Haecker, Valentin
- Dates of Life
- 1864 – 1927
- Place of birth
- Ungarisch-Altenburg
- Place of death
- Halle/Saale
- Occupation
- Zoologe ; Genetiker ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 116359528 | OGND | VIAF: 17971929
- Alternate Names
-
- Haecker, Ferdinand Carl Valentin
- Haecker, Valentin
- Haecker, Ferdinand Carl Valentin
- Haecker, V.
- Häcker, V.
- Häcker, Valentin
- Haecker, Ferdinand Karl Valentin
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Haecker, Ferdinand Carl Valentin
Zoologe, * 15.9.1864 Ungarisch-Altenburg, † 19.12.1927 Halle/Saale. (evangelisch)
-
Genealogy
V Ludwig (1822–73), Prof. a. d. Landwirtsch. Ak. in U.-A., dann erzhzgl. Güterdir. in U.-A., entwickelte e. Verfahren z. Maisbierbereitung (s. ÖBL), S d. Josua, Lehrer u. Organist in Schwäb. Hall, u. d. Sophie Dor. Dieterich ;
M Julie (1830 - 1916), T d. →Valentin Schübler (1794–1862), Bergratsassessor u. Münzwardein in Stuttgart, u. d. Charlotte Keller;
Schw Charlotte (⚭ Goltlieb Haberlandt, † 1945, Botaniker, s. NDD VII);
- ⚭ Calbe 1903 Lucie (1870–1949), T d. Dr. med. Adolf Kühn (1843–1924), Geh. Medizinalrat u. Kreisarzt in Calbe, u. d. Adelheid Heyse;
1 S, 1 T. -
Biography
H. studierte seit 1884 in Tübingen und Straßburg Naturwissenschaften, besonders Zoologie, wurde 1889 unter Th. Eimer (Tübingen) mit einer Dissertation „Über die Farben der Vogelfedern“ promoviert und ging 1890 als Assistent von A. Weismann nach Freiburg/Br., wo er sich 1892 auf Grund der Arbeit „Die Kernteilungsvorgänge bei der Mesoderm- und Entodermbildung von Cyclops“ habilitierte und 1895 zum außerordentlichen Professor der Zoologie ernannt wurde; 1900 übernahm H. das Ordinariat für Zoologie an der TH Stuttgart (mit Lehraufträgen an der Landwirtschaftlichen und Tierärztlichen Hochschule) und folgte 1909 der Berufung zum ordentlichen Professor der Zoologie an die Universität Halle-Wittenberg.
Unter dem anregenden Einfluß von Weismann untersuchte H. an niederen Krebsen Reifungs- und Kernteilungsvorgänge, wies bei Copepoden die direkte Zellfolge bis zur Sonderung der Urgeschlechtszellen („Keimbahn“) nach und bemühte sich besonders um die Klärung des Problems der Chromosomen-Reduktion in den Keimzellen. Aus diesen Studien erwuchs sein Interesse für die nach der Wiederentdeckung Mendels (1900) aufblühende Vererbungswissenschaft, deren Entwicklung von ihm durch zahlreiche spezielle und kritisch-zusammenfassende Arbeiten gefördert wurde, zu denen unter anderem ein vielbeachtetes Lehrbuch „Allgemeine Vererbungslehre“ (1911, ³1921) gehört. H. hat den Begriff „Pluripotenz“ für die in Embryonalzellen, Organanlagen oder Organen vorhandene Fähigkeit geprägt, unter bestimmten Bedingungen vom Typus abweichende Entwicklungsrichtungen einzuschlagen. Außerordentlich anregend wirkte sich seine „Entwicklungsgeschichtliche Eigenschaftsanalyse (Phänogenetik) “ aus (1918), unter der er eine Methode verstand, das Entstehen der „Außeneigenschaften“ des fertigen Organismus bis in früheste Entwicklungsstadien zurückzuverfolgen. Er hat sich auch mit Problemen der Humangenetik beschäftigt und unter anderem (mit Th. Ziehen) „Über die Erblichkeit der musikalischen Begabung“ (1922) gearbeitet. Große Verdienste erwarb sich H. mit der sorgfältigen Bearbeitung des Radiolarien-Materials der „Valdivia“-Expedition („Tiefsee-Radiolarien“, 1908), das er auch im Hinblick auf die Variations- und Artbildungslehre auswertete. Weitere Studien galten unter anderem der Planktonforschung, tierpsychologischen Fragen, dem Vogelzug und dem Gesang der Vögel.
Die von H. ausgehenden Anregungen haben sich in der „Gründerzeit“ der Genetik fruchtbar ausgewirkt und sind teilweise in moderne Auffassungen der Entwicklungsphysiologie eingegangen.|
-
Awards
Mitgl. u. Sekr. d. Leopoldina, Dr. med. h. c. (Halle).
-
Works
Weitere W u. a. Praxis u. Theorie d. Zellen- u. Befruchtungslehre, 1899;
Der Gesang d. Vögel, seine anatom. u. biolog. Grundlagen, 1900;
Bastardierung u. Geschlechtszellenbildung, 1904;
Über Gedächtnis, Vererbung u. Pluripotenz, 1914;
Über Aufgaben d. Phänogenetik, Brünn 1923;
Umwelt u. Erbgut, 1926;
Goethes morpholog. Arbb. u. d. neuere Forschung, 1927. -
Literature
M. Rauther, in: Jhh. d. Ver. f. vaterländ. Naturkde. in Württemberg 83, 1927, S. XXXVII-XXXIX;
M. Kneile, ebd. 84, 1928, S. 37;
GI, in: Der Naturforscher 4, 1927/28, S. 557 f.;
B. Rensch, in: Ornitholog. Monatsberr. 36, 1928, S. 35-37;
A. Laubmann, in: Verhh. d. Ornitholog. Ges. in Bayern 18, 1928-29, S. 180 f.;
W. Harms, in: Hdwb. d. Naturwiss. V, 1934, S. 328;
L. Gebhardt, in: Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, S. 130;
Zool. Anz. 174, 1965 (mit Btrr. v. R. Haecker, H.-J. Elster, M. Eisentraut, K. Immelmann, W. Lehmann, G. Heberer, C. Kosswig, H.-A. Freye, B. Rensch; W-Vorz., P). -
Author
Georg Uschmann -
Citation
Uschmann, Georg, "Haecker, Valentin" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 427-428 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116359528.html#ndbcontent