Feine, Paul
- Lebensdaten
- 1859 – 1933
- Geburtsort
- Golmsdorf bei Jena
- Sterbeort
- Halle/Saale
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Gymnasiallehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11643838X | OGND | VIAF: 5682711
- Namensvarianten
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- Feine, Paul
- Feine, Paul D.
- Feine, Paulus
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Feine, Paul
evangelisch Theologe (Neutestamentier), * 9.9.1859 Golmsdorf bei Jena, † 31.8.1933 Halle/Saale.
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Genealogie
Vorfahren Schulmänner u. Geistliche in Sachsen-Weimar;
V Karl (1832–1901), Schulrektor in Weida/Thür.;
M Mathilde (1835–98), T d. Sup. Karl Zwez;
⚭ Leipzig 1889 Gertrud (1863–1936), T d. Reichsger.rats Alfr. Agricola in Leipzig (E d. Verlegers Frdr. Perthes, † 1843);
2 S Hans Erich (1890-1965), Kirchenrechtler, Rechtshist., Prof. d Rechtsgesch. in Tübingen, →Gerhart (1894–1959), dt. Botschafter in Genf, Straßburg u. Kopenhagen. -
Biographie
F. studierte klassische Philologie in Jena (unterbrochen durch ein Berliner Semester), hörte aber daneben auch theologische Vorlesungen (Siegfried, Lipsius, Hase). Nach Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit „De Aristarcho Pindari interprete“ (Jena 1883) und Ablegung der Lehramtsprüfung unterrichtete er kurze Zeit am Gymnasium in Jena, war einige Jahre Erzieher bei dem Fürsten Wied in Neuwied, dann wieder Gymnasiallehrer in Göttingen. Es zog ihn zur Universität und zu philologisch-theologischer Forscherarbeit, und zwar zunächst zur Problematik der Evangelientradition, der auch seine erste Veröffentlichung galt: Eine vorkanonische Überlieferung im Lukasevangelium und der Apostelgeschichte (1891). Mit seiner Schrift über den Jakobusbrief (dessen Echtheit er verteidigte) erwarb er 1893 in Göttingen den Licentiat theol. und habilitierte sich. 1894 erhielt er einen Ruf an die theologische Fakultät in Wien, 1907 nach Breslau, 1910 nach Halle, als Nachfolger von E. Haupt. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten stand die zusammenfassende Darstellung „Theologie des Neuen Testaments“ (1910, ⁵1931, nach F.s Tode von E. Stauffer, dann von K. Aland in weiteren Auflagen herausgegeben). F. betont darin, bei aller Offenheit für kritische Fragestellungen jeder Art, doch stets die biblische Bodenständigkeit und innere Einheitlichkeit der urchristlichen Zeugnisse und ihren unlöslichen Zusammenhang mit der Gestalt Jesu, die Grund und Mittelpunkt ihrer Existenz bildete. Dabei ist ihm entscheidend, daß alle urchristliche Verkündigung nur verstanden werden könne von ihrer Gottesverkündigung aus, nicht aber von irgendwelchen Einwirkungen von außen her. In diesem Licht sah F. besonders auch den Apostel Paulus, mit dem F. sich immer wieder beschäftigte. Die abschließenden Ergebnisse dieser Arbeit sind niedergelegt in dem alles Bisherige verarbeitenden Buche „Der Apostel Paulus, Das Ringen um sein geschichtliches Verständnis“ (1927). Dieses Werk betrachtete F. geradezu als die „Zusammenfassung seiner Lebensarbeit“. Ebenso große Verbreitung wie die NT-Theologie fand die zuerst 1913 erschienene und immer wieder aufgelegte, nach des Verfassers Tod von J. Behm weitergeführte „Einleitung in das Neue Testament“, in der F. sich dem lange herrschenden negativen Kritizismus entgegenstellte. Wesentlich durch F.s Lebensarbeit ist die neutestamentliche Forschung in ein ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt.
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Literatur
Rel.wiss. d. Gegenwart in Selbstdarst. V, 1929, S. 39-84 (W-Verz., P);
Theol. Bll., 1933, Nov. ;
RGG. -
Autor/in
Hermann Strathmann -
Zitierweise
Strathmann, Hermann, "Feine, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 61 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11643838X.html#ndbcontent