Krischen, Friedrich
- Lebensdaten
- 1881 – 1949
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Lübeck
- Beruf/Funktion
- Bauforscher ; Archäologe ; Archäologe ; Architekt
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116546492 | OGND | VIAF: 76402799
- Namensvarianten
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- Krischen, Friedrich
- Krischen, Fritz
- Krischen, Friedrich Albert Max
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Krischen, Friedrich
Bauforscher und Archäologe, * 26.12.1881 Köln, † 15.7.1949 Lübeck. (lutherisch)
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Genealogie
V Albert, Postdir. in Berlin-Schöneberg;
M Karoline Reiß;
⚭ Braunlage 1918 Luci, T d. Prokuristen Bechler in Berlin;
1 S, 1 T. -
Biographie
K. besuchte das Gymnasium Joachimsthal bei Berlin (1901 Abitur). Nach dem Studium der Architektur an der TH Berlin (Diplom 1907, Regierungsbaumeisterprüfung) studierte er Archäologie in Berlin und Greifswald (Dr. phil. 1911). Für seine Leistungen als Architekt wurde K. bereits 1911 der Schinkelpreis verliehen. 1913 gewann er den Wettbewerb für das Rathaus in Potsdam und 1934 jenen für das Staatstheater in Danzig. 1921-23 wurden Wohn- und Siedlungshäuser in Aachen, 1929-31 in Danzig nach seinen Entwürfen ausgeführt. – Seine Ausbildung als Archäologe erhielt K. durch Th. Wiegand und R. Koldewey; E. Pernice und A. v. Gerkan zählten zu seinen Freunden. Eine Anstellung bei den Berliner Museen 1908 führte ihn unter Wiegands Leitung zu Ausgrabungen nach Kleinasien und in den Orient, vor allem nach Milet, Didyma, Priene, Samos und Babylon. Gemeinsam mit W. Andrae arbeitete er 1928 an der Rekonstruktion des Pergamonaltars in Berlin. Selbständig tätig war er seit 1912 als Ausgräber in Pompeji, in Unteritalien und Sizilien, in Knidos, Ephesos und Halikarnassos, in Konstantinopel und in Trier. Als technischer Leiter wirkte er 1939 bei den ägypt. Ausgrabungen in Hermopolis. 1919-24 vertrat K. als o. Professor an der TH Aachen das Fachgebiet „Formenlehre der antiken und mittelalterlichen Baukunst“. 1924 wurde er an die TH Danzig für die Fächer „Allgemeine Kunstgeschichte, Baugeschichte und Formenlehre der Antike“ berufen (1931/32 Rektor, 1939 Emeritierung). Nach der Vertreibung 1945 lebte K. in Lübeck. 1946 erhielt er einen Lehrauftrag an der Univ. Hamburg, unterrichtete an der Volkshochschule in Lübeck und hielt Vorträge in der Schweiz.
Sein letztes Buch „Weltwunder der Baukunst in Babylon und Jonien“ (1956) faßt seine hauptsächlichen Forschungsergebnisse zusammen: Es handelt von dem Babylonischen Turm, den Hängenden Gärten der Semiramis, den Mauern von Babylon, vom Werden der jonischen Formensprache, vom Artemision in Ephesos und vom Mausolleion von Halikarnassos. Meisterhaft sind seine graphischen Illustrationen und die Rekonstruktionen, die auf der Bedeutung von Maß und Zahl in der babylonisch-jonischen Architektur basieren.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Dt. Archäolog. Inst., d. Koldewey-Ges. u. d. Preuß. Ak. d. Bauwesens.
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Werke
Weitere W u. a. Die griech. Stadt, Wiederherstellung, 1938;
Die Landmauer v. Konstantinopel I, 1938;
Die Stadtmauern v. Pompeji u. griech. Festungsbaukunst in Unteritalien u. Sizilien, 1941;
Antike Rathäuser, 1941 (mit K. Wulzinger u. A. v. Gerkan). -
Die Befestigungen v. Herakleia am Latmos, in: Milet III, 2, 1922;
Thermen u. Palaestren, ebd. I, 9, 1928 (mit A. v. Gerkan);
Art. Jon. Ordnung, Jon. Stil, Griech. Baukunst, Wehrbau (in antiker Zeit), in: Wasmuths Lex. d. Baukunst, 1929. -
Graphik: Polykrates, 1921;
Ein Festtag am Hofe d. Minos, 1921. -
Illustrationen zu W. Schede, Die Burg v. Athen, 1922;
W. v. Massow, Führer durch d. Pergamonmuseum, 1932;
W. Schede, Die Ruinen v. Priene, 1934;
R. La Baume, Urgesch. d. Ostgermanen, 1934. -
Literatur
Kürschner, Gel.-Kal. 1931 (W), 1940/41, S. 1231 (W).
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Autor/in
Walter Karnapp -
Zitierweise
Karnapp, Walter, "Krischen, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 50 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116546492.html#ndbcontent