Kirchner, Martin
- Dates of Life
- 1854 – 1925
- Place of birth
- Spandau bei Berlin
- Place of death
- Berlin
- Occupation
- Medizinalbeamter ; Arzt ; Leiter des preußischen Gesundheitswesens ; Beamter
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 116187115 | OGND | VIAF: 47507364
- Alternate Names
-
- Kirchner, Martin
- Kirchner
- Kirchner, Dr.
- Kirchner, M.
- Circhner, Martin
- Circhner
- Circhner, Dr.
- Circhner, M.
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Kirchner, Martin
Arzt, Leiter des preußischen Gesundheitswesens, * 15.7.1854 Spandau bei Berlin, † 11.11.1925 Berlin. (evangelisch)
-
Genealogy
V Friedrich (1816–1900), Lehrer, seit 1847 Pfarrer in Sp., seit 1863 in Elzholz, S d. Geh. Registrators Friedrich in B. u. d. Caroline Wagner;
M Johanna (* 1812), T d. Wilhelmine Sauerwald in B.;
⚭ 1884 Marie Petersen, 2 S, 2 T. -
Biography
Nach Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums studierte K. zunächst Geschichte und Philosophie in Halle, wechselte aber bald zur Medizin über. Er ließ sich zum Militärarzt ausbilden und war seit 1878 Truppenarzt. 1887 wurde er als Stabsarzt an das Hygiene-Institut der Universität Berlin zu Robert Koch kommandiert. 1889 kam er zum Infanterie-Regiment Nummer 74 nach Hannover. Neben seiner Tätigkeit als Bataillonsarzt baute er hier eine hygienische Untersuchungsstelle für das X. Armeekorps auf, die auch für zivile Stellen tätig war. 1894 habilitierte er sich an der TH Hannover für Hygiene. Zwei Jahre später wurde K. als Hilfsreferent ins preußische Kultusministerium berufen. 1898 wurde er zum Geheimen Medizinalrat und vortragenden Rat in der Medizinalabteilung des Ministeriums sowie zum Mitglied der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen ernannt (Titular-Professor). Seit 1900 gehörte er als außerordentlicher Professor dem Lehrkörper der Universität Berlin an, schied aber 1911 aus. Als Geheimer Obermedizinalrat leitete er 1911-19 die Medizinalabteilung, die ins Innenministerium verlagert wurde. – K. hat auf den verschiedensten Gebieten der Hygiene wissenschaftliche Untersuchungen angestellt. Als Ministerialbeamter hat er maßgeblich das preußische Kreisarztgesetz und die dazu gehörige Dienstordnung, die Neuordnung der ärztlichen und zahnärztlichen Ausbildungs- und Prüfungsordnung und die Seuchengesetzgebung beeinflußt. Die Organisation der Medizinaluntersuchungsämter und der preußischen Desinfektorenschulen gehen weitgehend auf seine Initiative zurück. Wesentlichen Anteil hatte K. an der Organisation der Tuberkulose- und Krebsbekämpfung, des Rettungswesens, des ärztlichen Fortbildungswesens, der Schulgesundheits- und Schulzahnpflege, darüber hinaus zeigte er für alle Fragen der Sozialhygiene und Gesundheitsfürsorge reges Interesse. Nach seiner Pensionierung als Ministerialdirektor war K. Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Berlin und Bezirksverordneter in Schöneberg sowie zeitweise auch Abgeordneter im preußischen Landtag.
-
Works
u. a. Grundriß d. Mil.gesundheitspflege, 1896;
Hygiene u. Seuchenbekämpfung, 1904;
Schutzpockenimpfung u. Impfgesetz, 1911;
Ärztl. Kriegs- u. Friedensgedanken, 1918;
Robert Koch, 1924;
Teilbibliogr. in: Zs. f. Tuberkulose 40, 1924, S. 403. -
Literature
A. Gürtler, in: Zs. f. Medizinalbeamte 27, 1914, S. 525-32 (P);
Buchholz, Das preuß. Medizinalwesen seit d. Jh.wende, in: Dt. Med. Wschr. 40, 1914, S. 1438-40;
E. Dietrich, ebd., 50, 1924, S. 965;
R. Lüdicke, Die Preuß. Kultusmin. u. ihre Beamten im 1. Jh. d. Min. 1817-1917, 1918;
B. Moellers, in: Zs. f. Tuberkulose 40, 1924, S. 401-03 (W);
A(dam), in: Zs. f. ärztl. Fortbildung 21, 1924, S. 413 f.;
R. Otto, in: Zbl. f. Bakteriol., Referate, 81, 1926, S. 179-81;
O. Lentz, in: Veröff. aus d. Gebiet d. Medizinalverwaltung 21, 1926, S. 5-15;
Beninde, in: Zs. f. Schulgesundheitspflege u. soz. Hygiene 39, 1926, S. 1-3;
25 J. Preuß. Medizinalverwaltung seit Erlaß d. Kreisarztgesetzes 1901–26, 1927;
Fischer. -
Author
Manfred Stürzbecher -
Citation
Stürzbecher, Manfred, "Kirchner, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 663 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116187115.html#ndbcontent