David, Eduard Heinrich
- Lebensdaten
- 1863 – 1930
- Geburtsort
- Ediger/Mosel
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Schriftsteller ; Gymnasiallehrer ; Publizist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116037288 | OGND | VIAF: 17963676
- Namensvarianten
-
- David, Eduard Heinrich Rudolph
- David, Eduard Heinrich
- David, Eduard Heinrich Rudolph
- David, Eduard
- David, Eduard Heinrich Rudolf
Vernetzte Angebote
- Personen im Projekt regionalgeschichte.net [2002-]
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Hessische Biografie [2004-]
- * Rheinland-Pfälzische Personendatenbank [1996-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1957] Autor/in: Ritter, Gerhard A. (1957)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Historisches Lexikon Bayerns
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- Personenliste "Simplicissimus" 1896 bis 1944 (Online-Edition)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
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David, Eduard Heinrich Rudolph
Politiker und Schriftsteller, * 11.6.1863 Ediger/Mosel, † 24.12.1930 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Joh. Heinr., preußischer Rechnungsrat;
M Wilhelmine Elis. Werner;
⚭ 1) 1896 (⚮ 1911) Gertrud, T des Phil. Swiderski in Leipzig, 2) Hermine, T des Dr. Karl Schmidt in Lahr (Baden);
1 T aus 1), 1 S aus 2). -
Biographie
Bereits während seiner Gießener Studienzeit im Anschluß an eine 4jährige kaufmännische Lehre in Berlin für die sozialistischen Ideale gewonnen, gründete D. als junger Gymnasiallehrer 1893 die „Mitteldeutsche Sonntagszeitung“. Wegen seines Eintretens für die SPD 1894 aus dem Staatsdienst entlassen, wurde D. zu einem der Protagonisten einer bauernfreundlichen sozialdemokratischen Agrarpolitik in den Parteidiskussionen der 90er Jahre. Sein Hinweis auf die Lebensfähigkeit kleinbäuerlicher Betriebe in einer Artikelserie des „Sozialdemokrat“ im August und September 1894 (später ausgebaut in seinem Hauptwerk „Sozialismus und Landwirtschaft“ 1903, ²1922) war der erste sozialistische Angriff auf die Allgemeingültigkeit der marxistischen Lehre von der fortschreitenden Verdrängung der Kleinbetriebe durch die Großbetriebe und macht ihn vor E. Bernstein zum ersten Revisionisten der Partei. Seit 1896 Mitglied des hessischen Landtages und seit 1903 sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter, wurde D. zum parlamentarischen Lehrmeister der aufstrebenden Politikergeneration der Sozialdemokratie. Als einer der prominentesten mehrheitssozialistischen Politiker war D. entscheidend an der Formulierung der Kriegspolitik seiner Partei beteiligt. Im Oktober 1918 zum Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts ernannt, wurde D. im Februar 1919 der erste Präsident der Weimarer Nationalversammlung, anschließend Minister ohne Portefeuille im Kabinett Scheidemann, Nachfolger von Hugo Preuß als Reichsminister des Innern (Juni-Oktober 1919) und erneut Minister ohne Portefeuille im 1. Kabinett Hermann Müller. 1922 zum Bevollmächtigten des Reiches in Hessen ernannt, lehrte D. von 1923 bis zu seiner Obersiedlung nach Berlin 1927 Politik an der TH in Darmstadt. Als bedeutendster sozialdemokratischer Agrarpolitiker, als Führer des reformistischen Flügels der Vorkriegs-SPD und als einer der maßgebenden Politiker an allen Nahtstellen der Parteientwicklung von 1894 bis 1920 ist D. eine Persönlichkeit von zentraler Bedeutung für die Geschichte der politischen Arbeiterbewegung Deutschlands. - Dr. oec. publ. honoris causa (München).
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Werke
Weitere W Zweck u. Mittel e. einheitl. Organisation d. dt. Studentenschaft, 1888;
Referentenführer, 1907, ⁸1947;
Sozialdemokratie u. Vaterlandsverteidigung, 1915;
Die Sozialdemokratie im Weltkrieg, 1915;
Wer trägt d. Schuld am Krieg?, 1917;
Die Siedlungsgesetzgebung, 1921;
Um d. Fahne d. Dt. Republik, 1921, ²1926;
Die Befriedung Europas, 1926;
Aus Dtld.s schwerster Zeit, Schrr. u. Reden a. d. J. 1914-19, 1927. -
Literatur
K. Hildenbrand, in: Sozialist. Mhh. 1, 1931, S. 28 ff.;
E. Bernstein, ebd., S. 30 f.;
Rhdb. (P). -
Porträts
Hschn. v. O. Clevé-Klebert.
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Autor/in
Gerhard A. Ritter -
Zitierweise
Ritter, Gerhard A., "David, Eduard Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 535 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116037288.html#ndbcontent