Bolza, Oskar
- Lebensdaten
- 1857 – 1942
- Geburtsort
- Bergzabern (Pfalz)
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Mathematiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11623721X | OGND | VIAF: 24684215
- Namensvarianten
-
- Marneck, F. H. (Pseudonym)
- Bolza, Oskar
- Marneck, F. H. (Pseudonym)
- marneck, f. h.
- Bolza, O.
- Bolza, Oscar
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Bolza, Oskar (Pseudonym F. H. Marneck)
Mathematiker, * 12.5.1857 Bergzabern (Pfalz), † 5.7.1942 Freiburg (Breisgau). (evangelisch)
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Genealogie
V Mor. Emil (1828–91, katholisch), Richter, S des Notars Franz Ludwig und der Katharina Franziska Brunck (dadurch verwandt mit dem Chemiker Heinrich von Brunck, † 1911);
M Luise (1830–1928, evangelisch), T des Erfinders der Schnellpresse →Friedrich König († 1833) und der Bernhardine Jakobs;
B →Albrecht (1862–1943), Dr. h. c., Leiter der Schnellpresse in Oberzell bei Würzburg, Biograph seines Gvm;
⚭ Freiburg (Breisgau) 1898 Anna (1856–1941), T des Christian Neckel und der Georgine Kammerer; kinderlos. -
Biographie
Nachdem B. einige Semester Physik studiert hatte, wendete er sich der reinen Mathematik zu und empfing 1879-82 in Berlin durch →Karl Weierstraß die entscheidende Grundlage für seine wissenschaftliche Arbeit. Er promovierte 1886 in Göttingen bei →Felix Klein. 1888-1910 lehrte er an amerikanischen Universitäten (Baltimore, Worcester und 18 Jahre in Chicago), wo er großen Einfluß auf die sich entwickelnde mathematische Forschung hatte. 1910 kehrte er in die Heimat zurück und war bis zu seinem Tode ordentlicher Honorarprofessor an der Universität Freiburg (Breisgau). Seine ersten Publikationen befassen sich mit der Theorie der hyperelliptischen Integrale und Funktionen und mit ihrer invarianten-theoretischen Behandlung. Ab etwa 1900 beschäftigte er sich fast ausschließlich mit dem Ausbau der von Weierstraß und David Hilbert entwickelten Methode der Variationsrechnung. B. war Mitglied der National Academy of Science in Washington (1909), der Leopoldina in Halle und verschiedener in- und ausländischer Gesellschaften.
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Werke
Lectures on the Calculus of Variations, Chicago 1904 (Neudr. 1931);
Vorlesungen üb. Variationsrechnung, 1908 (Neudr. 1933);
Glaubenslose Religion, 1931 (ps.);
Aus meinem Leben, 1936, Nachtrag 1940;
Arbb. in mathemat. Zss.;
s. a. Pogg. IV-VI. -
Literatur
Luise B., geb. König, O. B., 1928;
L. Heffter, in: Jber. d. Dt. Mathematiker-Vereinigung 53/1, 1943, S. 1-13 (W). -
Porträts
Aquarell v. E. Baumgarten;
Ölgem. v. Schmidlin (Mathemat. Inst. d. Univ. Freiburg i. Br.). -
Autor/in
Wilhelm Süss -
Zitierweise
Süss, Wilhelm, "Bolza, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 438 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11623721X.html#ndbcontent