Kassowitz, Max
- Lebensdaten
- 1842 – 1913
- Geburtsort
- Preßburg
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Pädiater ; Biologe ; Professor für Kinderheilkunde in Wien ; Arzt ; Kinderarzt ; Hochschullehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116119675 | OGND | VIAF: 20423585
- Namensvarianten
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- Kassowitz, Max
- Kassowitz, M.
- Cassowitz, Max
- Cassowitz, M.
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Kassowitz, Max
Pädiater, * 14.8.1842 Preßburg, † 22.6.1913 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V Ignaz (1817–75), Herrenschneider in W.;
M Katharina (1821–78), T d. Ben Jos. Pollak, jüd. Gemeindevorsteher in P.;
⚭ 1876 Emilie (1854–1938), T d. Textilkaufm. Wilh. Rosenthal in W.;
2 S, 3 T, u. a. Antonie (Toni) (1890-1988, ⚭ →Gustav Stolper (1888–1947), Wirtsch.pol. in Berlin, 1930-33 M.d.R.), Dr. phil., Nat.ök. an d. Univ. Berlin;
Schwieger-S →Edmund Jerusalem (1879–1962), Prof. d. Handelsak. in W|. -
Biographie
K. begann 1858 in Wien mit dem Studium der Medizin und wurde 1864 zum doctor medicinae promoviert. Anschließend war er als Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig. 1872 wurde er Assistent am 1. Öffentlichen Kinderkrankeninstitut in Wien, das von Leopold Max Politzer geleitet wurde. Nach dessen Tod wurde ihm 1881 die Leitung übertragen. Erst 1885 habilitierte er sich als 43jähriger für das Fach Kinderheilkunde. 1895 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. – K.s pädiatrische Arbeiten behandeln hauptsächlich zwei Themenkreise: die Therapie rachitischer Kinder und die Vererbung der Syphilis. Er führte auf Anregung Politzers den Phosphorlebertran in die Rachitistherapie ein und hat die zahlreichen damals existierenden Syphilistheorien geordnet und systematisiert. Auch seine Beschreibungen des Myxödems, des Mongolismus und der Mikromelie waren zu seiner Zeit bahnbrechend. Heute sind K.s Theorien|und Untersuchungen jedoch überholt. In späteren Lebensjahren hat er sich hauptsächlich mit allgemeinen biologisch-naturwissenschaftlichen Problemen beschäftigt.
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Werke
u. a. Die Vererbung d. Syphilis, 1876;
Die normale Ossifikation u. d. Erkrankungen d. Knochensystems bei Rachitis u. hereditärer Syphilis, 2 T., 1881-85;
Die Phosphorbehandlung d. Rachitis, in: Zs. f. klin. Med. 7, 1883, S. 36-74;
Die Symptome d. Rachitis, 1886;
Vorlesungen üb. Kinderkrankheiten im Alter d. Zahnung, 1892;
Allg. Biol., 4 Bde., 1899-1906;
Metabolismus u. Immunität, in: Wiener med. Wschr. 56, 1906, S. 909;
Ges. Abhh., hrsg. v. Jul. Kassowitz-Schall, 1914. -
Literatur
K. Hochsinger, in: Wiener med. Wschr. 63, 1913, Sp. 1658;
ebd. 83, 1933, Sp. 941-45;
E. Antuanya, Personalbibliogrr. d. Professoren u. Dozenten d. Kinderklinik an d. med. Fak. d. Univ. Wien v. 1850-1920, Diss. Erlangen 1972;
Fischer;
ÖBL;
BJ 18 (Tl.). -
Porträts
in: Wiener med. Wschr. 62, 1912, Sp. 2905.
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Autor/in
Erhart Kahle -
Zitierweise
Kahle, Erhart, "Kassowitz, Max" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 321-322 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116119675.html#ndbcontent