Kees, Hermann
- Dates of Life
- 1886 – 1964
- Place of birth
- Leipzig
- Place of death
- Göttingen
- Occupation
- Ägyptologe ; Ägyptologe ; Bergsteiger
- Religious Denomination
- lutherisch?
- Authority Data
- GND: 116090782 | OGND | VIAF: 19840786
- Alternate Names
-
- Kees, Hermann
- Kees, German
- Kees, H.
- Kees, Hermann A.
- Kees, Hermann Alexander Jakob
- Cees, Hermann
- Cees, German
- Cees, H.
- Cees, Hermann A.
- Cees, Hermann Alexander Jakob
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Kees, Hermann
Ägyptologe, * 21.12.1886 Leipzig, † 7.2.1964 Göttingen. (lutherisch)
-
Genealogy
V Paul (1851–1906), Rittergutsbes., S d. Karl (1826–70) auf Zöbigker u. Prödel u. d. Thekla Bucher;
M Thekla (1864–1918), T d. →Alexander Hermann Schmidt (1831–76), Bankier (Fa. Hammer u. Schmidt) in L., u. d. Anna Leopoldine Michelsen; Vorfahre→ Joh. Jakob (s. 2);
- ⚭ Zöbigker b. Leipzig 1919 Annemarie (1894–1959), T d. Großkaufm. →Felix Schaeffer (1858–1901) in Leipzig u. d. Clementine Conradi;
1 S, 1 T; 1 Adoptiv-S. -
Biography
Nach dem Studium der Ägyptologie, Archäologie, Alten Geschichte und Kunstgeschichte in Göttingen und München wurde K. 1911 promoviert. Gemeinsam mit F. W. von Bissing bereiste er 1912 Ägypten. Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg (Militär-Sankt Heinrichs-Orden) verbrachte K. die ersten Nachkriegsjahre bei Sethe in Göttingen, habilitierte sich 1920 in Freiburg im Breisgau und war 1921-24 Privatdozent in Leipzig, von wo er auf das Ordinariat für Ägyptologie in Göttingen berufen wurde. Trotz wiederholter Rufe blieb er in Göttingen. Das Ende des 2. Weltkrieges, an dem K. als Major teilnahm, bedeutete zugleich das Ende seiner Lehrtätigkeit in Göttingen; 1951-56 war K. Gastprofessor an der Ain-Schams-Universität in Kairo.
K. gehörte noch der Generation von Ägyptologen an, die das ganze Spektrum des sich ständig ausweitenden Faches souverän überschauen und in Forschung und Lehre vertreten konnten: Geschichte, Religion, Sprachgeschichte, Kunst und Archäologie waren für ihn Teile einer Einheit. Angesichts der Breite des von K. beherrschten Gebietes bleibt lediglich die Einschränkung, daß er zwar beträchtliche Materialmengen analysierte und in einen geschichtlichen Rahmen einordnete, in wohlbedachter Zurückhaltung aber das Quellenmaterial nur so weit interpretierte, wie es sich selbst noch als wiedererweckbare Realität anbot. So wird die altägyptische Religion – K. verfaßte die beiden Standardwerke „Der Götterglaube im alten Ägypten“ (1941, ²1956) und „Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter“ (1926, ²1956) – in erster Linie dargestellt als ein|über das ganze Land gezogenes Netz von einzelnen Kultplätzen mit Göttern, die nach Namen, Aussehen und Epitheta geordnet sind, untermauert durch Zusammenstellungen einschlägiger religiöser Texte, durch Beobachtungen der Wechselwirkungen zwischen Religion und Geschichte, durch Sammlungen von Besonderheiten der Ortskulte und vor allem durch Listen der jeweilig tätigen Priester; ihre Namen, Titel und genealogischen Angaben waren für K. greifbarer, und damit wirklicher, als etwa die mitunter nur erschließbaren Wesenszüge der Götter.
Nur auf dem sicheren Boden der die damalige „Wirklichkeit“ widerspiegelnden Materialien erwuchsen die Arbeiten von K.: Seine „Kulturgeschichte“ – ein weiteres Standardwerk der Ägyptologie – ist noch immer ein unerläßliches Nachschlagewerk für sämtliche Realien der dreitausendjährigen Hochkultur am Nil; „Das Alte Ägypten, Eine kleine Landeskunde“ (1955, ²1958) lieferte die geographischen Daten für den Lebensraum der Ägypter; die „Beiträge zur Provinzialverwaltung“ oder „Beiträge zur Geschichte des Vezirats im Alten Reich“ ließen die Menschen, die in Amt und Würden tätig waren, aus dem spröden Quellenmaterial auferstehen. Das reiche Schrifttum von K. und seine in seinen Schülern weiterwirkende Lehrtätigkeit haben die Ägyptologie maßgeblich beeinflußt; seine Werke werden noch lange eine Fundgrube für kommende Ägyptologen bleiben.|
-
Awards
o. Mitgl. d. Göttinger Ak. d. Wiss. (1927), Mitgl. d. Dt. Archäolog. Inst. (1934), Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. Berlin (1939).
-
Works
Weitere W u. a. Kulturgesch. d. Alten Orients I: Ägypten, in: Hdb. d. Altertumswiss., 1933;
Das Priestertum im ägypt. Staat, 1953 u. 1958;
Die Hohenpriester d. Amun v. Karnak, 1964. - Verz. s. Schrr.
(1912-1964) zusammengest. v. Christa Müller, in: Zs. f. Ägypt. Sprache u. Altertumskde. 92, 1966, S. 79-86. -
Literature
Festschr. z. 70. Geb.tag, in: Mitt. d. Dt. Archäolog. Inst., Abt. Kairo 14, 1956;
Zs. f. Ägypt. Sprache u. Altertumskde. 81, 1956, S. VII (P);
E. Otto, ebd. 91, 1964, S. XVI-XX;
Ph. Derchain, in: Chronique d'Égypte 39, Nr. 77 f., 1964, S. 97 f.;
S. Morenz, in: Orientalist. Lit.ztg. 59, 1964, S. 229;
H. Brunner, in: Archiv f. Orientforschung 21, 1966, S. 271 f. -
Author
Wolfhart Westendorf -
Citation
Westendorf, Wolfhart, "Kees, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 389-390 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116090782.html#ndbcontent