Geinitz, Hanns
- Lebensdaten
- 1814 – 1900
- Geburtsort
- Altenburg (Thüringen)
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Geologe ; Paläontologe ; Paläontologe ; Mineraloge
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116499737 | OGND | VIAF: 67218616
- Namensvarianten
-
- Geinitz, Hanns Bruno
- Geinitz, Hanns
- Geinitz, Hanns Bruno
- Geinitz, H. B.
- Geinitz, H. Bruno
- Geinitz, H.B.
- Geinitz, Hanns B.
- Geinitz, Hans B.
- Geinitz, Hans Bruno
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
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Genealogie
V →Chrstn. Traugott (1782–1839), sachsen-altenburg. Baurat (s. L);
M Joh. Friederike Klötzner († 1866), Wwe d. Gymnasialprof. Frdr. Aug. Chrstn. Mörlin;
⚭ 1) 1843 Luise (1823–45), T d. Chrstn. Ernst Pusch (1784–1839), Kauf- u. Handelsherr in Ronneburg, u. d. Caroline Frieder. Charl. Kesler, 2) 1846 Margarete Will aus Schweinfurt;
3 S, 3 T, u. a. aus 2) →Eugen (1854–1925), Prof. d. Mineral, u. Geol. in Rostock, Quartärgeologe, Erforscher d. Geol. Mecklenburgs (s. Pogg. III-VI);
E →Bruno (1889–1948), Prof. d. Zool. (Bienenkde.) in Freiburg/Brsg. -
Biographie
G. war einer der Großen aus der Frühzeit der deutschen Geologie. 1834 ging er zum Studium der Naturwissenschaften nach Berlin, wo er sich zunächst vorwiegend mit Chemie beschäftigte, unter dem Einfluß von Friedrich Hoffmann und F. A. Quenstedt aber mehr und mehr den mineralogischen und geologischen Fächern zuwandte. Er promovierte 1837 in Jena mit einer Dissertation über den thüringischen Muschelkalk. 1838 wurde er Lehrer an der Technischen Bildungsanstalt (der späteren TH) in Dresden, der er 56 Jahre – seit 1850 als Ordinarius für Geologie und Mineralogie – treu blieb. Sein einmaliges pädagogisches Talent wirkte sich sowohl im Hörsaal wie in Vereinen aus (unter anderem naturwissenschaftliche|Gesellschaft Isis, deutsche geologische Gesellschaft, Leopoldina). Ein Universalgeist der alten Schule, hat er sich in allen Gebieten der Geologie und Paläontologie, vor allem der Phytopaläontologie, betätigt; er war ein erfolgreicher Gutachter bei der Erschließung der sächsischen Kohlenvorkommen. Das „Mineralogische Museum zu Dresden“, welchem er seit 1857 als Direktor vorstand, ist sein Werk. Die Erforschung der Kohlenformation und der Dyas (heute mehr als Perm bezeichnet) bleibt immer mit seinem Namen verbunden; obgleich seine dem Paläozoikum gewidmeten Forschungen stets dem sächsisch-thüringischen Heimatboden galten, wirkten sie dennoch weit in die Geologie der europäischen, ja der Vereinigten Staaten hinaus. Man darf seine Hauptwerke schlechthin zu den klassischen Grundlagen der Geologie rechnen. Seine Schriften über das sächsisch-böhmische Kreidegebirge, vor allem das große Werk „Das Elbthalgebirge in Sachsen“ (2 Bände, 1871–75), haben die Kenntnisse über die Kreideformation ungewöhnlich bereichert. Die tertiären Braunkohlen wurden ebenso wie das Quartär Sachsens in seine Untersuchungen einbezogen. Bei der Aufdeckung der „Urnenfelder von Strehlen und Großenhain“ wurden zum ersten Male naturwissenschaftliche Methoden von ihm in die Urgeschichte eingeführt. Mit G. Leonhard leitete er 1863-79 die Redaktion des „Neuen Jahrbuches“ und des „Centralblattes für Mineralogie, Geologie und Paläontologie“.
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Werke
Weitere W u. a. Charakteristik d. Schichten u. Petrefakten d. sächs.-böhm. Kreidegebirges, 1839 f.;
Die Versteinerungen d. dt. Zechsteingebirges, 1848;
Die Versteinerungen d. Grauwackenformation in Sachsen, 1852 f.;
Darst. d. Flora d. Hainichen-Ebersdorfer u. d. Flöha’er Kohlenbassins, 1854;
Die Versteinerungen d. Steinkohlenformation in Sachsen, 1855;
Geognost. Darst. d. Steinkohlenformation in Sachsen, 1856;
Die Leitpflanzen d. Rothliegenden u. d. Zechsteingebirges in Sachsen, 1858. -
Literatur
Eugen Geinitz [S], H. B. G., Ein Lb. aus d. 19. Jh., 1900 (vollst. W-Verz., P);
ders., in: Cbl. f. Mineral., Geol. u. Paläontol., 1900, S. 6-21 (W-Verz., P);
ders., in: Leopoldina 36, 1900, S. 59-70, 85-89, 98-104 (W-Verz.);
G. J. Hinde, in: Geological Mgz., London 1900, S. 143;
ders., in: Quarterly Journ. of the Geological Society of London 56, ebd. 1900;
J. J. Sternson, in: Ann. of the New York Academy of Sciences 11, New York 1898, S. 625, 13, 1900/01, S. 472 f. (W-Verz.);
E. Tietze, in: Verhh. d. Geolog.Reichsanstalt in Wien, 1900, S. 35 f.;
H. Credner, in: Berr. über d. Verhh. d. Kgl. Sächs. Ges. d. Wiss. 52, 1900;
E. Kalkowski, H. B. G., Die Arbeit s. Lebens, in: SB u. Abhh. d. naturwiss. Ges. Isis zu Dresden, 1900, S. V-XIII;
R. Zaunick, ebd. (1935), 1936, S. 156-58;
W. Fischer, H. B. G.s Lebensgang, ebd., 1938/39/40;
W. Häntschel, H. B. G.s paläontolog. Lebenswerk, ebd., 1940;
H. A. Lier, in: BJ V, S. 343-45 (L);
Pogg. I, III-VI. - Zu V Chrstn. Traugott:
Hanns Geinitz, Der Baurath Geinitz in Altenburg 1782-1839, 1897. -
Porträts
Kohlezeichnung v. M. Fränkel, 1900 (Dresden, Staatl. Mus. f. Mineral. u. Geol.).
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Autor/in
Max Pfannenstiel -
Zitierweise
Pfannenstiel, Max, "Geinitz, Hanns" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 151-152 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116499737.html#ndbcontent