Bartling, Friedrich Georg
- Dates of Life
- 1798 – 1875
- Place of birth
- Hannover
- Place of death
- Göttingen
- Occupation
- Botaniker
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 116069341 | OGND | VIAF: 64748391
- Alternate Names
-
- Bartling, Friedrich Georg Gottlieb
- Bartling, Friedrich Gottlieb
- Bartling, Friedrich Georg
- Bartling, Friedrich Georg Gottlieb
- Bartling, Friedrich Gottlieb
- Bartling, Fr. Gottl.
- Bartling, Fr. Th.
- Bartling, Fridericus T.
- Bartling, Fridericus Theophil
- Bartling, Fridericus Theophilus
- Bartling, Friedrich G.
- Bartling, Friedrich T.
- Bartling, Friedrich Theophil
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Bartling, Friedrich Georg (Gottlieb)
Botaniker, * 9.12.1798 Hannover, † 19.11.1875 Göttingen. (lutherisch)
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Genealogy
V Heinrich Ludwig Bartling (1760–1813), Kammer-Rev.-Gehilfe;
M Dorothea Juliana, T des Krameramtsgenossen Seeger;
⚭ 1) Horn († 1845), 2) Eggeling (1814–78);
1 T aus 1), 4 T aus 2), u. a. Jenny (⚭ amerikanischen Theologen Hall), Mary (⚭ englischen Physiologen Macfadyan). -
Biography
B. studierte in Göttingen, unternahm Reisen nach Ungarn und Kroatien, wurde 1831 in Göttingen Professor und war seit 1837 Direktor des Botanischen Gartens. Außer der monographischen Bearbeitung von Gattungen hat er einerseits Familien neu aufgestellt, von denen auch heute noch einige als zusammengehörig sich erwiesen haben: Bromeliaceae, Portulaccaceae, Nymphaeaceae, Burmanniaceae; andererseits hat er die Zusammenfassung der Familien zu Ordnungen vorgenommen, was das System wesentlich übersichtlicher gestaltete. Das aber geschah in der vordarwinschen Zeit aus dem Gefühl für natürliche Verwandtschaft. Auch von diesen sind heute noch viele anerkannt: Myrtaceae, Tricoccae, Gruinales, Columiferae, Polycarpicae, Umbelliferae, Contortae, Ericineae, Campanulineae, Helobiae. Die Anordnung derselben ist vielfach auch unserer heutigen Auffassung entsprechend. Die Trennung der Kryptogamen in Gefäßkryptogamen, Cormophyten und Thallophyten, wenn auch unter anderer Bezeichnung, ist ein Fortschritt gewesen. Wie alle damaligen Systematiker verkannte B. die Sonderstellung der Gymnospermen. Sein Name wurde von St. L. Endlicher in den Schatten gestellt, aber zu Unrecht; denn für sein System gilt auch heute noch der Ausspruch von J. Sachs: „Es war über 1850 hinaus das natürlichste, weil es den Fehler De Candolles erkannte, physiologisch anatomische Eigenschaften als Einteilungsprinzip zu benützen.“
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Works
Btrr. z. Botanik, 1824/25, H. 8 (mit H. Wendland);
Ordines naturales plantarum. 1830. -
Literature
ADB XLVI;
Hdwb. d. Naturwiss. 1, 1931. -
Portraits
Lithogr. v. C. Rohde (P-Slg. d. Dt. Mus. München).
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Author
Hermann Ziegenspeck -
Citation
Ziegenspeck, Hermann, "Bartling, Friedrich Georg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 611-612 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116069341.html#ndbcontent
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Bartling, Friedrich Gottlieb
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Biography
Bartling: Friedrich Gottlieb B., Botaniker, geboren zu Hannover am 9. December 1798, † zu Göttingen am 19. November 1875, erhielt seine Vorbildung auf dem Lyceum seiner Vaterstadt, das er, 18 Jahre alt, im Octbr. 1816 verließ, um in Göttingen Naturwissenschaften zu studiren. Sein Studienplan war sehr umfassend, seine Thätigkeit aber vorwiegend auf Botanik gerichtet, in deren Interesse er noch als Student größere Reisen durch Ungarn und Kroatien zum adriatischen Meere machte. Als Frucht derselben entstand seine Dissertationsschrift: „De littoribus ac insulis maris liburnici“, auf Grund deren er im August 1820 zum Dr. phil. promovirt wurde. Sein Ziel, sich in Göttingen als Docent für Botanik niederzulassen, wurde ihm zwar zunächst durch den damals allmächtigen Blumenbach und den Gartendirector Schrader sehr erschwert, er erreichte es aber trotzdem und wurde 1822 Privatdocent. Die zu seinen Vorlesungen erforderlichen Pflanzen mußte er indessen, da sie ihm vom Botanischen Garten verweigert wurden, sich selbst zusammensuchen. Erst als er 1826 zum außerordentlichen Professor aufrückte, wurden ihm auch die Pflanzen gegen eine von ihm zu zahlende Entschädigung geliefert. Im J. 1837 starb Schrader und nunmehr erhielt B. außer der ordentlichen Professur auch die Stelle eines Directors des Botanischen Gartens, welche Aemter er 38 Jahre lang bis zu seinem im 77. Lebensjahre erfolgten Tode mit gewissenhafter Treue verwaltet hat. Bartling's Forschungsgebiet war die systematische Botanik. In den zusammen mit Heinrich Ludwig Wendland herausgegebenen „Beiträgen zur Botanik“ gab er in dem 1824 erschienenen ersten Hefte eine gründliche, durch Abbildungen unterstützte Revision der Diosmeen, während das Heft des folgenden Jahres die Flora der österreichischen Küstenländer und Untersuchungen über den Verwandtschaftskreis der Alsineen aus seiner Feder enthielt. Seine bedeutendste Arbeit war jedoch das 1830 publicirte Werk: „Ordines naturales plantarum eorumque characteres et affinitates adjecta generum enumeratione“, durch welches er das natürliche System wesentlich verbesserte und ihm namentlich dadurch, daß er eine Reihe kleinerer Pflanzenfamilien zu größeren Gruppen zusammenfaßte, eine bessere Uebersicht verlieh. In den folgenden Jahren trat B. als Mitarbeiter an den Plantae Ecklonianae auf, für welche er die Ericaceen (Linnaea 1832) bearbeitete, veröffentlichte auch gemeinsam mit E. Hampe: „Die Kryptogamen des Harzes“, dekadenweise herausgegeben. Mit der Uebernahme des Directorats über den botanischen Garten in Göttingen trat Bartling's schriftstellerische Thätigkeit zurück. Es erschienen in der Folge nur noch einige kleinere Aufsätze, wie die Revision der Gattung Galphimia und namentlich die Bearbeitung einzelner Familien der „Plantae Preissianae“ (1844—47); seine Hauptthätigkeit verlegte B. auf die Umgestaltung und Erweiterung des ihm unterstellten Gartens, sowie auf die Gründung eines öffentlichen Herbars. In|beiden Punkten gelang es ihm durch seine unermüdliche Sorgfalt im Sammeln, Revidiren und in der Anschaffung neuer Pflanzen, welche er zum Theil selbst durch alljährliche Reisen nach Südeuropa betrieb, ferner durch Anlage von Gewächshäusern für tropische Culturen etwas zu seiner Zeit Mustergültiges zu schaffen, so daß unter seiner Leitung die Göttinger Institute sich zu einer mächtigen Stütze für die Förderung der systematischen Botanik ausbildeten. In einer kleinen Skizze: „Der botanische Garten zu Göttingen“, 1837 erschienen, gab B. ein Bild von dem damaligen Zustande desselben.
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Literature
Nekrologe von Drude in d. Bot. Zeitung 1875. — Sachs, Geschichte d. Botanik. — Pritzel, Thes. lit. bot.
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Author
E. Wunschmann. -
Citation
Wunschmann, Ernst, "Bartling, Friedrich Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 224-225 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116069341.html#adbcontent