OGND | VIAF: 52445916
- Namensvarianten
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- Heide, Alexander Walter
- Heide, Walter
- Heide, Alexander Walter
- Heide, Walther
- Heide, Walther Alex.
- Heide, Alexander Walther
- Heide, Walter Alex.
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1969] Autor/in: Haacke, Wilmont (1969)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
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Heide, Alexander Walter
politischer Publizist, Zeitungswissenschaftler, * 23.4.1894 Iserlohn, September 1945 aus Berlin verschleppt nach Rußland (für tot erklärt durch das Amtsgericht Berlin-Tiergarten 22.11.1957). (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich, Volksschulrektor, Soz.Politiker;
M Wilhelmine Knoche;
⚭ Münster/Westf. 1920 Margarethe (1882–1963), T d. Fabr. J. Busch in Leer/Ostfriesland;
2 S, 2 T. -
Biographie
H. studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Berlin, Marburg und Münster. Als Kriegsfreiwilliger zog er in den 1. Weltkrieg, wurde Oberleutnant, erhielt hohe Auszeichnungen und kehrte als Schwerverwundeter zurück. 1920 wurde er in Münster mit einer Arbeit über sozialpolitische Fragen der Stadt Dortmund aus der Zeit vor 1750 promoviert. Als Leiter einer Korrespondenz für Außenpolitik und mit eigenen Flugschriften kämpfte er publizistisch gegen die französische Ruhrbesetzung. 1927 wurde er Leiter der Zweigstelle Hannover der Reichszentrale für Heimatdienst, im selben Jahre Regierungsrat in der Presseabteilung der Reichsregierung im Auswärtigen Amt. 1932 wurde er als Oberregierungsrat Leiter der Abteilung I (Inland) und damit stellvertretender Pressechef der Reichsregierung. Ebenso wie der sozialdemokratische Reichspressechef Zechlin versuchte er vergebens, den Reichspräsidenten Hindenburg gegen wachsende nationalsozialistische Einflüsse abzuschirmen. Deutschnational eingestellt, schied er bereits am 31.5.1933 aus der Presseabteilung der Reichsregierung aus. – H. hatte schon im Wintersemester 1923/24 an der TH Hannover Vorlesungen über Pressefragen gehalten. Im Sommersemester 1933 erreichte er für sich eine Honorarprofessur für Zeitungswissenschaft an der TH Berlin. Diese Position und sein Ruf, den er sich durch die von ihm gemeinsam mit Karl d'Ester seit 1926 herausgegebene Zeitschrift „Zeitungswissenschaft, Monatsschrift für internationale Zeitungsforschung“ (19 Jahrgänge, 1926–44) und durch fachliche Publikationen geschaffen hatte, ließen ihn unter dem Druck des totalitären Regimes für die Entwicklung des in der Weimarer Republik erst aufgeblühten und von demokratischen Kultusministern wie Becker geförderten Faches viel Gutes leisten. Ein neuer Lehrstuhl (München), eine neue Dozentur (Freiburg), ein neues Institut (Wien) waren unter anderem seiner Initiative zu verdanken. Als Präsident des „Deutschen Zeitungswissenschaftlichen Verbandes“ hat H. den Nachwuchs vor den nationalsozialistischen Fanatikern zu schützen versucht, solange er das vermochte. Es fehlte ihm niemals an Zivilcourage. Das „Handbuch der Zeitungswissenschaft“ (1939-42) ließ er mitten im Erscheinen des Beitrages „Kommunistische Presse“ kurzerhand (Sp.2448) als aussichtslos gewordene wissenschaftliche Arbeit abbrechen, als ihm, dem Herausgeber, und seinen Mitarbeitern die sich auf alle Publikationen des Faches Zeitungswissenschaft erstreckende Vorzensur des Reichssicherheitshauptamtes sowie des Propagandaministeriums unerträglich wurde.
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Werke
Weitere W Pol. Schrr.: Dtld.s „Verletzungen“ d. Völkerrechtes im Urteil feindl. u. neutraler Stimmen, 1922;
Internat. Verurteilung d. Versailler Vertrages, 1923;
Franz. Ruhrpropaganda, 1923. - Wiss. Arbb.: Verz. d. wiss. Aufsätze (unvollst.) in: W. H., K. d'Ester u. F. Franzmeyer, Verz. d. ersten 15 Jgg. d. „Zeitungswiss.“, 1942, S.16. - Ztg.-Slgg. u. Sammelstellen in Dtld., 1928;
Diplomatie u. Presse, 1930;
Die älteste, gedr. Ztg., 1931. - Hrsg.: Wieder empor!, Ein Wegweiser f. d. Dt. Volk, 1923 (mit A. Gildemeister u. a.);
Hdb. d. dt.-|sprachigen Ztgg. im Ausland, 1935, ²1940;
Wie studiere ich Ztg.wiss., 1935;
Pressedissertationen an dt. Hochschulen 1885-1938, bearb. v. F. Franzmeyer, 1940;
Wo erschien d. älteste gedr. Ztg.?, bearb. v. W. Schöne u. a., 1940. -
Literatur
K. d'Ester, in: Ztg.wiss. 19, H. 3-4, 1944, S. 57-65;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Wilmont Haacke -
Zitierweise
Haacke, Wilmont, "Heide, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 241-242 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116604468.html#ndbcontent